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Studie: Gen-Mutation macht Menschen intelligenter, aber auch blind

Forscher:innen haben eine seltene Gen-Mutation untersucht.
Foto: pixabay / mirerek8

Wenn sich die DNA eines Menschen verändert, kann das gesundheitliche Folgen haben. Forscher:innen haben nun eine Mutation untersucht, die Betroffene intelligent, aber auch blind machen kann.

Die Veränderung des DNA-Codes kann schwerwiegende Erkrankungen für Menschen zur Folge haben – etwa, indem die Produktion wichtiger Proteine gehemmt oder verhindert wird.

Forscher:innen haben nun eine seltene Gen-Mutation entdeckt, die die Betroffenen intelligenter macht, sie aber auch erblinden lässt. Demnach verändert die Gen-Variante ein Protein, das sowohl in der Netzhaut als auch in den Synapsen des Gehirns aktiv ist.

Wie in der Neurologie-Fachzeitschrift Brain dargelegt, ist jenes Protein dafür verantwortlich, neuronale Signale schneller zu übertragen. Dies steigere die Intelligenz. Betroffene der erblich bedingten Mutation schnitten überdurchschnittlich gut in IQ-Tests ab, auch ihr Arbeitsgedächtnis schnitt außerordentlich ab.

Gleichzeitig stellten die Wissenschaftler:innen fest, dass die Gen-Veränderung, beziehungsweise das auch in der Netzhaut vorfindbare Protein, zu einer Beeinträchtigung der Sehsinneszellen führt.

Gesteigerte Informationsübertragung an den Synapsen

„Unsere Annahme: Die Mutation macht die Patienten deshalb so schlau, weil sie die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, in die das veränderte Protein eingebunden ist, besser macht“, zitiert scienexx Tobias Langenhan von der Universität Leipzig. Er ist Co-Autor der Publikation in der Fachzeitschrift Brain.

Anhand von Taufliegen haben die Forscher:innen ihre Hypothese überprüft. Ihnen setzten die Wissenschaftler:innen die Gen-Mutation, die den Namen CORD7-Mutation trägt, ein. Das Ergebnis: eine gesteigerte Informationsübertragung an den Synapsen.

„Dieser erstaunliche Effekt auf die Fliegensynapsen findet sich wahrscheinlich so oder ähnlich auch bei den Patienten und könnte die gesteigerten kognitiven Leistungen, aber auch ihre Erblindung erklären“, so Langenhan weiter.

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