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Vegane Sandalen: Die besten nachhaltigen Alternativen ohne Leder

Vegane Sandalen: 7 nachhaltige Alternativen ohne Leder
© Vesica Piscis / Nine To Five

Mit veganen Sandalen oder Pantoletten vermeidest du Tierleid. Aber sind sie auch automatisch nachhaltig? Hier findest du die wichtigsten Tipps und empfehlenswerte nachhaltige Marken.

Beim Kauf von veganen Sandalen gibt es noch mehr wichtige Kriterien als nur das Fehlen von Leder. Worauf du achten solltest und welche Marken empfehlenswerte nachhaltige Modelle herstellen, liest du hier.

Inhaltsübersicht

Warum brauchen wir nachhaltige, vegane Sandalen?

Wenn du diesen Artikel liest, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dir die Vermeidung von Tierleid am Herzen liegt. Und wer sich für vegane Sandalen oder andere vegane Modeartikel interessiert, kann sich freuen: Das Angebot wächst stetig und mittlerweile hast du die Wahl aus einer Vielzahl von als „vegan“ gekennzeichneten Modellen.

Doch Utopia rät zur Vorsicht: Viele als vegan beworbene Modelle sind zwar frei von tierischen Bestandteilen, werden aber mit anderen ökologisch bedenklichen Materialien produziert. So ist es beispielsweise nicht sonderlich aufwändig, ein Paar vegane Sandalen aus Neukunststoff herzustellen. Für die Herstellung der meisten Kunststoffe werden endliche, fossile Ressourcen wie Erdöl verbraucht.

Dabei sei gesagt: Die Produktion von Schuhen ist komplex und stringent nachhaltige Lösungen sind in diesem Bereich nur schwer umzusetzen. Daher wollen wir vorab klarstellen: Die perfekten nachhaltigen, veganen Sandalen gibt es nicht. Aber es gibt Marken, die einiges besser machen und sich redlich um eine nachhaltigere Produktion bemühen. Sieben davon stellen wir dir am Ende dieses Artikels vor.

Welche veganen Sandalen sind am nachhaltigsten?

Die nachhaltigsten veganen Sandalen sind immer ein gebrauchtes Modell. Denn nachhaltiger Konsum heißt: Nutze, was du hast, versuche dir etwas zu leihen oder kaufe gebraucht. Erwäge idealerweise nur dann einen Neukauf, wenn diese Alternativen für dich einmal nicht in Frage kommen.

Woran erkennt man vegane Sandalen?

Achte darauf, dass das Modell explizit als vegan gekennzeichnet ist. Oder noch besser: Dass das Fehlen von tierischen Materialien durch das Peta-Approved Vegan Siegel bestätigt wird. Denn es kann trügerisch sein, nur darauf zu schauen, ob zum Beispiel kein Leder enthalten ist. Unter Umständen stecken dann zum Beispiel im nicht aufgeführten Kleber trotzdem noch tierische Bestandteile.

Leicht als vegan zu erkennen: Sandalen mit Peta-Approved Vegan Siegel.

Welche Materialien sind für nachhaltige Sandalen empfehlenswert?

Wie eingangs beschrieben, sind vegane Sandalen aus reinem Neukunststoff ökologisch nicht sinnvoll. Wähle stattdessen lieber Materialien aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen. So schonst du beim Kauf zumindest teilweise Ressourcen.

Leider gibt es aktuell kaum vegane Sandalen ohne Neukunststoff. In den meisten Fällen wirst du also auch bei nachhaltigeren Marken einen gewissen Anteil – beispielsweise an EVA oder synthetischer Mikrofaser – kaum vermeiden können.

Recycelter Kunststoff kann dagegen Ressourcen sparen. Er ist aber auch nicht perfekt. Einige Hersteller setzen dafür beispielsweise PET-Flaschen ein. Diese könnten in einem Pfandsystem wieder zu neuen Flaschen werden. Verarbeitet man sie zu Schuhen, werden sie diesem Kreislauf entnommen. Und sobald die Schuhe kaputt gehen, lässt sich der Kunststoff kaum mehr extrahieren und zu neuen Produkten weiterverarbeiten.

Denn vegane Sandalen bestehen oft aus vielen unterschiedlichen Materialien und die saubere Trennung für ein Schuh-Recycling lohnt sich in der Realität kaum. Daher ist es umso wichtiger, dass du einmal gekaufte Sandalen so lange nutzt wie möglich.

