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Wenn Metal-Bands gegen den Walfang kämpfen

Sea Sheperd
Foto: Screenshot / Sea Sheperd

Was schreien die da? Eine Frage, die man sich bei vielen Metalcore-Songs stellt. Dieser unterstützt die Umweltorganisation Sea Shepherd – und darum lohnt es sich, genauer hinzuhören.

Die Töne sind brachial, die Bilder schockierend. So gesehen passen Metalcore und Walfang gut zusammen. Aber der österreichischen Band „We Blame The Empire“ geht es selbstverständlich um etwas anderes als eine radikale Harmonie.
Das Lied „Broken Home“ haben die Musiker Sea Sheperd Österreich gewidmet.

Sea Sheperd setzt sich überall auf der Welt mit freiwilligen Helfern gegen die Ausbeutung der Meere, insbesondere gegen den illegalen Fisch- und Walfang ein.
Neben Dokumentation und Aufklärung schreibt sich die NGO „direkte Intervention“ als Kernkompetenz zu.

Krieg gegen das Meer

Dieses radikale vorgehen gegen illegale Fischerei hat Sea Sheperd den Ruf einer militanten Umweltorganisation eingebracht. Gründer Paul Watson rechtfertig das Vorgehen mit Worten wie „Protesting against illegal activity is not piracy“.

Was auch immer man davon halten mag, wer sich das Video ansieht, erkennt die Gründe für die Radikalität: Wir Menschen bzw. einige Vertreter unserer Spezies führen Krieg gegen das Meer und seine Bewohner. We Blame The Empire singen bzw. schreien:

„The weak kill the strong out of fear
Turn the sea red
Without (any) compassion
See them dying in their home“

Illegale Fischerei und das Nicht-Einhalten von Fangquoten führender Industrienationen hat in den letzten Jahren die Fischbestände stark reduziert. Laut der UN gelten weltweit etwa 30 Prozent der Fischbestände als überfischt und etwa 60 Prozent als völlig erschöpft.

In diesem Video sprechen We Blame The Empire und zwei Sea Sheperd Aktivisten über ihre Zusammenarbeit und die Aubeutung der Meere:

Neben dem direkten Fischfang, birgt auch der sogenannte Beifang verheerende Folgen. Meeressäuger, Haie, Meeresvögel und andere Fischarten landen so häufig versehentlich in den Netzen der Fischerboote, dass viele Populationen ernsthaft bedroht sind, sagt uns Bernhard Sonnberger von Sea Sheperd Österreich.

Zusätzlich würden weltweit etwa eine Million Haie jährlich durch den Menschen getötet  – durchschnittlich drei getötete Haie pro Sekunde. Auch das mancherorts durch Tradition gerechtfertigte töten von Walen und Delfinen sei respektlos und nicht einfach hinzunehmen, so Sonnberger. Damit meint er etwa das Geschehen am  japanischen Küstenort Taiji, wo sich jährlich das Meer rot färbt, wenn brutale Treibjagd auf tausende Delfine gemacht wird.

Die Ausbeutung der Meere ist ein drängendes Problem und Musik womöglich ein Weg, um Menschen mit dieser Botschaft zu erreichen. Sea Sheperd hat dafür zahlreiche prominente Unterstützer, z.B. die Red Hot Chili Peppers, Architects oder Parkway Drive. Mögen ihre Schreie erhört werden.

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