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Toyota Prius Plug-In im Test: Hybrid-Elektroauto mit Solardach

Toyota Prius Plug-In Test
Foto: © Christoph Schwarzer

Als erstes Serienauto überhaupt lädt der Toyota Prius Plug-In Strom von seinem Photovoltaik-Dach in die Batterie. Und auch sonst ist er ganz auf dem Weg der Energiewende.

Generell sind Plug-In-Hybridautos wie dieser ein Kompromiss. Weil sie mehr Technik herumfahren als konventionelle Fahrzeuge, sind sie schwerer, kosten mehr Geld, und ihr Kofferraumvolumen ist kleiner als gewohnt und gewünscht. Das gilt auch für den Toyota Prius Plug-In.

Elektrische Reichweite beim Toyota Prius Plug-In

Die zweite Generation des Toyota Prius Plug-In kann wie alle Fahrzeuge dieser Art sowohl elektrische Energie laden als auch fossile Kraftstoffe tanken. So lange die Batterie noch Strom hergibt, bleibt der Verbrennungsmotor komplett aus.

Die Kapazität von 8,8 Kilowattstunden hat bei unserer Ausfahrt für 42 Kilometer gereicht; die Werksangabe liegt bei 50 Kilometern. Allerdings war der Wagen im Test mit drei ausgewachsenen Personen beladen. Bei günstigen Bedingungen dürfte man sich problemlos dem Toyota-Versprechen annähern – hohe Geschwindigkeiten und schlechtes Wetter dagegen steigern den Verbrauch und verkleinern damit die Reichweite.

Im Vergleich zum ersten Prius Plug-In ist die Leistung des Motors erheblich gestiegen. Konkret: Bisher waren mit 37 kW (50 PS) maximal 85 km/h drin – dann sprang der Benzinmotor an. Jetzt ermöglichen 67 kW (92 PS) bis zu 135 km/h.

Die rein elektrische Fahrt ist kraftvoll, leise und komfortabel. Wir können das nur unvollkommen beschreiben: Probiert es selbst aus!

Toyota Prius Plug-In im Test: solide Innenausstattung serienmäßig.
Toyota Prius Plug-In im Test: solide Innenausstattung serienmäßig. (Foto: © Christoph Schwarzer)

Wenn der Akku erschöpft ist, springt der Verbrennungsmotor an. Dann gleicht der Plug-In dem normalen Prius. Auch jetzt schaltet sich die Benzinmaschine also häufig ab, denn wie immer bei Toyota-Hybriden speichert das Auto im Schiebebetrieb und beim Bremsen elektrische Energie („Rekuperation“), die dann zum Wiederbeschleunigen eingesetzt wird.

Das alles passiert nahezu unbemerkt und ruckfrei. Ein bewährtes System, das sich weltweit über zehn Millionen Mal verkauft hat und in diesem Jahr das 20-jährige Jubiläum feiert.

Das Hybrid-Elektroauto mit Solardach

Toyota bietet den Prius Plug-In in drei Versionen ab 37.500 Euro („Comfort“) an. Vom Preis können 3.000 Euro staatliche E-Prämie abgezogen werden, es bleiben also mindestens 34.500 Euro. Die Ausstattung ist so vollständig, dass die Japaner außer der Farbe fast keine Extras anbieten. Klimaautomatik, Tempomat mit automatischer Abstandsregelung, Radio-Navigationssystem, alles serienmäßig.

Das im Dach eingelassene Photovoltaik-Paneel gibt es in der Variante „Solar“ für 39.600 Euro. „Bis zu fünf Kilometer“ Reichweite pro Tag kann der Toyota so gewinnen. Das mag wenig erscheinen, ist in der Autowelt bisher aber einmalig. Zwar gab es in der Vergangenheit schon häufig Fahrzeuge mit PV-Modulen; die haben jedoch lediglich das Bordnetz versorgt oder den aufgeheizten Innenraum entlüftet. Auch Tesla hat ein System angekündigt, dass wie bei Toyota direkt in die Batterie lädt – in naher Zukunft soll es verfügbar sein.

Der Toyota Prius Plug-In kann sich per Solar-Dach aufladen
Der Toyota Prius Plug-In kann sich per Solar-Dach aufladen (Foto: © Christoph Schwarzer)

Am teuersten ist der Prius Plug-In „Executive“: Für 40.650 Euro erhält der Kunde zum Beispiel eine Lederausstattung und ein erstklassiges Soundsystem.

Unser Tipp: Schweren Herzens würden wir auf das Solardach verzichten, weil der Nutzen zu gering ist und das Zusatzgewicht von rund 40 kg die ohnehin niedrige Zuladung von 325 kg weiter einschränkt. Den gesparten Mehrpreis von 2.100 Euro würden wir lieber als Basisfinanzierung für eine große Photovoltaikanlage auf dem Hausdach einsetzen.

Test-Fazit: Einstiegsdroge fürs elektrische Fahren

Der Toyota Prius Plug-In ist das ideale Auto für alle, denen der Sprung zum rein Batterie-elektrischen Fahrzeug zu groß ist. Der Vorteil: Viele kurze Strecken fährt der Prius Plug-In ohne Verbrennungsmotor, und trotzdem kommt man entspannt von Flensburg nach Füssen.

Toyota-Hybride gelten als extrem zuverlässig und robust. Das Risiko, hier mit allzu experimenteller Technik ein Desaster zu erleben, ist gering. Und seitdem Firmenchef Akio Toyoda erklärt hat, dass seine Autos jetzt auch Fahrspaß vermitteln müssten, hat sich bei Lenkung und Fahrwerk viel zum Besseren entwickelt.

Für ein Hybrid-Elektroauto kein schlechter Kofferraum
Für ein Hybrid-Elektroauto kein schlechter Kofferraum (Foto: © Christoph Schwarzer)

Außerdem gilt, dass der Toyota Prius Plug-In keine Ankündigung ist, sondern im Verkaufsraum steht. Gute Hersteller erkennt man an ihren Taten.

  • Batteriekapazität: 8,8 Kilowattstunden (kWh)
  • Reichweite im Test (Werksangabe): 42 km (50 km)
  • Ladezeit an der Haushaltssteckdose: 3,5 Stunden
  • El. Motorleistung: 67 kW (92 PS)
  • El. Spitzengeschwindigkeit: 135 km/h
  • Preis: ab 34.550 Euro (staatl. E-Prämie einberechnet)

Wo liegen die Unterschiede zum normalen Prius?

Der Plug-In ist deutlich teurer als der Standard-Prius (der kostet ab 28.150 Euro). Dafür kann er typische Alltagsstrecken lokal emissionsfrei und mit dem unnachahmlichen Genuss des elektrischen Fahrens bewältigen.

Außerdem hat er diverse Features, die sonst nicht zu haben sind: Etwa die aufwändigen Matrix-LED-Hauptscheinwerfer, die Karbonfaser-Heckklappe und ein größeres Bediendisplay in der Mittelkonsole. Der Plug-In ist eben der ganz spezielle Prius und auch von außen leicht zu erkennen: Die Heckleuchten verlaufen horizontal und nicht vertikal, und im hinteren Dach erheben sich zwei charakteristische Wölbungen.

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