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Shitstorm: Facebook-User strafen verschwenderischen Supermarkt ab

Obst Supermarkt Facebook Shitstorm
Screenshot: Facebook Nina Brenner

Eine Kundin fotografiert ein Kühlregal im Supermarkt, stellt das Foto auf Facebook und schreibt ein paar wütende Zeilen dazu – auch viele User auf Facebook reagieren empört. Der Post thematisiert ein großes Problem von Supermärkten – und diesmal geht es nicht um Plastikverpackungen.

Kiwis, Erdbeeren, Melonen, Ananas, geschält, aufgeschnitten und ordentlich verpackt in einem Kühlregal – das zeigt das Foto der Facebook-Userin Nina Brenner. Das Kühlregal ist voll befüllt mit dem frischen Obst.

Der Haken an dem Bild (neben den vielen Plastikverpackungen): Brenner nahm das Foto zehn Minuten vor Ladenschluss auf. Ein Supermarkt-Mitarbeiter habe auf Nachfrage erklärt, dass das übrige Obst entsorgt werde, schreibt die Kundin in ihrem Facebook-Post:

„Mir hat es die Sprache verschlagen. Mir ist bekannt, dass leider viel zu viel weggeworfen wird, aber in diesem Ausmaß hab ich es noch nie erlebt. In diesem Supermarkt muss wohl bis zur letzten Minute den Kunden das Gefühl gegeben werden, dass alles noch im Übermaß vorhanden ist und alle Regale prall gefüllt sind. Es war das erste Mal, dass ich überaus traurig und nachdenklich in einem Laden stand und wusste, dass ich hier nie wieder einkaufen werde.“

Facebook-Post empört die User

Das Foto postete Brenner auf der Facebook-Seite der Supermarkt-Kette. Die User auf Facebook reagierten entsetzt: In über 300 Kommentaren empörten sie sich über die Verschwendung. Das Bild wurde auf Facebook über 1000 Mal geteilt und erhielt mehr als 5000 „Reaktionen“.

Supermarkt äußert sich auf Facebook

Inzwischen hat sich der betreffende  Supermarkt der österreichischen Kette „Merkur“ selbst zum Facebookpost geäußert. In einem Kommentar unter dem Bild kündigte der Markt an, der Sache auf den Grund gehen zu wollen.

Merkur arbeite eigentlich mit karitativen Einrichtungen zusammen und gebe alle nicht verkaufsfähigen Waren nach Möglichkeit weiter. Mit 140 Kooperationen würde man versuchen, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Beispielsweise spende der Supermarkt noch verzehrsfähige Lebensmittel an die Wiener Tafel.

Kunden fordern volle Regale

Allerdings weist Merkur auch auf die Erwartungen der Verbraucher hin, die mit dafür verantwortlich sein sollen, dass Supermärkte massenweise Nahrungsmittel in den Müll werfen:

„als Lebensmitteleinzelhändler bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen Ausverkaufssituationen und einem vielfältigen Angebot: Wir wollen euch auch beim späten Einkauf Vielfalt bieten, gleichzeitig so gut kalkulieren, dass keine Lebensmittel entsorgt werden müssen.“

Um Lebensmittelverschwendung in Supermärkten zu stoppen, können vor allem zwei Ansätze helfen: Zum einen wären gesetzliche Regelungen nötig, beispielsweise Wegwerf-Verbote für Supermärke. Zum anderen müssen wir als Verbraucher bewusster einkaufen. Wir können mit unserem eigenen Kaufverhalten beeinflussen, wie viele Lebensmittel verschwendet werden. In unserem Beitrag „10 Tipps für weniger Essen im Müll“ findest du Inspirationen.

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