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Studie: Der Klimawandel zwingt mehr Menschen zur Flucht als Kriege

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Foto: © piyaset - Fotolia.com

Der Klimawandel treibt Menschen weltweit in die Flucht: Jedes Jahr verlassen 21,5 Millionen Menschen ihre Heimat wegen Dürren, Stürmen oder Überflutungen. Der Klimawandel soll sogar die Hauptursache für die weltweiten Fluchtbewegungen sein, so eine neue Greenpeace-Studie.

Menschen flüchten aus ihrer Heimat wegen Kriegen, Konflikten, Verfolgung und politischen Auseinandersetzungen – das bekommen wir nahezu täglich durch die Medien mit. Über eine andere Fluchtursache wird allerdings deutlich weniger berichtet: den Klimawandel.

Dabei ist der Klimawandel weltweit sogar die Hauptursache dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Greenpeace. Laut der Studie (pdf) werden jedes Jahr durchschnittlich 21,5 Millionen Menschen durch Naturkatastrophen vertrieben. Egal ob durch Brände, Erdrutsche, extreme Temperaturen, Stürme oder Fluten – der Klimawandel zwingt laut Greenpeace mehr Menschen zur Flucht, als Kriege und Gewalt.

Klimawandel: die unterschätzte Katastrophe

Die Umweltorganisation bezeichnet den Klimawandel daher als die „unterschätzte Katastrophe“. Der Klimawandel läuft jedoch immer sichtbarer und alarmierender ab: 2016 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Meeresspiegel steigt messbar und weltweit mehren sich die Naturkatastrophen.

In Europa ist der Klimawandel bislang ohne schwerwiegende Folgen geblieben. Anders in vielen anderen Gegenden der Welt: Vor allem in ärmeren Ländern haben extreme Temperaturen und wetterbedingte Umweltkatastrophen die Lebensgrundlagen vieler Millionen Menschen zerstört. Besonders stark hat es dabei Asien getroffen, allen voran Indien, China und die Philippinen.

Klimawandel und Flucht: eine Bilanz

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Waldbrände, Dürren, Erdrutsch oder Überflutungen: Der Klimawandel vertreibt Millionen Menschen aus ihrer Heimat. (Foto: CC0 / Pixabay)

In der aktuellen Studie hat Greenpeace Bilanz gezogen und aufgelistet, wie viele Menschen zwischen 2008 und 2015 durch die Folgen des Klimawandels vertrieben wurden. Die Umweltorganisation bezieht sich dabei auf Zahlen des „Internal Displacement Monitoring Center“:

  • 110 Millionen Menschen verließen ihre Heimat wegen Fluten
  • 60 Millionen Personen flohen wegen Stürmen
  • 362.000 Menschen wurden durch extreme Temperaturen vertrieben
  • Erdrutsche trieben 704.000 Menschen in die Flucht
  • 362.000 Menschen mussten ihre Heimat wegen Waldbränden verlassen

Industrienationen sind in der Verantwortung

Insgesamt ist der Klimawandel ein viel stärkerer Treiber für Flucht- und Migrationsbewegungen, als uns bewusst ist – so das Fazit von Greenpeace.

Die Umweltorganisation sieht dabei vor allem die großen Industriestaaten in der Verantwortung: „Klimaschutz bedeutet auch Schutz vor Vertreibung. Die G7 [die bedeutendsten Industrienationen, Anm. der Redaktion] sind verantwortlich für den Großteil der Treibhausgase in der Atmosphäre. Sie sind moralisch verpflichtet, ihre Emissionen jetzt deutlich und schnell zu senken“, so Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss.

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