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Hirschhausen verdeutlicht die Absurdität der Lützerath-Räumung bei Maischberger

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Screenshot: ARD-Mediathek (bearbeitet)

Eckart von Hirschhausen war am Mittwoch zu Gast im ARD-Talk bei Maischberger und hat seine Sympathien für die Klimaaktivist:innen in Lützerath ausgedrückt. Die aktuelle Situation im Braunkohledorf findet er absurd.

Der Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen hat sich am Mittwochabend in der ARD-Talkshow Maischberger kritisch zu den Räumungsarbeiten in Lützerath geäußert. „Wir verteidigen mit Polizeigewalt einen Bagger aus dem Jahr 1961, der für eine fossile Zeit steht, die wir längst abhaken müssten“, erklärte der Mediziner und bezog sich damit auf den polizeilichen Großeinsatzes zur Räumung des Braunkohledorfs.

Er mache sich Sorgen, was für ein Bild Deutschland da in die Welt sende. Dabei tue das Land immer so, als ob „wir die Weltmeister im Klimaschutz“ wären.  

Braunkohletagebau: Eckart von Hirschhausen war selbst vor Ort

Seit Mittwochmorgen bemühen sich Polizist:innen, Aktivist:innen aus Lützerath zu entfernen. Diese wollen verhindern, dass der Energiekonzern RWE das Dorf abreißt, um auf der Fläche Braunkohle zu fördern. Utopia berichtet in einem Ticker über die polizeiliche Aktion.

Eckart von Hirschhausen erklärt gegenüber Maischberger, er habe großes Verständnis für die Klimaaktivist:innen. Er selbst war einmal vor Ort und hat an der Klippe der Förderungsstätte für Braunkohle gestanden. „Ich empfehle jedem mal, sei es in der Lausitz oder in der Nähe von Aachen, einen Blick in so einen Abgrund zu werfen“, so der Mediziner. „Das verändert einen.“ Er habe sich damals vor allem gefragt, wo denn das ganze tonnenschwere Material sei, das in dem Loch vor ihm fehle. Seine Antwort: Es schwebt über uns.

Lützerath: Mediziner warnt vor Gefahren durch Braunkohle

Alles was wir an Kohle verbrennen, wird CO2“, erklärt er der Moderatorin Sandra Maischberger. „Und all das erdrückt uns und drück und die Luft ab.“ Braunkohle gilt als besonders umweltschädliche Form der Energiegewinnung: Pro Kilowattstunde setzt sie 1.200 Gramm CO2 frei, kein anderer Energieträger verursacht so viel. Deutschland hat 2022 vermehrt Kohlekraftwerke eingesetzt, um ausfallende Gaslieferungen aus Russland auszugleichen.

Neben Treibhausgasen und Feinstaub stoßen Kohlekraftwerke verschiedene giftige Stoffe wie Schwefeloxide, Methan, Quecksilber, Blei und Arsen aus. Darauf bezieht sich auch von Hirschhausen. Er wundere sich, wieso Gesundheitsargumente nicht zentral sind in der Energiewende. „Ich wohne doch lieber neben einem Solarpanel oder nem Windrad, als neben ner Kohlegrube.“

„Wir brauchen eine Zukunft, die CO2-neutral und plutonium-frei ist“

Von Atomkraft als Zwischenlösung hält der Mediziner nichts und verweist als Begründung auf Frankreich: Dort hatte man im Vorjahr wegen Wassermangel Probleme, einige Reaktoren zu kühlen, und musste sie deshalb abschalten. In Deutschland spielen Atomkraftwerke für die Stromerzeugung eine verschwindend geringe Rolle, urteilt der Mediziner. Derzeit sind noch drei am Netz. „Wir brauchen eine Zukunft, die CO2-neutral und auch plutonium-frei ist“, fordert von Hirschhausen.

Die komplette Sendung ist in der ARD-Mediathek verfügbar.

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