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Empfehlenswert: 11 bienenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon

bienenfreundliche Pflanzen Lavendel
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / castleguard

Bienenfreundliche Pflanzen bieten mehr als bunte Blüten. Sie sind besonders reichhaltig an Nektar und Pollen. Wir stellen dir elf bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten vor.

Bienenfreundliche Pflanzen sollen nektar- und pollenreich sein

Seit Jahren sinkt die Größe einiger Bienenarten-Populationen aufgrund eines weltweiten Bienensterbens. Grund dafür sind neben dem massiven Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide auf den Feldern und in den Gärten auch der Wegfall des natürlichen Lebensraumes. Üppige Blumenwiesen müssen den Monokulturen der industriellen Landwirtschaft und Neubausiedlungen weichen.

Wer auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten bienenfreundliche Pflanzen für die Insekten pflanzt, kann dieser Entwicklung zumindest ein wenig entgegenwirken.

Welche Pflanzen sind bienenfreundlich?

Dabei ist es nicht egal, welche Pflanzen du anpflanzt. Typische Balkonpflanzen mit gefüllten Blüten wie Geranien erfreuen zwar das Auge mit ihrer üppigen Blumenpracht, bieten aber Bienen, Hummeln und Schmetterlingen nicht genügend Nahrung. Mehr dazu erfährst du hier: Den Insekten zuliebe: Diese Pflanzen solltest du nicht pflanzen.

Daher solltest du dich vorher informieren, welche Blumen, Stauden und Sträucher bienenfreundlich sind. Fertige Samenpackungen und Seedbombs für bienenfreundliche Pflanzen gibt es zum Beispiel von Aries (bei **Avocadostore).

Wir haben elf nektar- und pollenreiche und daher bienenfreundliche Pflanzen für dich herausgesucht, die Bienen und andere Insekten vom Frühling bis in den Herbst optimal versorgen.

  1. Lavendel
  2. Echter Salbei
  3. Weide
  4. Brombeere und Himbeere
  5. Wilder Wein
  6. mehrjährige Kräuter
  7. Apfelbaum
  8. Klee
  9. Phacelia
  10. Zwergmispel
  11. Löwenzahn

Die Informationen zum Nektar- und Pollengehalt der jeweiligen Pflanzen stammen aus „Bienenfreundliche Pflanzen: Das Lexikon für Balkon, Garten und andere Pflanzorte“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft

1. Bienen lieben Lavendel

Lavendel ist reich an Nektar und Pollen - das zieht Schmetterlinge und Bienen an.
Lavendel ist reich an Nektar und Pollen – das zieht Schmetterlinge und Bienen an.
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Lavendel riecht nicht nur für uns betörend und sieht gut aus, sondern lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge auch mit einem reichen Nektarangebot an. 

Du kannst Lavendel auf deinem Balkon pflanzen. Er fühlt sich sowohl in Balkonkästen als auch in Töpfen oder Kübeln wohl. Die Pflanze gedeiht aber auch direkt im Beet im Garten sehr gut. Sie ist anspruchslos, was den Boden und das Wasser angeht, benötigt aber viel Sonne. 

Wenn du den Bienen lange Freude mit Lavendel auf deinem Balkon oder in deinem Garten bereiten möchtest, dann entscheide dich für eine winterharte Sorte, wie den Echten Lavendel. Um Echten Lavendel zu überwintern, musst du dann nur den Topf oder Kübel an einen geschützten Ort stellen oder den Wurzelballen mit Mulch oder Zweigen bedecken. 

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Nektar: 3/4
  • Pollen: 1/4
  • Anbau: lehmiger, kalkreicher, trockener Boden
  • Lage: Sonne bis Halbschatten
  • Ort: Garten oder Balkon

2. Futter für Wildbienen: Echter Salbei

Im Gegensatz zur domestizierten Honigbiene spezialisieren sich viele Wildbienenarten auf bestimmte Pflanzenarten als Nahrungsquelle (oligolektisch). Eine von vielen wildbienenfreundlichen Pflanzen ist der Echte Salbei. Du kannst ihn als Bestandteil einer Bienenweide in deinen Garten oder auch in Töpfen auf dem Balkon pflanzen. 

Echter Salbei gedeiht gut an einem sonnigen Standort. Er benötigt sandigen, kalkhaltigen Boden und du solltest ihn nur mäßig gießen. 

  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Nektar: 3/4
  • Pollen: 1/4
  • Anbau: trockener, durchlässiger Boden
  • Lage: Sonne bis Halbschatten
  • Ort: Garten oder Balkon

3. Bienenfreundliche Pflanzen: Die Weide

Palmkätzchen zählen zu den ersten Nahrungsquellen der Bienen im Frühling.
Palmkätzchen zählen zu den ersten Nahrungsquellen der Bienen im Frühling.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Als Frühblüher beginnen Weiden bereits im März zu blühen und sind daher für die Bienen eine der ersten wenigen Nahrungsquellen im Frühling. Es gibt viele verschieden Weidenarten, die in Größe und Form stark variieren. Besonders nektar- und pollenreich ist die Sal-Weide.

