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Giftige Algen töten Millionen Fische vor Florida

Vor Florida: Rote Algen sorgen für Millionen tote Fische.
Foto: CC0 Public Domain – Unsplash/ Florida-Guidebook.com

Vor der Küste von Florida treiben massenhaft tote Fische im Meer. Schuld daran sind winzige Algen und ein enormes Umweltunglück.

Vor der Küste von Florida treiben auf einem Streifen von 250 Kilometern Länge Millionen tote Fische, Krabben und Meeresschildkröten. Laut BR24 ist das die größte Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten. Schuld daran ist die rote Algenblüte, deren Nervengift schädlich für Tiere und Menschen ist und sogar zum Tod führen kann. Wenn sie sich bildet, färbt sie das Meer rot. Deshalb wird sie auch „Red Tide“ genannt – also „rote Flut“.

Wie BR24 berichtet, sind die Algen in diesem Jahr bis zu 17-mal konzentrierter als der bisher gemessene Höchstwert. Die Lebewesen sind winzig, zerfallen im Meer und setzen dabei giftige Stoffe frei.

Die Algen sind nicht neu: Entdeckt wurden sie bereits im 19. Jahrhundert. Das Phänomen tritt in Florida jährlich auf und wird durch Nährstoffe aus übermäßiger Düngung durch die Landwirtschaft verursacht. Diese gelangen zum Beispiel über Kläranlagen ins Meer. Sobald Meereslebewesen in die Red Tide schwimmen, sterben sie entweder unmittelbar oder an Spätfolgen. Auch für Menschen kann dieses Phänomen gefährlich sein. Denn das Nervengas, das die Algen produzieren, kann durch die Luft Schleimhautreizungen oder Atemprobleme auslösen (Deutsche Stiftung Meeresschutz).

Trotz der ungewöhnlich hohen Belastung durch die Algen in diesem Jahr hat Gouverneur Ron DeSantis bisher nicht den Notstand ausgerufen. Dies würde zwar staatliche Hilfe bedeuten, aber könnte auch Touristen fernhalten, was zu finanziellen Verlusten führen könnte. Kritikern zufolge verharmlost DeSantis die „Red Tide“ in der Hoffnung, nächstes Jahr wiedergewählt zu werden (Tagesschau).

Florida: Wieso die Algenblüte in diesem Jahr anders ist

Die ungewöhnlich hohe Konzentration an Algen könnte die Folge eines Chemieunglücks sein: Im April berichteten Medien wie n-tv von einem undichten Abwasserbecken einer stilgelegten Phosphatmine und Düngemittelfabrik in der Nähe von Piney Point – ein Industriestandort in Manatee County, Florida. Das Wasser wurde abgepumpt und floss direkt ins Meer – zusammen mit Phosphat, Ammoniak und Nitrat. Somit könnte also eine große Menge an Düngemittel ins Meer gelangt sein, welche die Entstehung der Algen begünstigt haben könnte.

Schon damals warnten Umweltschützer:innen davor, dass es durch das Abwasser zu einer gefährlichen Algenblüte kommen könnte, die dazu führen kann, dass Meereslebewesen ersticken. Nun scheinen sich ihre Befürchtungen bewahrheitet zu haben.

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