414 ppm: Das ist die entscheidende Zahl für die Zukunft unseres Planeten

„We are already in trouble“ – der 95-jährige Naturfilmer Sir David Attenborough richtet einen eindringlichen Appell während des Weltklimagipfels. Dabei blickt er zurück auf die Weltgeschichte und eine besondere Zahl, die für die Zukunft der Welt entscheidend ist.

414 ppm (parts per million): So hoch ist die Konzentration von CO2 in der Erdatmosphäre. Mit dieser Zahl beginnt Sir David Attenborough am 02. November seine Rede auf der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. Eine so hohe Konzentration an CO2 hat es seit mehreren Millionen Jahren nicht gegeben. Dieser Anstieg bedroht die Erreichung des Klimaziels von 1,5 Grad maximaler Erderwärmung akut, da hierfür eigentlich CO2-Emissionen reduziert bzw. das verbleibende CO2-Budget der Menschheit beschränkt werden müssten. Jenseits eines Werts von 558 ppm droht die Entwicklung des Klimas absolut unkontrollierbar zu werden.

Seit die Welt existiert, variiert der Anteil von CO2 in der Atmosphäre und es gab in der früheren Erdengeschichte viele Aufs und Abs – auch das zeigt der Naturfilmer Attenborough in seiner Rede. Vor ca. 10.000 Jahren stabilisierte sich der Wert und verbesserte damit auch die Lebensbedingungen für Mensch und Tier. Saisonale Veränderungen wurden vorhersehbar und Wetterextreme schwächten sich ab: die ideale Voraussetzung für florierende Zivilisationen. Aber diese Zeiten sind nun vorbei.

„We are already in trouble“

Das Verbrennen fossiler Stoffe, die Zerstörung der Natur und industrielle Prozesse – diese Gründe nennt Sir David Attenborough für den wachsenden Anteil an CO2 in der Atmosphäre. Durch die nie dagewesene Emission von CO2 seien wir aktuell bereits „in trouble“, betont der 95-Jährige.

Dabei handele es sich nicht nur um eine Geschichte der Instabilität, sondern auch der Ungleichheit. Diejenigen Menschen, die am wenigsten für die Ursachen des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, sind auch diejenigen, die den Folgen des Klimawandels zuerst ausgesetzt sind. Früher oder später werden wir jedoch alle davon betroffen sein, so Attenborough.

Eine Botschaft der Hoffnung

In seiner emotionalen Rede appelliert Sir David Attenborough mit eindrücklichen Bildern, Klimaschutz konsequent anzugehen sowie den Ernst der Lage nicht zu unterschätzen. Dabei hat der langjährige Umweltschützer noch Hoffnung: Hoffnung in die Menschheit, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Folgen des Klimawandels auf ein Minimum zu beschränken und eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Werden die Menschen dazu verdammt sein, nicht das große Ganze zu erkennen, bevor es zu spät ist? Diese Frage stellt Attenborough. Und zugleich betont er, dass nach wie vor die Chance besteht, diese Tragödie zu einem Triumph zu machen – „to rewrite history“. Der Mensch sei der größte „Problemlöser“, er kenne die Ursachen von CO2-Emission und eine neue industrielle Revolution (mit grüner Energie und sauberer Luft) sei bereits gestartet, bemerkt Attenborough.

„We must use this opportunity to create a more equal world. And our motivation should not be fear, but hope.“

Sir David Attenborough

Nach Ansicht des Naturforschers können wir gemeinsam eine gerechte Welt für alle schaffen, solange wir uns nicht der Angst ergeben. Mit Worten der Hoffnung und der eindringlichen Bitte an das Plenum, den Erwartungen, die an die Delegierten der COP26 gestellt werden gerecht zu werden, entlässt der Redner sein Publikum. Denn: Wenn wir es gemeinsam schaffen, die Welt zu destabilisieren, dann haben wir genug Macht, sie auch zu retten, daran glaubt Sir Attenborough.

„If working apart we are powerful enough to destabilize our planet, surely, working together we are powerful enough to save it.“

Sir David Attenborough

Die ganze Rede kannst du hier ansehen.

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