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Vegane Revolution: In diesem Fußballstadion gibt’s nur noch Hafermilch – und jetzt wird selbst die Wurst verdrängt

Vegan im Fußballstadion
CC0 Public Domain / Pixabay - Michal Jarmoluk

Der SV Babelsberg 03 hat Kuhmilch schon vor Jahren durch Hafermilch ersetzt. Die vegane Revolution beim Regionalligisten geht jetzt aber noch weiter.

Wenn es um König Fußball geht, dann nehmen Nachhaltigkeit und Klimaschutz gerne mal für 90 Minuten auf der Ersatzbank Platz (bestes Beispiel: die WM in Katar) und so dominieren seit Jahrzehnten Fleisch und Wurst die Stadion-Diät. Dass aber nicht jeder Fan glücklich damit ist, mit ausschließlich tierischen Speisen dem Sieg seiner Mannschaft entgegenzufiebern, hat eine Umfrage des SV Babelsberg 03 bewiesen. Wie der RBB berichtet, wünschten sich 20 Prozent der 144 Teilnehmenden ein breiteres und vor allem besseres veganes Sortiment. Mitte Oktober hat der Verein reagiert und einen der beiden Essensstände seines über 10.000 Zuschauer:innen fassenden Karl-Liebknecht-Stadions (auch „Karli“ genannt) komplett auf vegan umgestellt.

Insgesamt acht bis neun pflanzliche Speisen stehen nun zur Auswahl: von veganen Chicken Nuggets über Chorizo Soja-Würste bis hin zu Kichererbsen-Curry und den obligatorischen Pommes, die natürlich schon zuvor Teil des Sortiments waren, sollen es sich nun auch pflanzlich orientierte Fans schmecken lassen.

Veganes Essen im Fußballstadion: Für die Fans und für das Klima

Wie Thoralf Höntze, der Marketingverantwortliche vom SV Babelsberg, gegenüber dem RBB betont, geht es dem Verein dabei nicht nur um die Verpflegung unzufriedener Fans, sondern auch um Klimaschutz: „Wir wollten ein Zeichen setzen. Es gibt viele Stadien, in denen Pommes als einzige Alternative dazu gegeben wird. Das ist nicht falsch, aber damit setzt man kein Zeichen.“

Bereits seit Mai 2019 gibt es im Karli außerdem keine Kuhmilch mehr zum Kaffee, sondern ausschließlich Hafermilch. Auch das zählt zum Konzept des vom SV Babelsberg angestrebten „grünen Stadions“, wobei hier allerdings nicht verschwiegen werden darf, dass es sich beim Babelsberger Trikotsponsor Oatly um einen Haferdrink-Hersteller handelt. Hier dürfte die Kooperation also entscheidend zu der Entscheidung beigetragen haben.

Auf die tierische Bratwurst müssen Fans des SV Babelsberg vorerst noch nicht verzichten. Allerdings wurde diese an den Stadioneingang verdrängt, wo nur noch ein einziger Stand Fleisch anbietet. Wer sich in der entgegengesetzten Nordkurve befindet, wird in Zukunft möglicherweise öfter mal den näher gelegenen veganen Imbiss nutzen.

Utopia meint: Für alle, die gerne mal zu einer pflanzlichen Alternative greifen, ist es sehr erfreulich, dass es auch in Fußballstadien immer mehr Möglichkeiten gibt, Tierprodukten zu entgehen. Gerade Veganer:innen hatten es in der Vergangenheit extrem schwer, etwas anderes als Pommes in den Sportarenen zu finden. Zudem begeistert Fußball die breite Masse und kann so auch Personen auf das Thema aufmerksam machen, die sonst kaum Erfahrung mit veganen Mahlzeiten haben und durch das neue Angebot womöglich erstmals eine solche Alternative ausprobieren.

Dass der SV Babelsberg 03 sich als Vorreiter in Sachen Klimaschutz positionieren will, mag zum Teil auch eine smarte Marketing-Strategie sein. Nichtsdestotrotz ist der Weg des Potsdamer Viertligisten ein Schritt in die richtige Richtung und sollte ein Vorbild für andere Vereine sein, die mit dem Einsatz pflanzlicher Kost bisher noch gezögert haben.

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