Utopia Image

Thelen möchte bei Lanz die Currywurst abschaffen

Frank Thelen bei Lanz: "Wir müssen für alle die Currywurst abschaffen"
Screenshot: ZDF-Mediathek / Markus Lanz

Atomkraft 4.0, Fleischverzicht oder neue Technologien? Bei Markus Lanz wurde debattiert, wie wir das Klima retten können. Investor Frank Thelen überraschte mit seiner Forderung.

Bei Markus Lanz am Donnerstagabend waren sich alle einig darüber, dass beim Klimaschutz irgendwas getan werden muss. Was genau – da war sich die Runde uneinig. Die Politik wurde kritisiert und Alternativen diskutiert.

Unternehmer Frank Thelen fielen eine Menge Innovationen ein, die in Zukunft entwickelt werden könnten, um dem Klimawandel entgegenzuwirken: ausgebaute Solaranlagen, Windkraft in Form von Drachen, die höher geschossen werden und Atomkraft 4.0. Dabei handelt es sich um eine Variante der Atomkraft, die sicherer und umweltfreundlicher sein soll.

Thelen: Fleischverzicht ist machbar – Probleme entstehen an anderer Stelle

Außerdem äußerte sich der Investor zum Thema Fleischkonsum – für ihn ein Thema „über das überhaupt keiner spricht“. Obwohl er sein Steak und Burger liebe, glaubte er: „Der Fleisch- und Fischkonsum mit der Energie, die er verbraucht, ist ein Riesenproblem.“ Seine Lösung: Weniger Fleisch und Fisch essen.

„Wir müssen eigentlich die Curry-Wurst abschaffen. Das finden viele unschön. Ich selber auch“, so Thelen. Den Verzicht auf Fleisch und Fisch „finden wir blöd, aber das wäre, glaube ich, noch machbar. Irgendeinen Tod müssen wir sterben, irgendwo müssen wir uns ein bisschen anpassen“. Während der Verzicht machbar sei, wäre es ein Problem, wenn Menschen nicht mehr zur Arbeit fahren könnten, weil sie sich kein Elektroauto leisten können.

Atomkraft 4.0 – Realistische Übergangslösung oder Forschungsprojekt?

Ebenfalls zu Gast war der Physiker Harald Lesch. Auf den Fleischkonsum ging er nicht ein, dafür aber auf den Vorschlag von Thelen, Atomkraft 4.0 zu entwickeln. Für ihn gibt es keine Atomkraft 4.0 – bisher gebe es einen Forschungsreaktor in Frankreich, der weit davon entfernt sei, in eine technologische Phase übergegangen zu sein. Nur weil wir uns etwas als Lösung vorstellen könnten, werde das noch nicht Wirklichkeit, so Lesch. „Fliegende Elefanten“ könnten wir uns schließlich auch vorstellen.

Harald Lesch sieht Atomkraft kritisch. Die sicheren Atomkraftwerke gibt es seiner Meinung nach noch nicht.
Harald Lesch sieht Atomkraft kritisch. Die sicheren Atomkraftwerke gibt es seiner Meinung nach noch nicht. (Screenshot: ZDF-Mediathek / Markus Lanz)

Thelen warf ein, kein Fan von Atomkraft zu sein, sondern diese als Übergangslösung zu sehen. „Die perfekte Lösung gibt es nicht. (…) Es geht mir einfach nur um Alternativen. Hätte ich eine Alternative, würde ich es besser machen“, so Thelen.

Harald Lesch: „Technologien sind keine Energiequellen“

Alternativen und Technologien wurden in der Sendung heiß diskutiert. Denn auch Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, war der Meinung, Deutschland sei technologisch sehr stark. Doch für Lesch braucht es weit mehr: „Technologien sind keine Energiequellen. (…) Der Ausgangspunkt ist: Woher holen wir unsere Energie?“ Die „perfekte Lösung“ wusste Lesch allerdings auch nicht.

Für Marcel Fratzscher ist Deutschland technologisch sehr gut aufgestellt.
Für Marcel Fratzscher ist Deutschland technologisch sehr gut aufgestellt. (Screenshot: ZDF-Mediathek / Markus Lanz)

Am Ende der Sendung stellt Fratzscher die Frage nach der Finanzierung und den Wünschen der jungen Generation. Sei es die Menge an Zinsen, die ihnen der Staat in 20 bis 30 Jahren auf die Schulden zahlt? „Oder ist es wichtiger eine intakte Umwelt zu haben? Gute Jobs in Deutschland zu haben? Dass wir einen sozialen Frieden haben? Da kommen wir ganz schnell darauf: Die Kosten des Scheiterns sind so enorm größer, dass wir wirklich jetzt Gas geben müssen“.

Die ganze Sendung kannst du dir in der ZDF-Mediathek anschauen.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: