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Brautsuche mit Nestlé: Diese Werbekampagne sorgt für einen Shitstorm

Nestlé
Foto: "Untitled" von steve p2008 unter CC-BY-2.0

Nestlé hat mal wieder Ärger – dieses Mal wegen einer fragwürdigen Werbekampagne in Marokko. Nach einem Shitstorm in sozialen Netzwerken hat Nestlé reagiert.

Der Wert einer Frau bemisst sich daran, wie gut sie kochen kann – diesen Eindruck vermittelt zumindest eine fehlgeschlagene Werbe-Serie von Nestlé in Marokko. Die Kampagne war als eine Art Mini-Serie aufgezogen und sollte mehrere Folgen haben. Titel der Serie: Baghi Ntzewej“ – Ich will heiraten.

In der Show sucht eine Mutter eine Ehefrau für ihren Sohn. Fünf Frauen treten gegeneinander an – um den Ehemann für sich zu gewinnen, müssen sie die Mutter überzeugen. In der ersten Episode sollen die Frauen ein Dessert mit Nestlé-Kondensmilch zubereiten. Zum Schluss muss diejenige, deren Dessert nicht überzeugen konnte, die Show verlassen.

Shitstorm für Nestlé

In Marokko sorgte die Kampagne für mächtig Ärger – und für einen Shitstorm in den sozialen Medien. „Das ist eine Beleidigung an alle Frauen, bitte macht dieser Farce ein Ende“, schrieb beispielsweise eine Userin auf Facebook.

Ähnliche Kommentare auch auf Twitter:

„So unterstützt ihr Frauen? Indem ihr eine Web-Reality-Show sponsert, die Frauen auf gute Köchinnen für ihre Männer reduziert?

„Hey Nestle, vielen Dank für dieses ‚ich will heiraten‘-Konzept. So bestärkend und klug und es beschreibt wirklich marokkanische Frauen. So 2018! Schande Schande“, tweetete eine andere Userin mit sarkastischem Unterton.

„Nestle, schämt ihr euch nicht? Ihr Mist ist sehr abwertend für Frauen“, schrieb ein weiterer Nutzer.

Statement von Nestlé

Nestlé hat bereits auf den Shitstorm reagiert – und die Werbekampagne wieder abgesetzt. „Nestlé Marokko berücksichtigt die Reaktionen, die nach Ausstrahlung der ersten Episode der Web-Serie entstanden sind“, erklärte Nestlé laut der Nachrichtenseite „morrocoworldnews“ in einem Statement. „Nestlé Marokko bedauert aufrichtig, dass die Web-Serie ‚Baghi Ntzewej’ eine gewisse Anzahl an Menschen beleidigt oder schockiert hat. Das war selbstverständlich nicht die Absicht.“

Die Kampagne sollte eigentlich lustig sein und Rezeptideen auf eine ungewöhnliche Art und Weise liefern, erklärte eine Markenmanagerin von Nestlé. Das ist jedoch gründlich schief gegangen.

Nestlé steht immer wieder in der Kritik – nicht nur wegen fragwürdiger Werbe- und Marketingkampagnen. Vor allem mit seinen Wassergeschäften macht Nestlé in regelmäßigen Abständen Schlagzeilen.

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