Bienen und andere Insekten sind aufgrund ihrer Bestäubung wichtig für die Umwelt und für uns Menschen. Eine Gruppe von Wissenschaftler:innen hat jedoch nun mehr über die Gefahren von Pestiziden für Bienen herausgefunden.
Der Rückgang der Bienen und anderer Bestäuberinsekten könnte für die Ökosysteme und unsere Ernährungssicherheit verheerende Folgen haben. Eine Meta-Analyse von 90 Studien aus den letzten 20 Jahren untersuchte jetzt die Auswirkungen von Agrochemikalien, Unterernährung und Parasiten auf Bienen.
Die Gesamtwirkung der Pestizide ist schlimmer als die Summe der Einzelwirkungen
Die Studie von Harry Siviter von der University of Texas at Austin, Emily J. Bailes von der University of Sheffield und Kolleg:innen wurde bei Nature veröffentlicht. Die Forscher:innen haben einen synergistischen Effekt zwischen mehreren Stressoren und der Bienensterblichkeit herausgefunden. Synergistisch bedeutet, dass sich verschiede Faktoren gegenseitig fördern und die Gesamtwirkung dadurch größer ist als die Summe der Einzelwirkungen.
Wenn Bienen also mehreren Stressoren – wie Pestiziden – ausgesetzt sind, erhöht das sie Bienensterblichkeit erheblich. Dieses Ergebnis sollte laut den Wissenschaftler:innen berücksichtigt werden, sonst könnten die menschengemachten Einflüsse auf die Bienensterblichkeit unterschätzt werden.
Bereits im Jahr 2019 kamen Wissenschaftler:innen zu der Erkenntnis, dass fast die Hälfte der Bestände aller Insektenarten weltweit zurückgehen und ein Drittel bis zum Ende des Jahrhunderts vollständig verschwinden könnten, so sciencealert.com. Ebenso sei eine von sechs Bienenarten bereits ausgestorben und die Hauptursache dafür sei der Verlust der Lebensräume und der Einsatz von Pestiziden.
Biologischer Anbau ist eine Lösung gegen das Bienensterben durch Pestizide
Eine Reaktion auf das Bienensterben durch den Einsatz von Pestiziden sollte der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft sein. Die Europäische Kommission hat im März einen Aktionsplan für Agrarwirtschaft vorgestellt, der nun von den EU-Ländern abgesegnet wurde. Darin ist festgehalten, dass bis 2030 mindestens 25 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Bio sein müssen.
In Deutschland werden bisher 10,3 Prozent der Fläche biologisch bewirtschaftet. Der Plan war eigentlich bis 2030 nur 20 Prozent auf Bio umzustellen.
Utopia meint: Angesichts des folgenschweren Bienensterbens sind 25 Prozent biologischer Anbau ab dem Jahr 2030 zu wenig. Daher wäre es wünschenswert, wenn die Politik stärkere Maßnahmen für den biologischen Anbau durchsetzen würde – und für strengere Beschränkungen im Pestizideinsatz.
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