Utopia Image

Jetzt wollen so viele Unternehmen wie nie ihre Preise erhöhen

Einkaufen und Payback-Punkte bekommen – wer profitiert davon wirklich?
Foto: CC0 / Pixabay / reverent

Die Inflation schlägt sich nicht nur in höheren Lebensmittelpreisen nieder. Eine Umfrage des Ifo-Instituts zeigt: Immer mehr Unternehmen schrauben jetzt ihre Preise hoch.

Unternehmen in Deutschland wollen wie noch nie ihre Preise erhöhen. Das meldet das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage. Demnach ist das Barometer für Preiserwartungen im April mit 62 Punkten auf einen Rekordstand gestiegen. Es ist der höchste Wert seit 1991. Zum Vergleich: Im März betrug das Barometer noch 55 Punkte. Folglich planen laut Ifo-Institut immer mehr Unternehmen ihre Preise in den kommenden drei Monaten anzuziehen.

„Die Inflation in Deutschland dürfte damit auch in den kommenden Monaten bei über sieben Prozent liegen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser voraus. Im März war die jährliche Teuerungsrate auf 7,3 Prozent geklettert. Vor allem stark gestiegene Energiepreise heizen die Inflation an, der Krieg in der Ukraine hat diesen Trend noch verstärkt. Auch Lebensmittel und Rohstoffe kosteten deutlich mehr als ein Jahr zuvor.

Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100.

Höhe der Preissteigerung unklar

Befragt wurde das verarbeitende Gewerbe, der Einzel- und Großhandel inklusive Kfz, Dienstleister sowie das Bauhauptgewerbe. Allerdings fragt das Wirtschaftsforschungsinstitut nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

„In unserer jüngsten Befragung im April gaben die Unternehmen allerdings an, dass sie diese Kosten nicht vollständig an ihre Kund:innen weitergeben können und entsprechend ihre Gewinnmargen verringern“, so Wollmershäuser. „57,7 Prozent der Großhändler können ihre Kosten durchreichen, gefolgt von der Industrie mit 51,4 Prozent. Im Einzelhandel, auf dem Bau und bei den Dienstleistern kann mit 35,3 Prozent, 25,2 Prozent bzw. 23,8 Prozent nur ein geringer Teil der Kostenanstiege weitergegeben werden.“

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: