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Nestlé: So schadet der Edeka-Boykott dem Konzern

Nestle edeka
Fotos: Flickr (steve p2008) und Colourbox.de

Vor einigen Wochen hat Edeka rund 200 Nestlé-Produkte aus dem Sortiment genommen. Der Grund war ein Streit über die Preispolitik. Der Konflikt hat sich in den Umsatzzahlen von Nestlé bemerkbar gemacht.

Bereits im Februar hatte Edeka angekündigt , Nestlé-Marken wie Wagner-Pizza, Vittel-Wasser, Nescafé oder Produkte von Thomy und Bübchen nicht mehr nachzubestellen. Anfangs waren es etwa 160 Nestlé-Artikel, danach rund 200, die es bei Edeka nicht mehr zu kaufen gab. (Inzwischen ist der Boykott jedoch beendet)

Die Deutschland-Chefin von Nestlé, Béatrice Guillaume-Grabisch hat sich vor kurzem zu dem Boykott geäußert. Nestlé verzeichne in Deutschland Umsatzeinbußen, sagte sie laut ARD. Die Edeka-Sperre sei zu spüren.

Edeka ist ein wichtiger Partner für Nestlé

Das ist nicht verwunderlich: Nestlé macht knapp 30 Prozent des Deutschland-Umsatzes in Märkten von Edeka, berichtet die ARD. Genauere Zahlen zu den Umsatzverlusten nannte Guillaume-Grabisch jedoch nicht. Auch der Aktienkurs von Nestlé sei seit Beginn des Jahres gesunken. Laut ARD schrumpfte der Gewinn des Konzerns bereits im vergangenen Jahr.

Nestlé versuchte die Umsatzeinbußen auszugleichen – beispielsweise mit Sonderaktionen. Außerdem soll Nestlé inzwischen stärker mit Rewe zusammenarbeiten, schreibt die ARD.

Edeka kritisiert Nestlés Lieferpreise

Kitkat Schokoriegel Nestlé Palmöl
KitKat gehört zu Nestlé. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay)

Der Hintergrund des Boykotts bei Edeka: Der europäische Einkaufsverbund Agecore, zu dem auch Edeka gehört, ist unzufrieden mit Nestlés Lieferpreisen. Agecore stört, dass Nestlé keine Preisnachlässe gewährt und die Konkurrenz günstiger beliefert. Die Auseinandersetzung zwischen Edeka und Nestlé könnte wegweisend für die gesamte Branche werden, schrieb die Lebensmittel Zeitung bereits im Februar.

Der Streit hatte für viel Aufregung in den Medien gesorgt. Nestlé-Kritiker hatten gehofft, dass Edeka die Nestlé-Produkte dauerhaft aus dem Sortiment verbannt. Inzwischen haben sich Edeka und Nestlé jedoch geeinigt und der Boykott ist beendet.

Nestlé ist nicht unantastbar

Eines hat die Aktion von Edeka jedoch gezeigt: Auch wenn Nestlé der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern ist – er ist nicht unantastbar. Ein Boykott von einer einzelnen Supermarkt-Kette hat bereits eine spürbare Auswirkung auf den Umsatz. Gleichzeitig hat Edeka auch bewiesen, dass es prinzipiell ohne Nestlé-Produkte geht.

Vielleicht inspiriert der Bestellstopp also auch andere Supermärkte und Unternehmen, ihre Kooperationen mit Nestlé zu überdenken. Außer der Preispolitik gäbe es dafür einige andere Gründe: Fragwürdige WassergeschäfteLebensmittelskandale oder Kinderarbeit auf Kakaoplantagen sind nur einige Beispiele, für die Nestlé immer wieder kritisiert wird.

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