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Neuer Discounter Mere: Billig-Wurst fällt im Labortest durch

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Foto: Facebook Mere Supermarkets Romania

Der russische Discounter Mere verkauft Fleisch und Wurst zu Billigpreisen – darunter auch B-Ware. Wie ein Labortest nun gezeigt hat, sind allerdings nicht alle Produkte einwandfrei. Eine Mettwurst aus der Filiale war nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Ein halbes Kilo Hackbraten für 97 Cent, ein Kilo Wiener für zwei Euro oder 100 Gramm Putenbrust für gerade mal 50 Cent: Mere unterbietet mit seinen Preisen andere Discounter wie Aldi oder Lidl. Das liegt unter anderem auch daran, dass Mere auch B-Ware anbietet, also Fleischprodukte, die als minderwertig gekennzeichnet sind und deshalb von anderen Märkten nicht verkauft werden.

Dass Fleisch zu Ramschpreisen aus Massentierhaltung stammt, und man es allein deswegen nicht kaufen sollte, versteht sich. Aber wie steht es um die Qualität der Fleischprodukte? Die Bild-Zeitung wollte es wissen – und hat Truthahn-Salami, Gewürzbraten und Mettwurst in einem Labor für Lebensmittelhygiene untersuchen lassen.

Mere-Wurst: „Nicht verkehrsfähig“

Das Wurstregal der Mere-Filiale in Leipzig. (Foto: © Utopia/Charlotte Stiebritz)

Das Ergebnis: Die Mettwurst hätte nicht gar verkauft werden dürfen. Im Bericht des Labors heißt es laut Bild: „Bei der sensorischen Untersuchung der Probe wurden Abweichungen im Geruch (alt, ranzig) sowie im Geschmack (alt) festgestellt. Die Probe ist aufgrund der sensorischen Abweichungen verdorben und somit nach der EU-Verordnung zur Lebensmittelsicherheit VO 178/2002 Artikel 14 (1), (2)b, (5) nicht sicher. Das Lebensmittel ist daher nicht verkehrsfähig.“

Die Mettwurst war Bild zufolge noch als zwei Wochen haltbar ausgewiesen. Unklar ist, ob es sich dabei um einen Ausnahmefall handelt, ober ob mehr unsichere Fleischprodukte in den Regalen von Mere liegen. Mere äußerte sich auf Anfrage der Zeitung nicht zu dem Laborergebnis. Allerdings soll die Mettwurst nicht mehr bei Mere zu finden sein. 750 Gramm der Mettwurst hatten 2,31 Euro gekostet.

Mere will 20 Prozent billiger sein als die Konkurrenz

Das Laborergebnis ist ein weiterer Grund, nicht bei Mere einzukaufen. Nicht nur Fleisch und Wurst ist dort extrem billig, sondern auch Milchprodukte, Fisch, Säfte und einige andere Waren. Schon vor der Eröffnung hatte Mere angekündigt, die Preise anderer Discounter um bis zu 20 Prozent unterbieten zu wollen.

Um Lebensmittel so billig verkaufen zu können, müssen die Erzeuger mit Pestiziden, Monokulturen und Massentierhaltung arbeiten. Auch harte Bedingungen für die Arbeiter in der Tierhaltung, in Schlachthäusern und auf Plantagen können ein Ergebnis der „Alles muss billig sein“-Mentalität sein – nicht nur bei Mere. Letztendlich liegt es am Kunden selbst, ob er die Produktion solcher Lebensmittel durch sein Einkaufsverhalten unterstützt.

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