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Immer mehr Menschen leben in hochwassergefährdeten Gebieten

Immer mehr Menschen leben in Gebieten, die hochwassergefährdet sind
Foto: CC0 Public Domain – Pixabay/ lucykaef

Was Hochwasser auch bei uns anrichten können, darauf hat dieser Sommer einen Vorgeschmack geliefert. Nun zeigt eine Studie: Die Zahl der Menschen, die in hochwassergefährdeten Gebieten leben, nimmt zu.

New York/Washington (dpa) – Die Zahl der Menschen in überschwemmungsgefährdeten Gebieten wächst weltweit gesehen besonders schnell. Das zeigt eine Studie im Fachblatt „Nature“ (oder online einsehbar), die Satellitenaufnahmen mit Bevölkerungsdaten kombiniert. Seit der Jahrtausendwende habe der Zuwachs fast ein Viertel betragen und werde sich bis 2030 noch weiter verstärken, so die Prognose der Wissenschaftler:innen.

Bis zu 290 Millionen Menschen waren von Hochwassern betroffen

Das Team um die Geografin Beth Tellman von der Columbia University in New York nutzte hochpräzise, tägliche Satellitenaufnahmen, um daraus die „Global Flood Database“ zu entwickeln: eine Datenbank, die den Fußabdruck von 913 großen Hochwassern aufzeigt, die zwischen 2000 und 2018 auftraten.

Für jedes Ereignis schätzten die Forschenden die überschwemmte Fläche und die Anzahl der dort lebenden Menschen, indem sie georäumliche Datensätze der Bevölkerungsdichte für verschiedene Jahre verwendeten. Die Analyse der insgesamt 12.719 Bilder ergab, dass im Untersuchungszeitraum 255 bis 290 Millionen Menschen von 2,23 Millionen Quadratkilometern Überschwemmungen direkt betroffen waren.

Das sind die Fehltritte von Armin Laschet der letzten Zeit.
Durch Satelitenbilder konnten Forscher:innen feststellen: Immer mehr Menschen leben an Orten, die durch Hochwasser gefährdet sind. (Foto: CCO Public Domain / Pixabay - Hermann Traub)

Schnelleres Bevölkerungswachstum in hochwassergefährdeten Gebieten

Die Wissenschaftler:innen stellten zudem fest, dass die Bevölkerung in hochwassergefährdeten Gebieten während des Untersuchungszeitraums um schätzungsweise 34,1 Prozent oder 58 bis 86 Millionen Menschen zugenommen hatte. Im Gegensatz dazu sei die Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum nur um 18,6 Prozent gewachsen.

Die Forschenden gehen davon aus, dass sich dieser Trend bis 2030 noch verstärken wird: Insbesondere für 57 Länder, unter anderem in Nordamerika, Zentralasien und Zentralafrika, prognostizieren sie einen erheblichen Anstieg des Anteils der Bevölkerung, der Überschwemmungen ausgesetzt ist. Als Gründe geben sie unter anderem die zunehmende Bodenversiegelung und den Klimawandel an. Zudem wachse in einigen Regionen die Bevölkerung besonders in von Überflutung gefährdeten Gebieten.

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