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Hickhack bei Netflix: Nun doch keine Kontosharing-Strafen – dafür Gebühr?

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Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ David Balev

Netflix will illegales Kontosharing verhindern – und wechselt erneut die Strategie. In mehreren Ländern werden Zusatzgebühren eingeführt, um legal Accounts zu teilen, auch in Europa. Zuvor hatte Netflix mit Kontosperrungen gedroht, doch dies wieder zurückgenommen.

Der Streaming-Anbieter Netflix hat eine Zusatzgebühr für geteilte Accounts eingeführt. Wer in Spanien, Portugal, Kanada oder Neuseeland ein Netflix-Konto mit anderen Haushalten teilt, der kann dies in Zukunft legal tun, gegen einen Aufpreis. Das geht aus einer Mitteilung des Konzerns hervor. In Deutschland ist es vorerst nicht möglich, Netflix-Konten legal mit anderen Haushalten zu teilen. Wann die Option hierzulande eingeführt wird, ist noch unklar. Der Konzern hatte Ende Januar mit Maßnahmen wie Accountsperrungen bei illegalem Kontosharing gedroht – aber diese Aussagen kurz darauf zurückgenommen.

Kontosharing bei Netflix: Wie die neue Option funktioniert

Netflix kündigte bereits 2022 an, verhindern zu wollen, dass Menschen sich Passwörter und damit Accounts kostenfrei teilen. Denn laut den Netflix-Nutzungsbedingungen darf ein Account nur mit anderen Personen aus demselben Haushalt geteilt werden. Doch Account-Sharing ist gängig auf der Plattform. Der Streaming-Anbieter bietet in bestimmten Ländern eine legale Option zum Kontoteilen – erstmals auch in Europa.

Ein zusätzlicher Nutzer kostet demnach 3,99 Euro in Portugal und 5,99 Euro in Spanien. In Kanada und Neuseeland fallen Zusatzgebühren von 7,99 Dollar an. Wer die Zusatzgebühr zahlt, kann ein Unterkonto erstellen, das für einen zusätzlichen Haushalt zwei parallele Streams erlaubt. Voraussetzung ist außerdem ein Standard- oder Premium-Abo. In den preiswerteren Abo-Modellen sind keine parallelen Streams erlaubt.

Laut dem IT-Nachrichtenportal Golem ist das Teilen von Konten in Europa aktuell teurer als die Buchung der werbefinanzierten Version von Netflix. Diese kostet in Deutschland 4,99 Euro.

Hickhack: Anbieter stellte erst Sperrungen in Aussicht, nahm Info dann zurück

Am 31. Januar hatte Netflix in einem mittlerweile überarbeiteten Hilfeartikel mit Maßnahmen gegen illegales Kontosharing gedroht. Netflix werte demnach IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten der Geräte aus, die in einem Konto auf der Plattform eingeloggt sind. Die Maßnahmen sollten dazu dienen, festzustellen, ob ein Gerät außerhalb eines angemeldeten Haushalts verwendet wird.

Wer regelmäßig Geräte verwendet, die sich außerhalb des Haushalts der Accounteigentümer:innen befinden, werde zur Verifizierung des Geräts mittels eines Codes aufgefordert, der an die hinterlegte Mailadresse gesendet werde. Bis die Verifizierung abgeschlossen ist, könne Netflix auf dem Gerät nicht genutzt werden. Der Artikel im Hilfsbereich wurde inzwischen überarbeitet, von derartigen Maßnahmen ist keine Rede mehr. Golem mutmaßt, dass die betreffende Netflix-Webseite mit den Maßnahmen gegen Konten-Sharing vorzeitig online gestellt wurde.

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