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Januar-Aktion: Rewe gibt andere Preise an

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Foto: Rewe, Screenshot: Instagram/ rewe

Wirbt ein Supermarkt mit Angeboten, hebt er meist besonders günstige Preise hervor. Die Supermarktkette Rewe gibt im Januar stattdessen die Emissionswerte von Produkten an. Zahlen zu CO2-Werten sind jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Die Supermarktkette Rewe wirbt anlässlich des Veganuarys mit sogenannten „Klimaangeboten“: Das Unternehmen bewirbt vegane Produkte, gibt dabei aber nicht den Preis der Artikel an, sondern deren Klimabilanz. Dabei vergleicht der Supermarkt diese mit den Emissionen von tierischen Alternativen und hebt so die Vorzüge für das Klima heraus.

Kund:innen werden in den Märkten mittels digitalen Stelen, Lautsprecheransagen sowie über große Plakate auf die Aktion aufmerksam gemacht, erklärt Rewe in einer Pressemitteilung. Zusätzlich gibt es Social-Media-Posts zur Aktion. In den Regalen werden die normalen Preise der Produkte wie gewohnt ausgewiesen.

Klimaangebote: Rewe rechnet Falafelbällchen gegen Frikadellen

Vegane Produkte und Fleischalternativen mögen inzwischen oft ähnlich schmecken. Rewes Rechnung zeigt einen großen Unterschied fürs Klima auf.

Der Konzern „bepreist“ die eigenen Gemüse Falafel-Bällchen (bio und vegan) mit rund 1,50 CO2-Äquivalente (Co2e) je Kilo. Frikadellenbällchen vom Schwein sollen fast sechsmal so viele Emissionen ausstoßen, nämlich 8,87Co2e pro Kilogramm.

Die vegane Streichcreme (Paprika, Tomate, Zucchini & Aubergine von der Bio-Eigenmarke) schlägt mit 2,78 CO2e pro Kilogramm zu Buche – der normale Bio-Frischkäse soll 6,90 CO2e je Kilo verursachen. Mit dem veganen Bio-Haferdrink aus dem Angebot lassen sich immerhin 65 Prozent der Emissionen einsparen, verspricht die Werbung. Er kommt auf 0,60 CO2e je Kilo – die Bio-Vollmilch dagegen auf 1,70 CO2e.

Berechnung von Emissionen: Wie eindeutig geht das?

Wie berechnet man den CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln? Rewe verweist auf eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) aus dem Jahr 2020 als Datenbasis. Außerdem habe die Organisation Climate Partner den CO2-Fußabdruck von Produkten in Anlehnung an den verbreiteten Standard des Greenhouse Gas Protocol (GHG) berechnet.

Climate Partner Stand hat auch schon früher CO2-Fußabdrucke für Rewe-Produkte ermittelt. 2021 kam es zu Kritik: Die Organisation Foodwatch mahnte Rewe ab, weil die Kette das Hähnchenfleisch seiner Rewe-Eigenmarke als „klimaneutral“ bewarb. Das Unternehmen, so der Vorwurf, habe falsche Zertifikate für CO2-Kompensation genutzt. Climate Partner verteidigte jedoch die Berechnung.

Utopia meint: Die Rewe-Aktion macht auf die Vorteile von veganen Produkten fürs Klima aufmerksam. Genaue Zahlen zu CO2-Fußabdrücken sind aber mit Vorsicht zu genießen. Es fehlt an strengen, einheitlichen Richtlinien für die Berechnung. Auch das GHG-Protocol wurde kritisiert, unter anderem weil Emissionen aus der Lieferkette nicht streng genug gemessen werden.

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