Weil sie eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen ist, ist das Schneiden der Zweige von Anfang Februar bis Ende April verboten oder zumindest stark reglementiert ist – Sal-Weiden stehen als bienenfreundliche Pflanzen unter Naturschutz.

  • Blütezeit: März bis Mai
  • Nektar: 4/4
  • Pollen: 4/4
  • Anbau: feuchter bis nasser Boden, durchlässige Erde
  • Lage: Sonne bis Halbschatten
  • Ort: Garten

4. Brombeeren und Himbeeren: Naschhecke für Mensch und Biene

Brombeeren sind bienenfreundliche Pflanzen, die Bienen im Frühling versorgen.
Brombeeren sind bienenfreundliche Pflanzen, die Bienen im Frühling versorgen.
(Foto: CC0 / Pixabay / AndrzejRembowski)

Die unzähligen Blüten an Brombeer– oder Himbeerhecken ziehen nicht nur Bienen und andere nützliche Insekten an, sie sorgen auch für einen robusten Sichtschutz und tragen wohlschmeckende Beeren. Außerdem blühen sie schon im Mai und versorgen mit ihrem hohen Nektaranteil hungrige Bienen.

  • Blütezeit: Mai bis August
  • Nektar: 3/4 (Brombeere), 4/4 (Himbeere)
  • Pollen: 3/4
  • Anbau: lieben nährstoffreiche Böden
  • Lage: Sonne
  • Ort: Garten und Terrassen

Übrigens: Auch andere Hecken, wie die Schlehenhecke, sind wichtige Futterquellen für Bienen. Lies dazu auch: Hecken pflanzen: Diese Heckenpflanzen fördern die Artenvielfalt

5. Wilder Wein: Bienenfreundlicher Sichtschutz

Wilder Wein ziert nicht nur Spaliere und Hauswände, sondern versorgt auch Bienen mit Nektar und Pollen.
Wilder Wein ziert nicht nur Spaliere und Hauswände, sondern versorgt auch Bienen mit Nektar und Pollen.
(Foto: CC0/pixabay/Antranias)

Nicht nur schön anzusehen, sondern auch reich an Pollen und Nektar ist Wilder Wein. Er eignet sich ideal zum Bewachsen von Pergolen, Spalieren, Zäunen und Wänden. Diese bienenfreundliche Pflanze ist pflegeleicht und liebt tiefgründige Böden. Sie ist also eher für den Garten als für den Balkon geeignet.

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Nektar: 3/4
  • Pollen: 3/4
  • Anbau: humusreicher, lockerer und nährstoffreicher Boden
  • Lage: Sonne, Halbschatten und Schatten
  • Ort: Garten und Terrassen

6. Mehrjährige Kräuter: Ideal für Balkon und Terrasse

Mehrjährige Kräuter eigen sich gut für Balkon und Terrasse.
Mehrjährige Kräuter eigen sich gut für Balkon und Terrasse.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Vor allem für Balkon und Terrasse eignen sich mehrjährige, bienenfreundliche Kräuter (Anzuchtsets findest du zum Beispiel bei **Avocadostore). Rosmarin blüht etwa schon im Frühling, Oregano gleich den ganzen Sommer über und Thymian bis in den Oktober. Kapuzinerkresse, die sich auch hervorragend zum Salat macht, spendet bis Ende September Nahrung für hungrige Bienen. Auch Gewürztagetes eignet sich für den Balkon, die orangenen Blätter kannst du ebenso essen.

Netter Nebeneffekt bienenfreundlicher Pflanzen: Wohlschmeckende und -riechende Kräuter ziehen Bienen an, vertreiben dafür aber andere lästigen Insekten wie etwa Mücken.

 Für die meisten mediterranen Kräuter gilt:

  • Blütezeit: je nach Sorte März bis Oktober
  • Nektar: 3/4 bis 4/4
  • Pollen: 1/4
  • Anbau: trockene, lehmige Böden
  • Lage: Sonne
  • Ort: Balkon und Terrasse

7. Apfelbaum: Bienenfreundlich und blütenreich

Eine weitere bienenfreundliche Pflanze ist der Apfelbaum.
Eine weitere bienenfreundliche Pflanze ist der Apfelbaum.
(Foto: CC0 / Pixabay / magura727)

Der Apfelbaum ist ein unwiderstehlicher Bienenmagnet. Seine Blüten sind besonders reich an Pollen und Nektar. Obendrein versorgt er seine Besitzer:innen mit gesunden Früchten, die lagerfähig sind oder sofort zu köstlichen Apfelstrudeln oder Apfelmus weiterverarbeitet werden können. 

