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Lachyoga gegen Stress: 3 Übungen für zwischendurch

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Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear

Bei Lachyoga geht es nicht primär um Körperhaltungen oder Meditation – es steht tatsächlich das Lachen im Vordergrund. Wir zeigen dir anhand von drei Übungen, wie Lachyoga funktioniert.

Lachyoga wurde 1995 vom indischen Arzt Madan Kataria in Mumbai entwickelt. Es ist also ein recht neuer Yoga-Stil, der aber zunehmend populärer wird: Inzwischen gibt es mehrere Tausend Lachyogacenter auf der Welt – Orte, an denen Menschen gemeinsam lachen.

Anders als bei anderen Yoga-Stilen stehen beim Lachyoga keine anspruchsvollen Körperhaltungen oder lange Meditationen auf dem Plan. Stattdessen geht es vorrangig darum, losgelöst zu lachen. Einige Aspekte von traditionellen Yoga-Formen gibt es aber auch beim Lachyoga. Wir erklären dir, wie Lachyoga funktioniert, welche Ziele und Wirkung es hat und drei Übungen, die du zu Hause selber anwenden kannst.

Wie funktioniert Lachyoga?

Im Lachyoga wird ausgiebig gelacht.
Im Lachyoga wird ausgiebig gelacht. (Foto: CC0 / Pixabay / MichaelGaida)

Beim Lachyoga, auch Hasya Yoga genannt, steht vor allem eins auf dem Programm: Lachen. Zunächst wird das auf motorischer Ebene ausgelöst. Das bedeutet: Anders als bei Witzen oder Comedy wird keine kognitive Stimulation genutzt, um zu lachen. Stattdessen fangen die Teilnehmer absichtlich an zu lachen, bis das anfangs künstliche Lachen in natürliches Lachen übergeht – getreu dem Lachyoga-Motto „Fake it until you make it“ (frei übersetzt: „Täusche es vor, bis es echt wird“).

Dabei stecken sich die Teilnehmer:innen im Lachyoga-Kurs gegenseitig an, bis sie in einen Zustand kindlicher Verspieltheit kommen. In den typischen Lachyoga-Übungen wird deshalb auch viel in der Gruppe praktiziert und mit Augenkontakt und spielerischen Übungen interagiert.

So läuft eine Lachyoga-Stunde ab

Beim Lachyoga werden viele Übungen in der Gruppe oder mit Partner ausgeführt.
Beim Lachyoga werden viele Übungen in der Gruppe oder mit Partner ausgeführt. (Foto: CC0 / Pixabay / laurajuarez)

In Kursen beginnt eine Lachyoga-Stunde häufig mit einigen Lockerungs- und Dehnübungen sowie Atemübungen (Pranayama), die Körper und Geist entspannen und auf ausgiebiges Lachen vorbereiten.

Anschließend folgen einige Übungen, die allesamt ein Ziel haben: lachen, lachen, lachen. Zu den typischen Lachyoga-Übungen gehören Klatsch- und Atemübungen sowie pantomimische Element. Manche der Übungen werden im Lachyoga mit Hüpfen und Tanzen verbunden. Außerdem wird im Lachyoga oft auch gesungen, gespielt oder Kauderwelsch gesprochen.

Du siehst also: Lachyoga ist alles andere als eine strenge Meditationspraxis. Stattdessen lädt der Yoga-Stil dazu ein, herumzualbern, Spaß zu haben und sich wieder wie ein Kind zu fühlen.

Zum Abschluss einer Lachyoga-Stunde gibt es oft noch einige Körperübungen (Asanas), Atemübungen oder auch eine geführte Meditation. Je nach Studio und Lehrer entfallen diese Elemente aber auch ganz. Eine Lachyoga-Einheit dauert meistens zwischen 20 bis 60 Minuten.

Tipp: Es gibt übrigens auch Onlinekurse für Lachyoga.

Drei einfache Lachyoga-Übungen

Statt einen (online-)Kurs zu besuchen, kannst du dich auch zu Hause mit diesen drei Übungen selber an Lachyoga rantasten.

1. Hoho-Haha-Lachen

Stelle dich hin und fange an zu klatschen. Wiederhole die Silben „hoho“ und „haha“. Führst du die Übung mit jemand anderem aus, dann schaue der anderen Person in die Augen.

2. Blume pflücken

Stelle dir vor, du pflückst eine Blume. Rieche an der imaginären Blume und atme dabei tief ein. Statt normal auszuatmen, lachst du den Atem aus.

