Utopia Image

Edeka reagiert auf Ferrero-Skandal – und legt sich damit selbst ein Ei

Edeka reagiert auf Ferrero-Skandal – und legt sich damit selbst ein Ei
Foto: Monika Skolimowska/dpa / Utopia - Vipasana Roy

Ferrero kämpft mit Salmonellen in der Schokolade. Währenddessen nutzten Edeka und Netto ihre Chance und machen Werbung auf Kosten ihres Zulieferers.

In Schokolade von Ferrero wurden Salmonellen nachgewiesen – Edeka und Netto nutzen diese Möglichkeit, um Werbung für ihre eigenen Produkte zu machen. Die Posts der beiden Discounter in den sozialen Medien spielen dabei auf den Vorfall von Ferrero an.

Edeka-Post: Kritik an Werbung und Schokolade

Der Post von Edeka zeigt eine Packung „Schokoladen Bonbons“ der Eigenemarke Gut und Günstig, die den klassischen Schokobons von Ferrero zum Verwechseln ähnlich sehen, mit der Aufschrift: „Garantiert ohne Überraschung“. Unter dem Post schrieb Edeka: „Unsere Schokolade ist bedenkenlos lecker und wunderbar günstig.“

Die Reaktionen in den Kommentaren sind gemischt. Einige User:innen finden die Werbung gut gemacht, andere wiederum empfinden die Aktion als „unseriös“ oder „uncool“. Neben Kommentaren, dass Schokolade diätbedingt nicht bedenkenlos sei, kritisieren User:innen die Inhaltsstoffe der abgebildeten Schokolade. Eine Userin kommentierte, dass sie es „besonders cool gefunden, wenn damit vegane Schokolade beworben würde, denn Salmonellen kommen halt vom tierischen Ursprung. #govegan“. Eine andere Userin kommentierte: „Bedenkenlos und dann mit Palm passt wohl nicht oder?“

Netto-Werbung: Immerhin zwei vegane Schokoladen

Die Werbung von Netto mit dem Titel: „Ohne böse Überraschungen, Kinder!“ zeigt fünf Produkte, darunter auch zwei vegane Schokoladen und eines mit dem UTZ-Siegel zertifiziert.

Den Post kommentierten deutlich weniger Menschen als den von Edeka, nämlich 30 statt 150. Auch hier sind die Kommentare gemischt. Einige User:innen drückten in längeren Kommentaren ihren Unmut über die Aktion aus. Vor allem kritisieren diese, dass vor allem Kinder durch die Salmonellen gesundheitlich betroffen waren.

Ferrero-Rückruf wegen Salmonellen

In einer Fabrik in Belgien ist es zu einem Salmonellen-Ausbruch gekommen. In Großbritannien und Irland gibt es demnach bereits mehr als 60 Infizierte, darunter auch viele Kleinkinder, deren Erkrankung auf den Verzehr von Schokoladenprodukten von Ferrero zurückzuführen ist. Auch in Deutschland, Frankreich und Schweden sollen inzwischen einige Fälle aufgetaucht sein. Jetzt handelt auch Neuseeland und ruft zahlreiche Kinder-Erzeugnisse zurück.

Dazu findest du hier noch weitere Informationen: Ferrero-Rückruf wegen Salmonellen: Jetzt auch außerhalb Europas.

Utopia meint: Abgesehen von den gesundheitlichen Bedenken, die momentan von Ferrero-Produkten ausgehen, gibt es für diese einige bessere Alternativen. Die Schokolade, für die Edeka Werbung macht, gehört jedoch nicht dazu. Der Kakao der Schokoladenbonbons ist zwar UTZ zertifiziert, aber wir schätzen das Siegel als nur eingeschränkt empfehlenswert ein. Die Kriterien des Siegels sind nicht besonders streng, außerdem ist es kein Siegel für fairen Handel oder biologischen Anbau. Es ist auch davon auszugehen, dass die Milchkühe für die Schokoladenbonbons unter schlechten Bedingungen gehalten werden.

Gleiches ist zur Schokolade von Netto zu sagen. Dennoch ist es erfreulich, dass Netto für den Post immerhin zwei von fünf veganen Produkten gewählt hat.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: