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Endlich wieder eine reiche Pilzernte dieses Jahr

Für Pilze ist das Jahr 2021 ein gutes Jahr.
Foto: CCO Public Domain / Pixabay - Barbroforsberg

In den letzten Jahren sah die Pilzernte mau aus. Grund hierfür war die Trockenheit der letzten Sommer. Prognosen zufolge wird dieses Jahr ganz anders.

Voraussichtlich wird das Jahr 2021 ein gutes Jahr für Pilzsammler:innen. „Im Vergleich zur Situation in den letzten Jahren sind die Witterungsbedingungen in diesem Jahr bisher wesentlich günstiger für die Pilzwelt“, sagt Stefan Fischer, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, der Deutschen Presse-Agentur. Man könne „sehr optimistisch in die Pilzhauptsaison im Herbst blicken“, vorausgesetzt das Wetter bleibt so wechselhaft.

Zwei Erschwernisse in der Pilzernte

Jedoch betont Fischer, dass es zwei Hindernisse für den Pilzwachstum gibt. Zum einen ist der Boden regional sehr unterschiedlich stark durchnässt: „In den tieferen Bodenschichten bestehen immer noch große Feuchtigkeitsdefizite, besonders für die Bäume der Wälder. Dies betrifft besonders stark Sachsen-Anhalt und Brandenburg“, so Fischer.

Zum anderen führe die bessere Oberflächenfeuchtigkeit zu einem stärkeren Wachstum der Kräuter in manchen Wäldern. „Das ist nicht so günstig für die Pilze. Die Bedingungen für ein gutes Pilzwachstum haben sich aber verbessert, werden aber nicht überall zum Tragen kommen“, sagt Fischer.

Ob es aber nun ein super Jahr für Pilze oder doch die Kräuter gewinnen, ist erst in der Hauptsaison der Pilze sehen, im Herbst. „Zu einem guten Pilzjahr gehört auch die Vielfalt der Arten, die ist momentan noch nicht überall gegeben. Durch den Klimawandel wird es langfristig besonders zu einer Veränderung der Vorkommensgrenzen einzelner Pilzarten kommen. Kälteliebende Arten werden sich in höhere Lagen zurückziehen und wärmeliebende Arten stärker nordwärts ausbreiten“, so Fischer.

Zuversichtlich ist die Expertin Herta Hahn im pfälzischen Hochspeyer für das Pilze sammeln in Rheinland-Pfalz: „Ich bin viel optimistischer als letztes und vorletztes Jahr, da war es trocken“.

Auch der Pilzsachverständige Helmut Kolar aus Koblenz ist guter Dinge. Zuletzt habe er schon Steinpilze, Rotfüßchen und verschiedene Champignonarten gefunden.

Das Wetter fördert außerdem nicht nur Speisepilze

In Sachsen hat es laut Deutschem Wetterdienst überdurchschnittlich viel geregnet, so dass auch Renke Coordes von Sachsenforst auf eine ausgiebige Pilzernte hofft. Er gibt aber noch zu Bedenken, dass Pilzsammler:innen aufpassen und sich im Zweifelsfall eine Expertenmeinung einholen sollten. Denn einige Pilze hätten gefährliche Doppelgänger – so sind etwa der Wiesenchampignon und der giftige Knollenblätterpilz leicht zu verwechseln.

Sachsenforst habe in diesem Jahr mit Pilzbefall an vielen Bäumen zu kämpfen, sagte Coordes. Betroffen seien etwa Eschen im Leipziger Auwald, dort gebe es ein regelrechtes Eschensterben. „Die Pilze nutzen aus, dass die Bäume nach den Dürrejahren 2018 und 2019 geschwächt sind“.

Redaktion: Nora Braatz

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