3. Das Buch des Lächelns

Falte die Hände vor deiner Brust zusammen. Öffne sie vor dir wie ein Buch. Stelle dir vor, auf den Seiten steht geschrieben, dass du Lächeln sollst. Lächle und klappe die Hände beziehungsweise das Buch wieder zu.

Tipp: Eine zusätzliche Mini-Lachyoga-Übung ist es, wenn du dich jedesmal anlächelst, wenn du in den Spiegel blickst.

Ziele und Wirkung von Lachyoga

Lachyoga sorgt für gute Laune und kann bei Stress und Depressionen helfen.
Lachyoga sorgt für gute Laune und kann bei Stress und Depressionen helfen. (Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear)

Im Lachyoga sollen Teilnehmer:innen ganz ohne Grund herzlich und ungezwungen lachen. Dabei vergessen sie die Alltagssorgen auf spielerische Weise. Laut dem Erfinder von Lachyoga könne der Körper nicht unterscheiden, ob das Lachen echt oder gespielt ist – die positiven Wirkungen seien aber dieselben. Damit soll Lachyoga sowohl auf physiologischer, als auch auf geistiger und emotionaler Ebene wohltuend wirken.

Lachyoga soll unter anderem:

  • Stress abbauen und gegen Angst wirken,
  • Schmerzen und Anspannungen lindern,
  • das allgemeine Wohlbefinden und schlechte Laune bessern,
  • das Herz-Kreislauf-System stärken,
  • die Sauerstoffversorgung stärken und
  • Empathie und soziale Kontaktfähigkeit verbessern.

Inzwischen gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen zu Lachyoga und seinen Auswirkungen – vor allem als Therapiemöglichkeit bei Stress, Angstzuständen und Depressionen. So gibt es unter anderem folgende Forschungsergebnisse und Studien zu Lachyoga:

  • Eine Studie an 38 männlichen Studenten im medizinischen Pflegebereich hat gezeigt, dass regelmäßiges Lachyoga die generelle Gesundheit verbessern kann sowie bei Schlafstörungen, innerer Unruhe und Depressionen helfen kann.
  • Eine randomisierte kontrollierte Studie mit 50 älteren depressiven Frauen kam 2010 zu dem Ergebnis, dass Lachyoga bei Depressionen helfen und die mentale Gesundheit verbessern kann. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Lachyoga in dieser Studie genauso effektiv wie die Gruppentherapie zur Bewältigung von Depressionen in der Kontrollgruppe war!
  • Zudem kann Lachyoga effektiv gegen Stress wirken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus dem Jahr 2014 mit 37 Krebspatient:innen, die vor der Chemotherapiebehandlung standen.
  • Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 kommt zu dem Schluss, dass Lachyoga die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen verbessern kann.

Für wen ist Lachyoga geeignet?

Lachyoga ist für viele Menschen geeignet – bei einigen Vorerkrankungen solltest du dir vorher jedoch ärztlichen Rat einholen.
Lachyoga ist für viele Menschen geeignet – bei einigen Vorerkrankungen solltest du dir vorher jedoch ärztlichen Rat einholen. (Foto: CC0 / Pixabay / geralt)

Anders als in Ashtanga Yoga, Jivamukti Yoga oder Hatha Yoga gibt es im Lachyoga keine anspruchsvollen Körperübungen. Deshalb ist dieser Yoga-Stil auch für Menschen geeignet, die wegen Verletzungen oder hohen Alters körperlich eingeschränkt sind.

So wird Lachyoga unter anderem in Altersheimen für Senior:innen, an Schulen für Kinder oder in Krankenhäusern für Patient:innen und Mütter angeboten. Aber auch in Firmen und Universitäten wird Lachyoga immer beliebter. Du kannst Lachyoga mit den obigen Übungen aber auch zu Hause alleine durchführen.

Da Lunge, Atemwege, Zwerchfell und Bauchmuskulatur stark beansprucht werden, ist Lachyoga aber bei einigen Erkrankungen und Beschwerden nicht geeignet. Dazu gehören unter anderem Angina Pectoris, Stuhl- und Harninkontinenz, Aneurysma, Glaukom, Rippenbrüche, Zwerchfellbruch, extrem hoher Blutdruck, Bandscheibenvorfall und Epilepsie. Im Zweifelsfall solltest du dir ärztlichen Rat einholen und mit eine:r Yogalehrer:in sprechen, bevor du mit Lachyoga beginnst.

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