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Arbeitende Frau als Rabenmutter bezeichnet: Tweet zeigt, wie weit weg wir noch von Gleichberechtigung sind

Rabenmutter: Tweet zeigt, wie entfernt wir noch von Gleichberechtigung sind
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - LinkedIn Sales Navigator / Katie E

Der Mann geht arbeiten, die Frau bleibt zu Hause – dieses Bild ist doch längst überholt. Oder doch nicht? Ein Thread zeigt, dass Mütter und Väter noch längst nicht gleichberechtigt sind.

Wenn Frau nach der Geburt eines Kindes schnellstmöglich wieder in den Beruf einsteigen möchte, muss sie sich auch heutzutage noch Kritik anhören oder wird als „Rabenmutter“ bezeichnet. Das soll bekanntlich bedeuten, dass die Mutter ihre Kinder im Stich lässt und sich nicht um sie kümmert. Denn für manche Menschen ist es die Norm, dass Frauen für die Kinder sorgen und Männer arbeiten gehen.

Frau geht nach der Schwangerschaft arbeiten und wird als Rabenmutter bezeichnet

Auch die Freundin der Twitter-Userin Lagertha1984 ist Vorwürfen ausgesetzt. In einem Tweet beschreibt sie derer Situation: „Meine Freundin ist schwanger und verdient doppelt so viel wie ihr Mann. Er bleibt deswegen nach der Geburt zu Hause und sie geht weiter arbeiten. Auch hat sie gerade einen weiteren Karrieresprung im Auge. Jetzt erzählen ihr Menschen, sie wäre jetzt schon eine Rabenmutter…“

In Fall der Freundin ist die Karriere das ausschlaggebende Argument, recht schnell wieder zu arbeiten. Dabei muss es bei der Entscheidung, wer arbeitet und wer zu Hause ist, nicht nur ums Geld gehen. In Kommentaren berichten User:innen davon, dass teilweise der Vater schlicht und einfach lieber zu Hause geblieben ist und das für beide Seite so gut war. Eine Userin schreibt, dass sie weiterarbeiten gegangen ist, obwohl sie zu dem Zeitpunkt weniger verdient hatte, aber sie ihr Referendariat beenden wollte.

Von anderen Frauen kritisiert und von der Kita verstoßen

In einigen Kommentaren berichten Frauen davon, dass sie hauptsächlich von anderen Müttern für ihre Entscheidung wieder arbeiten zu gehen, kritisiert werden. Manche sprechen von Neid und davon, dass vielleicht einige Mütter das Gefühl haben, sie müssten sich rechtfertigen für ihre Entscheidung ihren Job zu pausieren und sich Vollzeit auf ihre Kinder zu konzentrieren.

Eine Userin berichtet von ihren Erlebnissen, die sie gemacht hat, als sie auf der Suche nach einer Kita war. Von einer bekam sie die Absage: „Solche Mütter brauchen wir hier nicht!“

Auch an anderen Reaktionen wird deutlich, dass es nicht sehr häufig ist, dass sich die Väter um die Kinder kümmern. Eine Userin erzählt, dass bei einem Kind ihr Mann ein Jahr Elternzeit genommen hatte und er dafür „gefeiert“ wurde, dass er das tut. Währenddessen hatte sie bei ihrem ersten Kind die komplette Elternzeit alleine gemacht und niemand habe „gejubelt oder geklatscht“

Auf sich selber hören

Doch auch Frauen, die sich gegen das Arbeiten entscheiden, haben es nicht leicht. Einer Userin wurde vorgeworfen, dass Frauen dafür gekämpft hätten arbeiten zu gehen. Sie dagegen denkt: „Nein verdammt, es wurde dafür gekämpft, dass wir die Wahl haben. Letzten Endes muss es für die Familie passen und alle anderen sollen sich da doch bitte gepflegt raus halten!“

Dabei schreibt eine Userin: „Zufriedene Mütter haben zufriedene Kinder.“ Und eine andere schreibt: „Egal, wie sie es macht – es wird immer jemanden geben, der es furchtbar findet. Wichtig ist nur, dass die Eltern zusammenhalten.“ Und darum geht es: Jede:r soll so handeln, wie es sich richtig und gut anfühlt. Wir Menschen sind verschieden und somit auch unsere Wünsche und Vorstellungen vom Leben.

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