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Gemeinnutz statt Profit: Bei diesem Bike-Sharing-Anbieter zahlt jeder, so viel es ihm wert ist

Foto CC0 Pixabay

Nach dem Couch-Surfing kommt das Bike-Surfing: Dank einer Online-Plattform können wir nicht nur Wohnraum sondern auch Fahrräder teilen – und damit Geld und Ressourcen sparen!

Graham Pope ist selbst am liebsten auf zwei Rädern unterwegs – als er 2011 nach Berlin zog und sein Fahrrad zuhause in Irland ließ, vermisste er es sehr. Schnell stellte er fest: Die vorhandenen Mietfahrräder in Berlin sind teuer, dafür stehen in den Straßen viele halb-verschrottete und verwaiste Fahrräder, die mit ein wenig Reparaturarbeit schnell wieder befahrbar gemacht werden könnten.

Pope ist nicht nur Fahrrad-Fan, sondern auch passionierter Couchsurfer und deswegen vertraut mit dem Sharing-Prinzip. Die Idee nicht nur Wohnraum, sondern auch Fahrräder zu teilen gefiel ihm: er wollte mehr Menschen eine günstige, grüne Art der Fortbewegung ermöglichen.

Menschen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden wie er, als er nach Berlin kam: auf der Suche nach einem einfachen Rad ohne technischen Schnick-Schnack, das einen von A nach B bringt, ohne, dass man viel Geld ausgeben muss. Inspiriert von den vielen Sharing-Initiativen in Berlin und motiviert durch viel Zuspruch im Bekanntenkreis gründete BikeSurf.

Fahrräder für alle: Die soziale Bike-Börse

Das Ganze begann als eine Art soziales Experiment. Auf einer provisorischen Website stellte Pope die ersten drei Fahrräder zum Verleih zur Verfügung. Zwei davon gehörten ihm, eines hatte sein Freund übrig gehabt. Leihbedingungen: Kein Pfand, keine Kaution. Der Preis wird vom Mieter selbst festgelegt, je nachdem wie viel das Fahrrad ihm wert ist. Ein Sharing-System, das nur auf Vertrauensbasis läuft – kann das funktionieren?

Bikesurf
Ein Sharing-System, das nur auf Vertrauensbasis läuft – kann das funktionieren? (Foto © Bikesurf)

Offensichtlich, denn mittlerweile hat die Plattform allein in Berlin rund 3500 Nutzer. Die 18 Leihfahrräder stehen an sieben Abholungsadressen in Stadt verteilt – online kann man ihre Verfügbarkeit für das Wunschdatum prüfen und sich den Standort und den Code für das Schloss zusenden lassen. Aber auch in elf anderen Städten, unter anderem in Paris, Zagreb und Madrid, kann man dank BikeSurf Fahrräder nach dem Pay-What-You-Want-Modell mieten.

Damit sorgt die Bike-Börse nicht nur für soziale Inklusion, indem sie auch Menschen mit geringen finanziellen Mitteln das Fahrradfahren ermöglicht, sondern bietet auch einen kleinen Ausblick auf eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus. Alle Mitarbeiter von BikeSurf arbeiten auf freiwilliger Basis und die Nutzer verhalten sich in der Regel respektvoll und vertrauenswürdig. Damit zeigen sie: ein System, dass auf idealistischen Werten beruht kann erfolgreich sein.

Grünes Cruisen – auf Upcycling-Rädern

Auch die Umwelt profitiert von dem Projekt: BikeSurf stellt keine eigenen Fahrräder her, wie andere Bike-Sharing-Dienste, sondern vermietet alte Modelle, die von Unterstützern gespendet wurden. Die Drahtesel werden bei Bedarf aufpoliert und erhalten durch ihre Mieter eine neue Wertschätzung, statt vor sich in zu rosten.

Sie kommen in den unterschiedlichsten Farben und Stilen – so ist für jeden das passende Bike dabei. Wer sich in sein Leihrad verliebt, muss sich auch nicht allzu schnell wieder von ihm trennen, denn bei BikeSurf darf man ein Modell bis zu 28 Tage lang fahren.

Gastbeitrag aus Enorm
Text: Pia Wagner

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