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Lauterbach zu Corona-Maßnahmen: „Es wird viel Verwirrung gestiftet“

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Der Herbst naht – und erste Pläne des Bundes für Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie liegen auf dem Tisch. Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) verteidigt seinen Vorstoß zum Infektionsschutzgesetz und beklagt „Verwirrung“, die gestiftet werden würde.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will frühere Äußerungen zur vierten Corona-Impfung nicht als Empfehlung für alle jüngeren Menschen verstanden wissen. „Ich habe nicht gesagt: Für alle die vierte Impfung“, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend im ZDF-heute journal. „Ich habe nie gesagt, dass alle jüngeren Leute sich jetzt impfen lassen sollen. Das ist einfach falsch.“

Der Minister hatte sich Mitte Juli in einem Spiegel-Interview zur vierten Corona-Impfung geäußert und gesagt, wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er „in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen„.

Er habe lediglich darauf hingewiesen, dass es für die verschiedenen Altersgruppen wie für die unter 60-Jährigen eine klare Botschaft brauche, sagte Lauterbach nun. Der Gesundheitsminister beklagt: „Es wird im Moment auch sehr viel Verwirrung gestiftet durch Leute, die Verwirrung stiften wollen.“ Risikopatient:innen sollten seiner Ansicht nach nicht auf die angepassten Impfstoffe warten: Abwarten sei „für diejenigen, die jetzt im Risiko stehen, einfach falsch“, sagte er im ZDF. Bei jüngeren Menschen könne es aber durchaus Sinn machen, „dass man noch etwas zuwartet“ und sich mit den neuen Impfstoffen behandeln lasse, sagte Lauterbach in den ARD-Tagesthemen.

Lauterbach verteidigt Entwurf für Infektionsschutzgesetz

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine vierte Corona-Impfung derzeit nur Menschen über 70 Jahren sowie einigen Risikogruppen. Führende EU-Behörden haben sich für eine zweite Auffrischungsimpfung für alle über 60 ausgesprochen.

Lauterbach verteidigt im ZDF ebenfalls seinen aktuellen Entwurf für das Infektionsschutzgesetz. Er sieht eine mögliche Rückkehr zur Maskenpflicht in Innenräumen vor. Menschen, die innerhalb der zurückliegenden drei Monate jedoch vollständig geimpft wurden, getestet oder genesen sind, sollen von der Regelung ausgenommen werden – dafür gibt es mitunter Kritik. Der Gesundheitsminister erklärt, dass Testergebnisse zu angepassten Impfstoffen darauf hindeuten würden, dass sie auch gut vor Ansteckung schützten. Die Impfstoffe sollen ab Herbst auf den Markt kommen. Laut Lauterbach könnten deshalb frisch Geimpfte für drei Monate von der Maskenpflicht in Innenräumen ausgenommen werden.

Mit Material der dpa

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