  • Blütezeit: April bis Mai
  • Nektar: 4/4
  • Pollen: 4/4
  • Anbau: tiefgründiger, nährstoffreicher Boden
  • Lage: Sonne
  • Ort: Garten; es gibt Sorten mit Säulenwuchs, die sich für Kübel eignen.

Falls du einen Apfelbaum pflanzen möchtest: Worauf du achten musst, erfährst du in unserem Beitrag „Apfelbaum pflanzen“ und „Apfelbaum schneiden„. Lies auch den Beitrag Apfelsorten: alte und neue Äpfel und wofür sie taugen.

8. Klee: Die Pollenschleuder

Klee als sommerliche bienenfreundliche Pflanze.
Klee als sommerliche bienenfreundliche Pflanze.
(Foto: CC0 / Pixabay / andrealeni)

Wer schon einmal barfuß über eine Wiese mit viel Klee gelaufen ist, dem wird womöglich schon schmerzvoll aufgefallen sein, dass sich hier besonders gerne Bienen und Hummeln tummeln. Das liegt am hohen Pollenanteil des Klees. Die Pflanze ist darüber hinaus auch reich an Nektar und blüht von Anfang Mai bis in den Spätherbst hinein. Du kannst in deinem Garten anstatt eines Rasens eine Kleewiese anlegen.

  • Blütezeit: Mai ­ bis September
  • Nektar: 4/4
  • Pollen: 3/4
  • Anbau: braucht nährstoff- und kalkreiche Lehmböden
  • Lage: Sonne und Halbschatten
  • Ort: Garten

9. Phacelia: Auch bekannt als Bienenfreund

Die Phacelia ist die Nummer eins unter den bienenfreundlichen Pflanzen!
Die Phacelia ist die Nummer eins unter den bienenfreundlichen Pflanzen!
(Foto: CC0 / Pixabay / hagazustra)

Phacelia wird in der Landwirtschaft zur Gründüngung eingesetzt. Dank ihrer hübschen blauvioletten Blüten ist sie aber auch eine beliebte Zierpflanze. Sie wird auch Bienenfreund, Büschblume oder Bienenweide genannt. Wie ihre Namen schon verraten, ist sie die absolute Nummer Eins unter den bienenfreundlichen Pflanzen. Das liegt am überdurchschnittlich hohen Anteil von Nektar und Pollen. Leider ist die robuste und anspruchslose Pflanze nur einjährig. Sie gibt aber beim Verrottungsprozess ihre gesammelten Nährstoffe an den Boden ab und wirkt somit als natürlicher Dünger für deinen Garten.

  • Blütezeit: Juni bis September
  • Nektar: 4/4
  • Pollen: 3/4
  • Anbau: braucht frische, lehmige Sandböden
  • Lage: Sonne
  • Ort: Garten, aber auch Terrassen

10. Zwergmispel: dekorativ und bienenfreundlich

Die Zwergmispel zieht mit ihren Blüten Bienen an und trägt im Herbst dekorative Früchte.
Die Zwergmispel zieht mit ihren Blüten Bienen an und trägt im Herbst dekorative Früchte.
(Foto: CC0 / Pixabay / Arcaion)

Die Zwergmispel gibt es als Bodendecker oder als Baumgewächs – egal, für welche Form du dich entscheidest, die Bienen werden es dir danken. Denn Zwergmispeln sind mit ihrem dichten, dunkelgrünen Blattwerk, aparten Blüten und leuchtenden Früchten nicht nur eine beliebte Zierpflanze, sondern auch reich an Pollen und Nektar.  

  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Nektar: 4/4
  • Pollen: 3/4
  • Anbau: nährstoffreicher und möglichst durchlässiger Boden
  • Lage: Sonne und Halbschatten
  • Ort: Garten

    11. Löwenzahn: alles andere als nutzloses "Unkraut"

    Löwenzahn bietet vielen Insekten reichlich Nahrung.
    Löwenzahn bietet vielen Insekten reichlich Nahrung.
    (Foto: CC0 / Pixabay / AdinaVoicu)

    Der unscheinbare Löwenzahn ist eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Honigbienen und Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge – vor allem im zeitigen Frühjahr, wenn sonst kaum Blumen blühen. Daher solltest du bei der Rasenpflege tolerant gegenüber das vermeintliche Unkraut sein und es zumindest stellenweise wachsen lassen, wie es will. Das hat auch für dich Vorteile, denn da die gesamte Pflanze essbar ist, kannst du zum Beispiel einen frischen Löwenzahnsalat oder Löwenzahnkapern daraus machen. 

    • Blütezeit: Mai bis Oktober
    • Nektar: 3/4
    • Pollen: 4/4
    • Anbau: tiefgründiger, durchlässiger und humoser Boden
    • Lage: Sonne
    • Ort: Garten

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    Überarbeitet von Annika Reketat

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