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132 Jahre bis zur Gleichstellung weltweit: In welchem Bereich Deutschland zurückfällt

Gleichstellungsbericht Parität 132 Jahre Deutschland
Foto: CC0 Public Domain - Pixabay/ Geralt

Der Globale Gender-Gap-Report zeigt auf, wie es weltweit um Gleichstellung der Geschlechter steht. Das Ergebnis fällt dieses Jahr nicht gut aus. Deutschland verbessert sich zwar, jedoch ist die Bundesrepublik teils auf einem Stand von 2009.

Laut dem Globalen Gender-Gap-Report, den die Stiftung Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlicht, hat die Coronapandemie die Welt im Bezug auf Geschlechtergleichstellung um eine Generation zurückgeworfen. Denn während der Krise haben unter anderem mehr Frauen ihre Arbeit verloren als Männer. Das WEF warnt: Wenn die Entwicklung so langsam weitergehe wie bisher, dauere es noch 132 Jahre, bis der Graben zwischen den Geschlechtern überwunden sei.

Gender-Gap-Report 2022: Ungleichheit im Arbeitsmarkt so hoch wie nie

Schon vor der Coronapandemie habe unbezahlte Arbeit bei Männern laut Bericht einen Anteil von 19 Prozent ihrer Arbeitszeit ausgemacht, bei Frauen waren es dagegen 55 Prozent. Nun habe sich die Ungleichheit weiter verschärft. Denn Aufgaben wie die Betreuung von Kindern während Schul- und Kindergartenschließungen fiel mehrheitlich auf Frauen zurück.

Der Gender-Gap-Report warnt, dass die Ungleichheit im Arbeitsmarkt seit Beginn der Erhebungen 2006 nie größer gewesen sei als jetzt. Sowohl geopolitische Konflikte, als auch der Klimawandel, sowie die aktuelle Krise rund um steigende Lebenshaltungskosten treffen Frauen überproportional.

Gleiche Löhne: Deutschland auf Stand von 2009

Gleichstellungsbericht ranking
Diese Länder belegen im Gender-Gap-Report 2022 die ersten 10 Plätze. (Quelle: World Economic Forum)

Für den Gender-Gap-Report 2022 untersucht das WEF die Bereiche „Wirtschaft“, „Bildung“, „Gesundheit“ und „Politik“. Deutschland schnitt auf der Rangliste zur Geschlechtergleichstellung auf Platz 10 von 146 ab – im Vorjahr belegte es noch Platz 11. Auf den ersten Plätzen befinden sich Island, Finnland und Norwegen.

Der Report hob lobend hervor, dass die politische Teilhabe von Frauen in Deutschland wächst. Hierzu hat Altkanzlerin Angela Merkel maßgeblich beigetragen. Denn der Index berücksichtigt auch, wie viele Jahre ein Land von einer weiblichen Regierungschefin regiert wurde. Außerdem ist laut Report der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den letzten 50 Jahren der vierthöchste in ganz Europa.

Der Bereich „Politik“ sieht also gut aus, auch in „Bildung“ habe Deutschland „hohe Paritätslevel“, rankt aber im Mittelfeld. Im Bereich „Gesundheit“ hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert, der Report betrachtet hier unter anderem die Lebenserwartung. Im Bereich „wirtschaftliche Teilhabe“ sei Deutschland jedoch auf das Niveau von 2009 zurückgefallen. Der Report analysiert für die Kategorie unter anderem wie viele Frauen in Managerposten sind und ob Frauen gleicht entlohnt werden wie Männer.  

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