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Neue Transgender-Regularien bei Wettbewerb: Surfikone droht mit Boykott

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Screenshot: Instagram/Behtany Hamilton; Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Jeremy Bishop

Der internationale Surfverband und eine Organisation für Surfwettbewerbe haben neue Regularien veröffentlicht, die Transgender-Sportler:innen nun einbeziehen. Der Profi-Surferin Bethany Hamilton gefällt das offenbar nicht. Sie droht mit Boykott von Turnieren.

Eine neue Transgender-Regelung der World Surf League (WSL) – der Organisation für alle professionellen Surfwettkämpfe der Welt – missfällt der Profisurferin Bethany Hamilton. Auf Instagram teilt die US-Amerikanerin ihre Sorgen mit den geplanten Neuerungen. Demnach dürfen „körperlich männliche Transgender-Athleten in der Frauenklasse antreten“. Das führt bei der erfahrenen Athletin zu Sorgen, wie sie sagt. Hamilton erklärt auf Instagram: „Ich werde nicht antreten oder die WSL unterstützen, wenn diese Regelung bestehen bleibt.“

Neue Transgender-Regeln bei Surfverband

Bereits Anfang Februar veröffentlichte die WSL die neuen Richtlinien für Transgender-Surfer:innen. Damit übernimmt die Vereinigung die Regeln der International Surfing Association (ISA), dem weltweit maßgebenden Surfverband. Wie das Surfmagazin Surfers berichtet, gab die ISA im Oktober vergangenen Jahres die Richtlinien zu Transgender-Regelungen bekannt, nachdem die Transgender-Surferin Sasha Jane Lowerson den Western Australien Longboard State Titles als erste:r transsexuelle Surfer:in einen solchen Wettbewerb gewann.

Laut den neuen Richtlinien dürfen Sportler:innen in der Frauenklasse teilnehmen, die bei der Geburt als männlich eingestuft wurden, aber in den zwölf Monaten vor dem Wettbewerb einen kontinuierlichen Testosteronspiegel von weniger als 5 mnol/L (Nanomol pro Liter) nachweisen können.

Hamilton kritisiert die neuen Transgender-Regularien

Für die Profisurferin Hamilton ist diese Definition zu leicht gefasst. In ihren Instagram-Videos stellt sie daher die Frage, ob der Hormonspiegel wirklich ein ehrliches und genaues Indiz dafür sei, ob jemand tatsächlich ein Mann oder eine Frau ist. „Ist es so einfach?“, will sie wissen. Zudem würde sie es begrüßen, diese Entscheidung mit den Frauen und Männern zu besprechen, die derzeit in der Championship Tour agieren.

Auch zweifelt Hamilton daran, ob die neue Regelung dem Sport helfe. „Ist dies besser für die Frauen im Surfsport? Wenn ja, wie?“ Hamilton zufolge werde bisher nur von Transfrauen gesprochen, die mit Frauen konkurrieren. Von Transmänner, die mit Männern konkurrieren, sei keine Rede, kritisiert die 33-jährige.

Als fairste Lösung schlägt Hamilton vor, eine gesonderten Wettbewerbsklasse für Transgender-Athlet:innen durch die WSL einzuführen.

Ikone und Vorbild in der Surfbranche

Hamilton gilt in der Branche als Vorbild und Ikone. Mit 13 Jahren verlor sie durch den Angriff eines Tigerhais einen Arm. Vier Wochen später begann sie wieder mit dem Surftraining und gewann seitdem viele Preise, unter anderem den ersten Preis der National Championships (NSSA).

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