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„Blanker Sexismus“: Ballermann-Hit löst Debatte samt Volksfest-Verbot aus

Spanien, Palma: Menschen gehen in der Bierstraße am Ballermann vorbei.
Foto: Clara Margais/dpa

Der Song „Layla“ gilt als Ballermann-Hit, soll für Stimmung sorgen. Die Stadt Würzburg sieht das offenbar anders: Sie verbietet das Lied, das als sexistisch empfunden werde, auf einem Volksfest. Eine CSU-Stadträtin will das so nicht hinnehmen.

Seit fast drei Wochen belegt der Ballermann-Song „Layla“ von DJ Robin & Schürze den ersten Platz der deutschen Singlecharts. Auf Partys gilt der Hit als Stimmungsmacher, doch in Würzburg ist man offenbar anderer Meinung. Wie die Mainpost zuerst berichtete, hat die Stadt das Abspielen des Lieds auf dem Kiliani-Volksfest nun verboten. Der Grund: der Ballermann-Hit werde als sexistisch empfunden.

„Es wird sichergestellt, dass das Lied künftig nicht mehr gespielt wird“, wird eine Sprecherin der Stadt zitiert. Tatsächlich ist eine Debatte über den Liedtext entbrannt, in dem eine Prostituierte besungen wird. „Meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler“, heißt es in einer Passage.

Juso-Vorsitzende prangert Verhalten der Jungen Union an

In Hessen hatte die Junge Union Anfang Juni den Party-Hit zum Abschluss ihres Landestags in Kassel gespielt. Ein Videoclip zeigt den Vorsitzenden Sebastian Sommer, wie er auf einer Bühne dazu in die Hände klatscht. Mehrere Tage später kritisierte die Juso-Vorsitzende Sophie Frühwald Sommers Verhalten. Auf Twitter beschwerte sie sich über „blanken Sexismus“, der auf der Bühne „zur Schau“ gestellt werde. Daraufhin wurde Frühwald als „Sittenpolizei“ und „Spaßbremse“ bezeichnet.

CSU-Stadträtin: „Möchte nicht, dass die Freiheit eingeschränkt wird“

Die Würzburger CSU-Stadträtin Rena Schimmer erklärte am Montag in ihrer Instagram-Story: „Das Lied soll weiterhin gespielt werden! Es kann doch nicht sein, dass gegen so viele Männer und Frauen entschieden wird!“ Schimmer fragt: „Wo sieht man hier Sexismus?“ Es gehe darum „Spaß zu haben und sich nicht Lieder verbieten zu lassen“, schreibt die CSU-Politikerin. Daher wolle sie in der nächsten Sitzung des Stadtrats eine Anfrage und gegebenenfalls einen Antrag stellen – um zu erfahren, nach welchen Kriterien das Verbot entschieden wurde. „Ich möchte nicht, dass die Freiheit auf solchen Volksfesten eingeschränkt wird“, so Schimmer.

Mit den Volksfest-Betreiber:innen hatte die Stadt Würzburg vereinbart, dass das umstrittene „Donaulied“ – dessen Text von einer Vergewaltigung handelt – nicht mehr gespielt werden darf. Die Vereinbarung umfasse alle Liedtexte, die rassistische oder sexistische Inhalte haben, schreibt die Mainpost. Deshalb dürfe auch „Layla“ auf dem Volksfest nicht mehr gespielt werden.

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