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Mikroplastik: Perfekter Nährboden für krankmachende Pilze

mikroplastik pilze
Foto: CC0 / Pixabay / Cifer88

Mikroplastik ist nicht nur für sich genommen ein Problem in der Umwelt. Die Plastikteilchen bieten offenbar auch einen idealen Lebensraum für viele Bakterien und Pilze.

Als Mikroplastik gelten Kunststoffpartikel, die höchstens fünf Millimeter groß sind. Sie kommen zum Teil in der Industrie zum Einsatz – beispielsweise in Kosmetik. Insbesondere entsteht Mikroplastik allerdings, wenn sich Kunststoffabfälle mit der Zeit in der Umwelt zersetzen. Dort reichern sich die kleinen Partikel an und gelangen über die verschiedenen Nahrungsketten auch auf unsere Teller.

Weniger bekannt ist, dass Mikroplastik außerdem einen geeigneten Lebensraum für viele Bakterien und Pilze bietet, darunter viele für Menschen und Tiere krankmachende (pathogene) Arten. Wissenschaftler:innen bezeichnen die Oberfläche von Kunststoffpartikeln bereits als „Plastisphäre„. 

Pilze und Bakterien auf Mikroplastik gelangen in alle Welt

Eine Forschungsgruppe der Universität Bayreuth hat in Kenia kürzlich Mikroplastik im Boden auf Pilze untersucht. Die Forscher:innen fanden heraus, dass sich auf dem Plastik viele Pilze ansiedeln – und zwar in einer anderen Zusammensetzung als im umgebenden Boden. Offenbar können einige Pilze besonders gut auf Kunststoffoberflächen wachsen. Eine schlechte Nachricht: Insbesondere bestimmte pathogene Pilze scheinen sich auf dem Mikroplastik sehr wohl zu fühlen.

Mikroplastik im Boden oder Wasser könnte so zu einer neuen Quelle von Infektionskrankheiten werden. Da Wind und Wasser die Partikel über weite Strecken transportieren, könnten die Erreger zudem an Orte gelangen, wo sie bisher nicht heimisch waren.

Die Forscher:innen haben ihre Untersuchungen zwar nur an einem Ort in Kenia durchgeführt, gehen jedoch von einem globalen Problem aus. Denn Mikroplastik, das Pilzen und Bakterien einen Lebensraum bietet, gibt es überall.

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