In den Sohlen von veganen Sandalen wird zudem oftmals Naturkautschuk eingesetzt. Manchmal findest du ihn auch unter Bezeichnungen wie „Gummi“ oder „Latex“. Naturkautschuk birgt jedoch trotz des so „natürlich“ klingenden Namens ökologische Probleme. Der Anbau gilt beispielsweise als wenig nachhaltig, er findet in Monokulturen statt und es kommen hochgiftige Unkrautvernichter zum Einsatz. Mehr Infos dazu findest du in unserem Artikel: Naturkautschuk: Das sind die Vor-und Nachteile des natürlichen Rohstoffs.

naturkautschuk
Naturkautschuk ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber wird mit ökologischen und soziale Problemen in Verbindung gebracht. (Foto: CC0 / Pixabay / Simon)

Unsere Mindestempfehlung für nachhaltige Produkte wäre daher normalerweise recycelter oder FSC-zertifizierter Naturkatuschuk. Das FSC-Siegel steht zwar immer wieder in der Kritik, unter anderem weil es eine gezielte Entnahme von Holz aus Urwäldern erlaubt. Doch es garantiert immerhin gewisse Mindeststandards, beispielsweise müssen zertifizierte Forstbetriebe geltende Gesetze einhalten, Rechte indigener Völker müssen gewahrt werden. Leider sind vegane Sandalen mit FSC-zertifiziertem Naturkautschuk derzeit jedoch offenbar kaum am Markt erhältlich.

Einige Hersteller:innen veganer Sandalen setzen – primär in den Sohlen – Kork ein. Er stammt aus der Rinde der Korkeiche und kann ohne Schäden an den Bäumen geerntet werden. Korkeichenwälder können zudem zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Klimaschutz beitragen. Daher empfehlen wir Kork für vegane Sandalen. Bei diesem Rohstoff für uns kein Mindestkriterium, aber noch besser: Recycelter oder FSC-zertifizierter Kork.

Du siehst: Bei der Wahl nachhaltiger veganer Sandalen sind immer gewisse Kompromisse notwendig. Als Orientierungshilfe kannst du dich aber über die folgende Materialliste im Produktdschungel orientieren. Damit triffst du trotz der genannten Einschränkungen eine bessere Wahl als bei einem konventionellen Produkt.

Achte vor dem Kauf darauf, dass die von dir gewählten veganen Sandalen zu möglichst großen Anteilen aus den folgenden Materialien bestehen:

Die besten Mode-Labels für nachhaltige, vegane Sandalen

1. Doghammer

Kork ist ein zentraler Bestandteil der Schuhfertigung bei Doghammer. Das Unternehmen fokussiert sich auch generell auf nachhaltigere Materialien. Dabei steht bei der Wahl der Rohstoffe auch insbesondere die Langlebigkeit der Produkte im Fokus. So bietet Doghammer nicht nur vegane Schuhe, sondern auch einige Modelle mit Leder.

Modell Dog2Go x Newseed Multicolor

Doghammer Newseed Multicolor Vegane Sandalen
Dog2Go x Newseed Multicolor (© Doghammer)
  • Vegan: Ja
  • Hauptmaterialien: Kletterseil (recycelt), Kork (recycelt), EVA, Gummi
  • Produktion: Portugal

Kaufen: für ca. 100 Euro bei Doghammer oder Avocadostore

Modell Dog X Vegan Upcycling

Doghammer Dog X Vegane Sandalen
Doghammer Dog X Vegane Sandalen (© Doghammer)
  • Vegan: Ja
  • Hauptmaterialien: Kletterseil (recycelt), Kork (recycelt), EVA, Gummi
  • Produktion: Portugal

Kaufen: für ca. 100 Euro bei Doghammer oder Avocadostore

Weitere vegane Sandalen von Doghammer findest du direkt beim Hersteller oder bei Avocadostore.

2. EKN Footwear

Das deutsche Label EKN Footwear ist wahrscheinlich primär für seine nachhaltigen Sneaker bekannt. So findet man im Sortiment zwar nur wenige, dafür aber recht ausgefallene vegane Sandalen. Nicht das ganze Sortiment ist vegan, aber die Produkte ohne tierische Bestandteile lassen sich leicht filtern.

Die Herstellung findet in Portugal statt. Schön: EKN setzt FSC-zertifizierten Kork ein. Bei unserer Recherche trugen die meisten anderen veganen Sandalen mit Kork das Siegel nicht.

Modell Azalea

EKN Footwear Vegane Sandalen Azalea
EKN Footwear Azalea (© EKN Footwear)
  • Vegan: Ja (Peta-Approved Vegan)
  • Hauptmaterialien: Veganes Leder (recycelt), Kork (FSC-zertifiziert)
  • Produktion: Portugal

Kaufen: ca. 100 Euro bei EKN Footwear oder Loveco

Weitere vegane Sandalen von EKN Footwear findest du direkt beim Hersteller, bei Avocadostore oder Loveco

3. Grand Step Shoes

Auch Grand Step Shoes ist kein rein veganes Label, bietet aber einige Modelle ohne tierische Bestandteile. Die deutsche Marke stellt ihre veganen Sandalen in Spanien her und nutzt Bio-Baumwolle sowie teilweise auch recycelte PET-Flaschen als Grundlage.

