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Erdbienen: Was du über die Bienenart wissen musst

Erdbienen Sandbienen
Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos

Erdbienen sind eine besondere Gattung von Wildbienen. Sie sind friedfertiger als Honigbienen und wichtig für das Ökosystem. Deswegen stehen sie auch unter Artenschutz. Erfahre hier mehr über die Insekten.

Was sind Erdbienen und wo leben sie?

Erdbienen bilden eine besondere Gattung an Wildbienen, zu der weltweit über 1500 verschiedene Arten zählen. In Deutschland sind mehr als 100 Erdbienen-Arten heimisch. Erdbienen werden auch Sandbienen genannt, denn die meisten Arten verbuddeln sich mit Vorliebe tief in den Boden. Am besten dort, wo die Erde sandig und locker ist. 

Erdbienen unterscheiden sich von Honigbienen auch dadurch, dass sie Einzelgänger sind und keinen Staat bilden. Jedes Weibchen baut sich ihr eigenes Nest, doch oft liegen die einzelnen Behausungen eng beieinander. Die Nistplätze bestehen aus kleinen Erdhaufen mit einem Loch in der Mitte. Unter der Erde gräbt die Erdbiene bis zu 60 cm tiefe Gänge, worin sie ihre Eier zweimal jährlich ablegt, im Frühling und im Sommer. 

Erdbienen nisten vorzugsweisen an sonnigen, trockenen Plätzen mit nur spärlich bewachsenem Boden. Sie sind aber auch auf Wiesen, an Weg- oder Waldrändern, in lichten Wäldern oder in Sandgruben vorzufinden. Manche Erdbienen bauen ihr Nest auch direkt in den Rasen

Woran erkennt man Erdbienen?

Obwohl es so viele Arten von Erdbienen gibt, ähneln sie sich doch größtenteils sehr. Deswegen sind Erdbienen auch leicht an einigen Merkmalen erkennbar:

  • Größe: Erdbienen werden zwischen fünf und 16 mm lang.
  • Farbe: Grundfarbe ist meist schwarz oder schwarz-rot, selten metallisch glänzend; Auf dem Hinterleib befindet sich oft eine helle Färbung, die Hinterbeine haben eine blonde bis orangefarbene Behaarung.
  • Weibchen: Die Weibchen haben an der Unterseite der Hinterschenkel eine Haarlocke.
  • Männchen: Männchen haben oft ein hell geflecktes Gesicht.
  • „Beinsammler“: Die Erdbienen sammeln Pollen an ihren Hinterbeinen. 

Die einzelnen Arten sind oft nur von Experten zu bestimmen. 

Erdbienen im Garten: friedlich und nützlich

Erdbienen sorgen für die Bestäubung vieler Pflanzen
Erdbienen sorgen für die Bestäubung vieler Pflanzen
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Am wahrscheinlichsten ist es, dass du Erdbienen im Frühjahr begegnest. Dann fliegen die Erdbienen-Männchen auf der Suche nach Weibchen für die Paarung tief über dem Gartenboden. Die meisten Arten fliegen von April bis Juni, doch es gibt auch Arten, die bis in den Spätsommer hinein fliegen. 

Wenn du Erdbienen in deinem Garten entdeckst, besteht kein Grund zur Besorgnis: Erdbienen sind friedlicher als zahme Bienenvölker. Das liegt unter anderem daran, dass Erdbienen im Gegensatz zu Honigbienen kaum natürliche Feinde haben. Ihr Aggressionspotential ist daher gering ausgeprägt, weil sie sich selten verteidigen müssen. Während Erdbienen-Männchen überhaupt keinen Stachel haben, besitzen die Weibchen auch nur einen Stachel, der zu schwach ist, die menschliche Haut zu durchstechen. 

Erdbienen sind darüber hinaus auch eine Bereicherung für den Garten: Wie alle Wildbienen nehmen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Sie sind auf den Nektar und Pollen weniger Pflanzen spezialisiert, welche wiederum auf eine Bestäubung durch die Erdbienen angewiesen sind. Dazu gehören beispielsweise Spargel oder Weiden. 

Erdbienen aus dem Garten entfernen?

Weil Erdbienen von großer ökologischer Bedeutung für die Bestäubung vieler Pflanzen sind, stehen sie unter strengem Artenschutz. Sie dürfen also nicht getötet werden und auch die Nester dürfen nicht einfach umgesiedelt werden. 

Sollen die Nester doch entfernt werden, benötigst du eine Ausnahmegenehmigung von der Naturschutzbehörde nach § 62 Bundesnaturschutzgesetz. Allerdings werden die Anträge meist abgelehnt, weil die Erdbienen ungefährlich und nützlich sind. 

Ist eine Umsiedlung ausgeschlossen, gibt es jedoch sanfte Methoden, um die Erdbienen zum Auszug aus ihren Nestern zu bewegen. Sie zielen darauf ab, es ihnen so ungemütlich wie möglich zu machen:

  • Erdbienen nisten am liebsten an sonnigen Plätzen. Du kannst ihre Nester zum Beispiel mit Sonnenschirmen beschatten. Den Erdbienen wird dann zu kalt und sie begeben sich auf die Suche nach wärmeren Gefilden.
  • Die Wildbienen mögen trockene Erde. Daher kannst du versuchen, die Erde um die Nester feucht zu halten. In nasser Erde fühlen sich die Erdbienen nicht wohl. Achte aber darauf, die Erde mit einer Gießkanne mit Aufsatz zu gießen und nicht den Gartenschlauch zu nehmen. Sonst kann es passieren, dass die Bienen ertrinken. 

Am besten ist es jedoch, die Erdbienen möglichst in Ruhe in deinem Garten hausen zu lassen. Sie sind friedfertig und tun dem Ökosystem gut. 

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