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Deutschland hinkt hinterher: Schwächen bei Plastik der Zukunft

Deutschland hinkt bei Plastik der Zukunft hinterher.
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Hans Braxmeier

Um neues Plastik zu vermeiden, braucht es Plastik der Zukunft. Eine Studie des Europäischen Patentamts zeigt, woran es bisher scheitert.

Bei der Forschung rund um das Plastik der Zukunft droht Deutschland von anderen Ländern abgehängt zu werden. Insbesondere bei Patenten für chemische und biologische Recyclingverfahren hat die Bundesrepublik einen verhältnismäßig geringen Anteil, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Europäischen Patentamts (EPA) ergab. „Hier könnte mehr getan werden“, sagt EPA-Chefvolkswirt Yann Ménière. „Andere Länder wie Frankreich, die Niederlande oder Belgien sind hier deutlich fokussierter.“

Deutschland jedoch in anderen Bereichen stark

Deutschland sei dagegen stark bei Technologien, mit denen bereits bei der Herstellung und noch in der Fabrik wiederverwertet werde, sagt Ménière, zudem beispielsweise bei Themen wie der besseren Sortierung von Kunststoffabfall mit Hilfe optischer Erkennung und künstlicher Intelligenz.

Deutschland sei stark bei der besseren Sortierung von Kunststoffabfall mit Hilfe optischer Erkennung und künstlicher Intelligenz.
Deutschland sei stark bei der besseren Sortierung von Kunststoffabfall mit Hilfe optischer Erkennung und künstlicher Intelligenz. (Foto: CC0 Public Domian / Pexels - Lara Jameson)

Insgesamt dominieren Europa und die USA die Patentanmeldungen zum Thema Plastik der Zukunft. Jeweils ein knappes Drittel der zwischen 2010 und 2019 angemeldeten Patentfamilien in den Bereichen Kunststoff-Recycling und alternative Kunststoffe gehen auf ihr Konto. Japan kommt auf knapp 18 Prozent, Korea und China – in anderen Technologiefeldern oft sehr stark – kommen nur auf je rund 5 Prozent. Deutschland alleine steht für gut 8 Prozent der Anmeldungen.

Und Ménière sieht noch eine Schwierigkeit: „Europa ist beispielsweise bei alternativen Kunststoffen gut bei der Forschung. Wo es fehlt, ist die Umsetzung – das Ganze aus dem Labor in die Praxis zu bringen.“

Utopia meint: Das Problem mit dem Plastikmüll geht jeden von uns etwas an. Technologien entwickeln und Gesetze verabschieden liegt nicht in unserer Hand, aber dennoch kann jede:r von uns im Alltag darauf achten Plastik zu vermeiden.

Zum Einkaufen kannst du beispielsweise immer einen Rucksack oder einen Beutel mitnehmen. Weitere Tipps findest du hier: Verpackung vermeiden im Supermarkt: 15 Tipps.

Falls du einen Unverpacktladen in deiner Nähe hast, kannst du dort beim Einkaufen Verpackungen und Plastik sparen. Da es aber in einigen Städten keinen Unverpacktladen gibt, haben wir hier Tipps für dich, wie es auch ohne geht:  Verpackungsfrei einkaufen ohne Unverpacktladen – 11 Tipps.

Nicht nur bei Lebensmitteln kannst du darauf achten Plastik zu sparen, sondern auch bei Kosmetik: Kosmetik nachfüllen statt wegwerfen: Diese Hersteller setzen auf Refill-Systeme.

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