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Eskalation im Tarifstreit: Gewerkschaft droht, Bahn „wochenlang“ lahmzulegen

Der Deutschen Bahn droht ein Stillstandsszenario
Foto: CC0 / Pixabay / Lumosnoxx

Der Deutschen Bahn droht ein Stillstandsszenario. Nach erneut gescheiterten Verhandlungen sind die Fronten im Tarifstreit zwischen Bahn und EVG verhärtet. Nun droht die Gewerkschaft mit längeren Streiks als bisher.

Die nächsten Streiks könnten länger dauern

Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft EVG hat einen neuen Höhepunkt erreicht. „Die nächsten Streiks werden länger dauern“, sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay der Süddeutsche Zeitung laut AFP und Reuters. Die EVG könne die Bahn, wenn nötig, „wochenlang lahmlegen“.

Am Mittwoch ist in Fulda die dritte Verhandlungsrunde zwischen Vertreter:innen der EVG und der Deutschen Bahn ohne Einigungen zu Ende gegangen. Die Gespräche sind mittlerweile zu einem heftigen Konflikt angewachsen, in dessen Zentrum die Forderung der Gewerkschaft über höhere Löhne und Gehälter steht. Schon Ende März sowie vergangenen Freitag hatte die EVG den Zugverkehr im gesamten Bundesgebiet für Stunden stillgelegt.

Die EVG sieht sich in Tarifverhandlungen blockiert

Seitens der Gewerkschaft fühlt man sich in den Tarifgesprochen von der Bahn blockiert, heißt es. Man wirft dem Bahnkonzern vor, kein annehmbares Lohnangebot vorzulegen – und droht mit einer Welle neuer Streiks. „Bekommen wir keine verhandlungsfähige Angebote, werden wir natürlich auch streiken“, sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay. Zudem betont sie gegenüber der SZ: „Es ist die Bahn, die die neuen Streiks provoziert“.

Denkbar sei nun etwa, dass die Gewerkschaft nacheinander unterschiedliche Berufsgruppen im Wechsel zum Streik aufrufe, etwa Zugbegleiter und Instandhalter, oder unterschiedliche regionale Schwerpunkte in den zu bestreikenden Streckennetzen setze.

Ist ein Ende des Tarifstreits in Sicht?

Die EVG fordert Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber monatlich 650 Euro brutto mehr. In der dritten Verhandlungsrunde am Mittwoch hatten sich beide Konfliktparteien fehlende Verhandlungsbereitschaft vorgeworfen. Die nächste Verhandlungsrunde soll Ende Mai stattfinden.

Auf Seiten der Deutschen Bahn sieht man sich ebenso wenig wahrgenommen. Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, hatte das Tarifangebot gegenüber der EVG zuvor verteidigt: „Die DB hat das höchste Angebot ihrer Geschichte gemacht“, sagte Seiler. „Die EVG weigert sich weiterhin kategorisch, mit uns inhaltlich zu verhandeln. Stattdessen droht sie mit Streiks.“

Das Angebot umfasste laut Bahn zehn Prozent mehr Lohn für untere und mittlere Einkommen, acht Prozent mehr Geld für höhere Einkommen sowie eine einmalige Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2850 Euro. Die Gewerkschaft ließ verlauten, die Bahn sei auf viele ihrer Forderungen nicht eingegangen und Fragen bezüglich des Mindestlohns seien noch offen.

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