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Die Wege des Meeresmülls

Holzdrifter
Makroplastik der südlichen Nordsee

Wie sich Meeresmüll ausbreitet, ergründen Forscher der Universität Oldenburg mit einer Tracking-Methode, bei der jeder aufgerufen ist mitzuhelfen.

Einmal Detektiv spielen und das im Zeichen der Umwelt. Das ist jetzt an den Stränden der Nordsee möglich. Denn am plattdeutschen Meer haben Oldenburger Wissenschaftler 4800 sogenannte Holzdrifter in die Meere gesetzt, die Aufschluss über die Herkunft von Plastikmüll geben sollen. Jeder ist aufgerufen gefundene Holzstücke online zu registrieren, denn somit könnten Meeresverschmutzer identifiziert werden.

Die Methode des Projekts „Makroplastik in der südlichen Nordsee“ ist einfach: Pro Durchgang werden 800 nummerierte Drifter mit Hinweisen zum Projekt ins Meer geworfen. Die unterschiedlich großen Stücke Holz verhalten sich ähnlich wie Plastikmüll im Wasser. Aufgrund von Wellengang, Wind und Schiffsverkehr werden sie dann an unterschiedlichen Orten an Land gespült. Der Fundort gibt Aufschluss über den Weg des Drifters und im Umkehrschluss über die Quelle der Verschmutzung.

Online Funde melden

An sechs Standorten brachte das Projekt der Universität Oldenburg die Drifter aufs Meer. Darunter Norddeich, Cuxhaven und Langeoog. Dass die Strandbesucher gefallen an der Sache finden, zeigt sich an den Meldungen –  innerhalb eines Monats wurden bereits 1440 Drifter registriert.

Jeder Passant, der ein Holzstück findet, kann den Fundort mit der Identifikationsnummer darauf erfassen. Das funktioniert entweder über die Webseite, die auch über aktuelle Entwicklungen des Projekts informiert, oder über die App BeachExplorer. Mit ihr können neben den Holzdriftern noch andere spannende Funde, wie Seesterne erfasst werden. Die Daten werden zur wissenschaftlichen Erforschung weitergeleitet und sind dann mit weiteren Informationen in der App verfügbar.

Das Projektteam aus Oldenburg erhofft sich bis 2020 außreichend Aufschluss über die Müllquellen zu erhalten. Dann soll es an die Problemlösung gehen. Im Dialog mit der Öffentlichkeit und Müllverursachern solle ein Bewusstsein für die Vermüllung der Meere geschaffen werden. „Oft ist es ja keine böswillige Verschmutzung, wenn beispielsweise Touristen ihren Müll am Strand zurücklassen. Es kann daran liegen, dass es keine Mülleimer vor Ort gibt”, sagt Katharina Stephan, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Teilnehmerin des Projekts.

Wer also beim nächsten Strandspaziergang auf Muschelsuche ist sollte erstens seinen Müll wieder mitnehmen und zweitens nach den Holzdriftern Ausschau halten. Das lohnt sich nicht nur für Detektive, sondern auch für die Umwelt.

Text: Judith Müllner, zuerst erschienen beim enorm-Magazin

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