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Hitze und Arbeit: Bekomme ich hitzefrei?

Die nächste Hitzewelle kommt auf Deutschland zu.
Foto: Unsplash / Stacey Gabrielle Koenitz Rozells

Ist es zu heiß zum Arbeiten, gibt es in der Schule hitzefrei. Aber gilt das auch für Arbeitnehmer:innen? Ab bestimmten Temperaturen müssen Arbeitgeber:innen tätig werden.

Die Sonne brennt durchs Fenster auf den Schreibtisch, die Luft ist drückend und zum Schneiden dick – konzentriertes Arbeiten ist da kaum noch möglich. Doch gibt es ähnlich wie in der Schule auch im Büro an heißen Tagen hitzefrei? Nicht wirklich, doch ab einer gewissen Temperatur müssen Arbeitgeber:innen Maßnahmen ergreifen. Ein Überblick.

Ab 26 Grad sollen Arbeitgeber:innen eingreifen

Mehr als 26 Grad warm sollte es im Büro nicht werden. Darauf verweist die Stiftung Warentest unter Berufung auf die Bundesanstalt für Arbeits­schutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Klettert das Thermometer über 26 Grad, sollten Arbeitgeber:innen eingreifen, bei mehr als 30 Grad müssen sie das sogar.

Wenn alles nichts hilft und es im Büro über 35 Grad warm wird, ist der Raum laut BAuA nicht mehr zum Arbeiten geeignet. Chef:innen müssen laut Bürgerlichem Gesetz­buch ganz allgemein dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter:innen vor „Gefahren für Leben und Gesundheit“ geschützt sind – das gilt also auch im Falle einer Hitzewelle.

Hitzewelle: Kein direkter Rechtsanspruch auf hitzefrei

Einfach von der Arbeit nach Hause zu gehen, ist aber auch dann nicht erlaubt. Einen direkten Rechts­anspruch auf Hitzefrei oder klimatisierte Räume gibt es laut BAuA nämlich nicht. Stattdessen sollten sich Arbeitnehmer:innen an Vorgesetzte oder den Betriebsrat wenden.

Hitzeschutzmaßnahmen von Seiten der Arbeitgeber:innen können zum Beispiel Jalousien oder Ventilatoren sein. Gibt es Kleidervorschriften, können diese gelockert werden. Chefs können auch die Arbeit in kühlere Stunden nach vorne verlegen oder gekühlte Getränke bereitstellen.

Was, wenn man bei Hitze im Freien arbeitet?

Geräte strahlen ebenfalls Hitze aus; hier sollte nur laufen, was wirklich nötig ist. Ansonsten gilt für Arbeitnehmer:innen: Viel und regelmäßig trinken und hin und wieder am Waschbecken kaltes Wasser über Handgelenke und Unterarm laufen lassen.

Die Hitzegrenzen gelten natürlich nicht für Räume, wo eine bestimmte Temperatur für den Betriebsablauf nötig ist, wie etwa in einem Stahlwerk oder Gärtnereien. Wer allerdings im Freien in der sengenden Sonne arbeiten muss, den:die sollten Arbeitgeber:innen vor der UV-Strahlung schützen, etwa mit Sonnencreme, Schutzkleidung oder Sonnensegeln.

Hitzesommer 2023?

Montag, der 3. Juli 2023 war der heißeste je gemessene Tag weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Vielerorts leiden Menschen derzeit unter ungewöhnlich hohen Temperaturen. Auch in Deutschland werden kommendes Wochenende Temperaturen über 30 Grad erwartet. Beachte an heißen Tagen folgende Tipps:

Ist der Klimawandel schuld an solchen extremen Wetterphänomenen? Dazu muss zunächst festgehalten werden: Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Extreme Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen. Lies dazu auch: Wetter oder Klima? Der Unterschied einfach erklärt

Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.

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