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Café verbietet Kindern den Zutritt – Inhaber macht Eltern verantwortlich

Ein Café in Ostfriesland verbietet Kindern den Zutritt (Symbolbild)
Foto: Unsplash / 99.films (Symbolbild)

Kinder unter zehn Jahren dürfen nicht mehr in den Innenbereich eines Cafés in Ostfriesland. Der Inhaber begründet den Schritt mit Eltern, die sich um ihren Nachwuchs nicht kümmerten. Die Reaktionen sind gemischt.

Ein Café in Esens in Ostfriesland gewährt Kindern unter zehn Jahren keinen Zutritt mehr. Wie die Berliner Zeitung berichtet, ist ihnen der Zutritt zum Innenbereich seit einigen Tagen nicht mehr möglich.

Grund dafür seien allerdings nicht die Kinder selbst, sondern die Eltern. Sie würden sich nicht richtig um ihren Nachwuchs kümmern, sagte Inhaber Martin Helwig der Deutschen Presse-Agentur. „Einige Eltern überlassen die Kinder sich selbst, das geht in der Gastronomie einfach nicht“, wird er zitiert.

Gäste werden „sehr, sehr nett“ gebeten

Das Verbot steht nirgendwo geschrieben, heißt es. Vielmehr würden die Gäste „sehr, sehr nett“ darum gebeten, so Helwig. In den Außenbereich dürften die unter 10-Jährigen weiterhin.

Auf Facebook kündigte das Café seinen Schritt an, der unterschiedliche Reaktionen auslöste. Einige User:innen äußerten Empörung, andere wiederum können die Maßnahme nachvollziehen.

Wie der NDR schreibt, erklärte eine Userin aus dem nahe gelegenen Westerholt, dass sie „entsetzt“ sei. Ihrer Meinung nach sollten nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen vor der Tür bleiben. Eine Mutter von drei Kindern erklärte, dass es mit kleinen Kindern sowieso schwierig in einer Gaststätte sei. Eine andere Facebook-Nutzerin äußerte für beide Seiten Verständnis: „Es darf gerne einen Ort ohne Kinder geben, solange es nicht Mode wird und Kinder generell unerwünscht werden. Das Geschrei können doch nur liebende Eltern ertragen und ignorieren“, zitiert sie der NDR.

Hotel- und Gaststättenverband zeigt sich skeptisch

Die Entscheidung, Kinder unter 10 Jahren den Zutritt zu verbieten, habe Helwig nach einem Vorfall getroffen. Ein Kind sprang seinem Vater immer wieder von der Treppe in den Nacken und der Vater sagte, es sei doch nichts passiert, schildert der Gastronom dem NDR. Daraufhin schloss er das Café noch im laufenden Betrieb. „Das bleibt jetzt auch so“, sagte Helwig laut Berliner Zeitung.

Der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga) steht dem Vorgehen skeptisch gegenüber. Gastronomen seien der Dehoga zufolge grundsätzlich für ihr Handeln selbst verantwortlich, solange sie nicht jemanden rechtswidrig diskriminieren, berichtet die Berliner Zeitung.

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