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Ausgetrockneter Gardasee: Luftaufnahme zeigt „historische Ausmaße“

Italien, Malcesine: Blick vom Berg Monte Baldo auf den Gardasee und den Ort Malcesine.
Foto: Daniel Reinhardt/dpa (Symbolbild)

Der Norden Italiens ist von heftiger Trockenheit betroffen. Eine Drohnen-Aufnahme zeigt nun, wie es in Sirmione – einem beliebten Urlaubsziel – aussieht. Der Gardasee dort legt glatte Felsen offen.

Am Südufer des Gardasees liegt Sirmione – eine kleine Halbinsel und ein beliebtes Urlaubsziel für Tourist:innen in Italien. Eine Luftaufnahme zeigt nun, wie stark die Region von der anhaltenden Trockenheit betroffen ist.

Auf dem Drohnen-Video, das das italienische Nachrichtenportal Local Team TV gemacht hat, sind weite Teile des Gardasee-Ufers zu sehen. Wo sich sonst Wasser befand, ragen nun vermehrt glatte Felsvorsprünge hervor.

Wie die TZ berichtet, ist der als „Jamaica Beach“ bekannte Strandabschnitt in Sirmione besonders von der derzeitigen Dürre betroffen. Demnach sind ganze Abschnitte ohne Wasser. Die glatten Felsen – die es Urlauber:innen sonst ermöglichen, bis zu 100 Meter weit in den See zu laufen – sind weitläufiger freigelegt.

Ähnliche verhält es sich am Strand „Lido dello Bionde“ in Sirmione. Stranbadbesitzer Mauro Lavora sagte gegenüber dem Local Team TV: „Wir sind in einer sehr schlechten Verfassung, weil wir mindestens einen Meter unter dem Normalniveau liegen. Natürlich haben wir im Sommer immer etwas weniger Wasser. Aber jetzt hat der Wasserstand historische Ausmaße erreicht.“

Norden Italiens von Trockenheit besonders betroffen

Insbesondere der Norden Italiens ist derzeit von extremer Trockenheit betroffen. Anfang Juli wurde in fünf Regionen der Dürre-Notstand ausgerufen. Bis zum 31. Dezember dieses Jahres gilt demnach in der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien aufgrund von Wassermangel der Notstand. Damit kann die Regierung einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen frei machen.

Große Seen wie etwa der Gardasee führen deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Der Wasserstand im Fluss Po – der längste Strom Italiens – ging so weit zurück, dass an der Meermündung Salzwasser kilometerweit in das Flussbett drang. Der Pegel ist an manchen Stellen derart niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Städte wie Pisa und Verona schränkten unlängst die Wassernutzung ein. Venedig und Mailand drehten einen Teil der Brunnen ab.

„Springen Sie nicht in den Gardasee“

Zuletzt hatte der Präsident des Gemeindeverbands am Gardasee, Pierlucido Ceresa, gewarnt: „Springen Sie nicht in den Gardasee.“ Der Grund: Der Wasserstand sei so niedrig, dass sich Schwimmer:innen schnell den Kopf anstoßen könnten. Was kurios klingt, ist nur eine Auswirkung des extremen Wetters in Südeuropa.

Ist der Klimawandel schuld daran? Dazu muss zunächst festgehalten werden: Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen und Dürreperioden – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen.

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