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„Die Klimakrise ist weder durch eine Impfung eindämmbar, noch durch eine Friedensverhandlung.“ – Eine WDR-Doku über die Dringlichkeit zu handeln

WDR Doku zur Klimakrise
Foto: Screenshot - WDR Mediathek / Unsplash - Michael Held

Hochwasser und Brände machten letztes Jahr deutlich: Die Klimakrise ist da. In einer WDR-Dokumentation berichten Betroffene von ihren traumatischen Erlebnissen und Expert:innen ordnen die Naturkatastrophen ein. Haben wir noch eine Chance?

Sind wir noch zu retten? Diese Frage stellt der WDR in der 44-minütigen Dokumentation „#KlimaAlarm: Sind wir noch zu retten?“. Die Reportage führt uns vor Augen, welche Auswirkungen die Klimakrise allein im Jahr 2021 für die Menschen hatte – auch bei uns in Deutschland.

Mit eindringlichen Bildern ruft uns die Doku drei große Katastrophen aus dem letzten Jahr ins Gedächtnis: Das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Brände in Griechenland und die Brände in der Türkei. Betroffene Menschen erzählen von ihren traumatischen Erlebnissen: Sebastian Tetzlaff aus dem Ahrtal, Sercan Bayat und Manfred Wernecke aus der Türkei.

Eckard von Hirschhausen: "Menschen haben das schlimmste erfahren, was man erfahren kann."
Eckard von Hirschhausen: „Menschen haben das Schlimmste erfahren, was man erfahren kann.“ (Screenshot: WDR/#KlimaAlarm: Sind wir noch zu retten?)

„Menschen haben wirklich das Schlimmste erfahren, was man erfahren kann. Nämlich, dass einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Der Ort, wo du dich sicher fühlst, ist nicht mehr da. Menschen, die gerade noch neben dir standen, sind gerade verstorben. Das ist schwerste Traumatisierung“, so Moderator und Arzt Eckart von Hirschhausen über die Menschen, die die Flutkatastrophe miterlebt haben.

Die Klimakrise sei massiver als Krieg

Nicht nur unmittelbar betroffene Menschen kommen in der Doku zu Wort, sondern unter anderem auch Meteorologe Sven Plöger, Fridays-for-Future-Aktivistin Leonie Bremer, der „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt und Katharina van Bronswijk von Psychologists for Future.

Natalie Amiri ist ARD-Korrespondentin. Sie war bei den Bränden in Griechenland und berichtete von Menschen, die zusehen mussten, wie ihr Haus abbrennt. Für ihren Job reist sie in Kriegsgebiete, um von vor Ort zu berichten. Doch die Klimakrise bezeichnet sie als „massiver“. „Für Krieg gibt es irgendwann mal, hoffentlich, ein Friedensabkommen. Aber wenn wir nicht massiv etwas ändern an unserer Lebensweise… (zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf) Die Klimakrise ist weder durch eine Impfung eindämmbar, noch durch eine Friedensverhandlung.“

ARD-Korrespondentin Natalie Amiri bezeichnet die Klimakrise massiver als Krieg.
ARD-Korrespondentin Natalie Amiri bezeichnet die Klimakrise als massiver als Krieg. (Screenshot: WDR/#KlimaAlarm: Sind wir noch zu retten?)

Dass irgendetwas getan werden muss, ist allen Interviewten der Doku klar. Polarforscherin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Antje Boetius macht es wütend, dass wir uns an „kleinen Schräubchen verzetteln“, wenn gleichzeitig auf der Welt die Korallenriffe absterben. Sie fragt sich: „Warum brennt uns nicht die Haut? Warum fangen wir nicht an zu schimmeln und zu gammeln als Menschen, wenn unser Netzwerk der Natur gerade auseinanderfällt? Es müsste heftige Reaktionen in uns auslösen, denn uns wird ja allen die Zukunft genommen.“

Sind wir zu retten?

Wird uns allen die Zukunft genommen oder sind wir noch zu retten? Die Doku zeigt, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Dennoch ist sie keine bloße Panikmache, denn Sven Plöger beantwortet die Frage, ob wir noch zu retten sind mit: „Ja. Ja deswegen, weil die Wissenschaft uns klar sagt, wenn wir die Dinge tun, die wir tun wollen, dann können wir das schaffen.“

Die Sendung kannst du in der WDR-Mediathek nachschauen.

Utopia meint: Die Klimaveränderungen lassen sich nicht umkehren, aber schlimmere Auswirkungen im Idealfall noch aufhalten. Dafür ist kosequenter Klimaschutz unsere einzige Möglichkeit. Politik und Industrie sind gefragt, wirksame Maßnahmen durchzusetzen.

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