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Geschmacklose WM-Werbung: Burger King zieht sexistische Kampagne zurück

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Foto: "Burger King" von Mike Mozart unter CC-BY 2.0

Wer von einem WM-Fußballspieler schwanger wird, bekommt eine hohe Summe Geld und lebenslang Gratis-Burger. So sexistisch warb Burger King Russland in einer Online-Anzeige für seine Burger. Noch am selben Tag zog Burger King die Kampagne zurück.

Viele Unternehmen lassen sich derzeit vom WM-Fieber anstecken. Das spiegelt sich vor allem in der Werbung wider: Flaggen, Spieler und Trikots sind derzeit überall zu sehen. Nun schlug Burger King Russland mit einer sexistischen und fragwürdigen Werbekampagne eindeutig über die Stränge.

Sexistische WM-Kampagne: Burger King Russland schockiert Fußballfans

Am Dienstag veröffentlichte Burger King Russland eine Werbeanzeige, die im Netz und in den Medien für großen Aufruhr sorgte. Bild.de übersetzte den russischen Text in etwa so: „Als Teil unserer Kampagne für soziale Verantwortung bietet Burger King Frauen, die von Fußball-Stars geschwängert werden, eine Belohnung. Jede Frau wird drei Millionen Rubel und einen lebenslangen Burger-Vorrat bekommen. Frauen, die es schaffen, die besten Fußball-Gene zu bekommen, werden Russlands Erfolg in kommenden Generationen sichern. Kommt schon! Wir glauben an euch.”

Der Original-Post ist auf diesem Tweet zu sehen:

Was eine Aufforderung zum Groupie-Sex mit sozialer Verantwortung zu tun hat, erklärte das Unternehmen nicht. Burger King Russland zog die Kampagne noch am selben Tag zurück und entschuldigte sich inzwischen in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AP für seine geschmacklose Werbung. Das Unternehmen betonte, dass das Angebot „nicht unsere Marke und unsere Werte repräsentiert und wir Schritte unternehmen, um sicherzugehen, dass so etwas nicht noch einmal passiert“.

Will Burger Kings sexistische WM-Kampagne auf Politiker anspielen?

Die WM-Anzeige könnte eventuell auf eine umstrittene Aussage der Duma-Abgeordneten Tamara Pletneva anspielen. Die 70-jährige Vorsitzende des Familienausschusses hatte sich zum ersten Spieltag der WM ebenfalls sexistisch und rassistisch geäußert, als sie russische Frauen davor warnte, mit Ausländern zu schlafen. „Es ist besser, wenn die Männer von derselben Rasse sind wie die Frauen. Wir sollten Kinder von unserer Rasse gebären.“ Ob die Burger King-Kampagne unter diesem Gesichtspunkt gerechtfertigt werden kann, ist weiter fragwürdig.

Sexismus zur WM: Auch in Deutschland ein Problem

Auch in Deutschland sorgt sexistische Werbung zur WM für Aufregung: Das deutsche Backwarenunternehmen Dr. Oetker warb unlängst mit einer Anzeige, die ein Frauenbild wie aus den 50er Jahren vermittelt. Mehr dazu in unserem Artikel „Sexistische WM-Werbung von Dr. Oetker – mit seltsamer Erklärung“.

Auch der Bayrische Rundfunk sorgte mit einem sexistischen Social Media-Post für Aufruhr: Ihre „Erklärung ‚Abseits‘ für Mädels“ erklärt Fußballregeln mit Beispielen aus dem „typischen“ Alltag einer Frau. „An der Kasse im Schuhgeschäft: Eine Frau wirft ihrer Freundin, die bereits vorne steht, ein Paar Schuhe zum Bezahlen zu.“ Der BR sah seinen Fehler kurze Zeit später ein, löschte den Post und entschuldigte sich bei seinen weiblichen Hörern.

Auch Telekom Sport hatte sich zum WM-Start ein „lustiges“ Facebook-Bingo ausgedacht: „Wenn du mit deiner Freundin Deutschland – Mexiko schaust!“ ist ein Bullshit-Bingo der besonderen Art. Der männliche Part kann all die dämlichen Fragen seiner Freundin ankreuzen, die natürlich keine Ahnung hat, auf welches Tor gespielt wird oder sich mehr für Boatengs neue Frisur interessiert.

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