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„Das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus“

Karl Lauterbach
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Mit Blick auf den anstehenden Winter zeigt sich Karl Lauterbach (SPD) zuversichtlich. Entwarnung möchte der Bundesgesundheitsminister bezüglich des Coronavirus trotzdem noch nicht geben.

Mit Blick auf die Pandemientwicklung im kommenden Winter zeigt sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zuversichtlich. „Der kommende Winter ist hoffentlich das letzte große Gefecht mit dem Coronavirus“, sagte der Politiker in einem Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin. Ihm zufolge habe sich das Virus „in eine Sackgasse hinein mutiert“, dennoch möchte der Minister keine Entwarnung geben. „Für Leichtsinn fehlt der Anlass. Für weitere Lockerungen ist es zu früh“, so Lauterbach.

Außerdem gab Lauterbach in dem Interview Einblicke, inwieweit sich die Corona-Pandemie auf sein Ministeramt und somit auf sein Privatleben ausgewirkt hat. Corona habe dem Epidemiologen geholfen, die heutige Position zu bekommen. Darunter habe aber sein Privatleben gelitten. „Ich habe die höchste Sicherheitsstufe, ich bin mit vielen Sicherheitsbeamten auch am Wochenende unterwegs“, erzählte Lauterbach. Wenn Bekannte oder seine Töchter bei ihm sind, müsse er das Personal manchmal sogar um Privatsphäre bitten.

Coronavirus: Auch Scholz optimistisch

Bei der Bund-Länder-Konferenz am Donnerstagabend in Berlin zeigte sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zuversichtlich mit Blick auf die nächsten Monate. Es sei eine viel entspanntere Situation als vorher, so Scholz. Die Corona-Pandemie sei noch nicht weg und derzeit sind auch andere Atemwegserkrankungen verbreitet. Aber anders als in den Vorjahren gebe es in Deutschland ihm zufolge eine „umfassend geimpfte Bevölkerung„. Das Land könne also „sehr gut“ in den Winter gehen. Neue Maßnahmen haben die Politiker:innen bei dem Treffen nicht beschlossen.

Weil und Wüst sehen Flickenteppich nicht als Problem

Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Stephan Weil (SPD) und Hendrik Wüst (CDU), sehen es nicht als Problem, dass die Länder die letzten Maßnahmen gegen das Coronavirus in unterschiedlicher Geschwindigkeit abschaffen. „Das ist ein Thema, das kennen wir seit Beginn der Pandemie“, sagte Weil als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag vor den Beratungen der Länderchefs mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Für die Gesamtheit der Länder sehe das zwar nicht gut aus. „Aber es ist auch nichts, was jetzt national betrachtet uns darin gehindert hätte, mit der Pandemie alles in allem gut klarzukommen.“

Der CDU-Politiker Wüst sagte, dass es immer wieder unterschiedliche Corona-Lagen in den Ländern gebe. Jedes Land müsse für sich entscheiden, welche Maßnahmen verhältnismäßig seien. „Der Vorwurf des Flickenteppichs ist schnell erhoben, aber man muss eben immer auf die Lage gucken“, sagte Wüst.

Mit Bayern und Sachsen-Anhalt haben die ersten Bundesländer beschlossen, die Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) abzuschaffen. Die Kabinette beider Länder begründeten ihre Entscheidungen mit einer stabilen Infektionslage. Während CDU und FDP die Entscheidung begrüßten und weitere Schritte forderten, kritisierte Lauterbach das Vorpreschen.

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) konnte am Montag keine gemeinsame Linie zur Maskenpflicht im ÖPNV vereinbaren. In Sachsen-Anhalt fiel die Maskenpflicht bereits am Donnerstag, Bayern soll am Samstag folgen.

Mehr Informationen dazu: Maskenpflicht im ÖPNV: Wo sie noch gilt – und wo nicht

Mit Material der dpa

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