Modell Leo

Grand Step Shoes Vegane Sandalen Leo
Grand Step Shoes Leo (© Grand Step Shoes)
  • Vegan: ja
  • Hauptmaterialien: Bio-Baumwolle, PET-Kunststoff (recycelt), Kork, Gummi
  • Produktion: Spanien

Kaufen: für ca. 90 Euro bei Avocadostore oder Loveco

Modell Luna

Grand Step Shoes Vegane Sandalen Luna
Grand Step Shoes Luna (© Grand Step Shoes)
  • Vegan: ja
  • Hauptmaterialien: PET-Kunststoff (recycelt), Kork, Gummi
  • Produktion: Spanien

Kaufen: für ca. 80 Euro bei Anifree Shoes oder Avocadostore

Weitere vegane Sandalen von Grand Step Shoes findest du bei Anifree Shoes, Avocadostore oder Shoezuu

4. Natural World

Natural World ist wahrscheinlich eher für Espadrilles und Slipper bekannt. Allerdings bietet das Schuhlabel auch verschiedene vegane Pantoletten an. Hergestellt wird in Spanien – oftmals unter Einsatz von Bio-Baumwolle, Kork und recyceltem EVA.

Modell Tropic

Natural World Vegane Sandalen Modell Topic
Natural World Tropic (© Natural World)
  • Vegan: Ja (Peta-Approved Vegan)
  • Hauptmaterialien: Bio-Baumwolle, Kork, EVA-Kunststoff (recycelt)
  • Produktion: Spanien

Kaufen: für ca. 50 Euro bei Avocadostore oder Shoezuu

Modell Dorian

Natural World Vegane Sandalen Dorian
Natural World Dorian (© Natural World)
  • Vegan: Ja (Peta-Approved Vegan)
  • Hauptmaterialien: Bio-Baumwolle, Kork, EVA-Kunststoff (recycelt)
  • Produktion: Spanien

Kaufen: ca. 50 Euro bei Avocadostore oder Shoezuu

Weitere vegane Sandalen von Natural World findest du bei Avocadostore, Shoezuu oder Amazon

5. Nine To Five

Beim deutschen Label Nine To Five dreht sich alles um das Prinzip der Capsule Wardrobe. Daher setzt das Unternehmen eher auf zeitlose sogenannte „Key Pieces“. Bei einigen Modellen wird auch Leder eingesetzt. Das solltest du beim Durchsehen des Sortiments auf vegane Sandalen beachten.

Modell #Sul

Nine To Five Vegane Sandalen Modell Sul
Nine To Five Vegane Sandalen Modell Sul (© Nine To Five)
  • Vegan: ja
  • Hauptmaterialien: Mikrofaser (teilweise recycelt), Memory Foam (recycelt), Mandelschalen
  • Produktion: Portugal

Kaufen: ca. 140 Euro bei Avocadostore

Weitere vegane Sandalen von Nine To Five Footwear findest du bei Avocadostore oder Loveco.

6. Vesica Piscis Footwear

Das Schuhlabel Vesica Piscis aus Spanien hat ein vollständig veganes Produktsortiment. Dabei liegt der Hauptfokus auf recycelten Materialien. Die Fertigung neuer Produkte erfolgt laut Hersteller jeweils erst auf Bestellung in einer spanischen Fabrik. So will das Unternehmen die Produktion nicht benötigter Artikel vermeiden.

Modell Angela

Vesica Piscis Vegane Sandalen Modell Angela
Vesica Piscis Footwear Angela (© Vesica Piscis)
  • Vegan: Ja
  • Hauptmaterialien: Baumwolle (recycelt), Polyester (recycelt), Jute, Mikrofaser (recycelt), Kork (recycelt), Latex, EVA (teilweise recycelt)
  • Produktion: Spanien

Kaufen: ca. 46 Euro bei Avocadostore

Modell Lisa

Vesica Piscis Vegane Sandale Modell Lisa
Vesica Piscis Vegane Sandale Modell Lisa (© Vesica Piscis)
  • Vegan: Ja
  • Hauptmaterialien: Baumwolle (recycelt), Polyester (recycelt), Jute, Mikrofaser (recycelt), Kork (recycelt), Latex, EVA (teilweise recycelt)
  • Produktion: Spanien

Kaufen: ca. 49 Euro bei Avocadostore

Weitere vegane Sandalen von Vesica Piscis findest du bei Avocadostore

7. Zouri

Die Firma Zouri setzt vor allen Dingen auf nachwachsende Rohstoffe wie Bio-Baumwolle, Naturkautschuk oder auch Leinen. In den meisten Modellen finden sich aber auch Anteile von recyceltem Kunststoff. Das komplette Sortiment ist vegan.

Modell Sun

Zouri Sun Leinen Vegane Sandalen
Zouri Sun Leinen (© Zouri)
  • Vegan: ja
  • Hauptmaterialien: Leinen, Naturkautschuk, Kork, Kunststoff (recycelt)
  • Produktion: Portugal

Kaufen: für ca. 85 Euro bei Avocadostore oder Loveco

Modell Isle

Zouri Isle Vegane Sandalen
Zouri Isle (© Zouri)
  • Vegan: ja
  • Hauptmaterialien: Leinen, Naturkautschuk, Kork, Kunststoff (recycelt)
  • Produktion: Portugal

Kaufen: für ca. 87 Euro bei Avocadostore oder Loveco

Weitere vegane Sandalen von Zouri findest du bei Avocadostore, Le Shop Vegan oder Loveco

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