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Kinder-Sonnencreme bei Öko-Test: Viele Cremes empfehlenswert, bekannte Marken fallen durch

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Öko-Test

Gerade für empfindliche Kinderhaut ist Sonnenschutz quasi Pflicht. Dazu gehört auch eine zuverlässige Sonnencreme. Die Zeitschrift Öko-Test hat deshalb erneut Kinder-Sonnencremes untersucht. Die gute Nachricht: Viele der rund 20 Produkte sind empfehlenswert – eine Marke fällt allerdings besonders negativ auf.

Wenn die Sommersonne scheint, gilt für Babys und Kinder: möglichst viel Bekleidung, möglichst viel Schatten, möglichst Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Und außerdem natürlich: schmieren, schmieren, schmieren. Regelmäßig, ausreichend und mit Produkten, die auch wirklich schützen.

Die gute Nachricht: Viele Sonnenschutz-Produkte für die Kleinen sind zuverlässig, wie die Verbraucherschützer:innen von Öko-Test gerade herausgefunden haben. Für ihre aktuelle Ausgabe haben sie 21 Kinder-Sonnenschutzmittel ins Labor geschickt und dort unter anderem auf bedenkliche UV-Filter, Nanopartikel, problematische Konservierungsmittel oder kritische Duftstoffe untersuchen lassen.

Neun Produkte (und damit rund die Hälfte) waren „gut“ oder sogar „sehr gut“ – aber leider nicht alle. Ein Problem sind laut Öko-Test immer noch problematische chemische UV-Filter.

UV-Filter: Das sind die Unterschiede

Wichtig zu wissen: Bei Sonnenschutz wird zwischen mineralischen und chemischen UV-Filtern unterschieden. In den letzten Jahren standen vor allem die konventionellen chemischen Filter in der Kritik, weil sich darunter viele bedenkliche Inhaltsstoffe (wie Homosalat oder Octrocrylen) befinden.

Bei den mineralischen Filtern, die überwiegend in Naturkosmetik zu finden sind, wird zurzeit vor allem über den Stoff Titandioxid diskutiert, dessen Ruf zuletzt stark gelitten hat. Titandioxid ist in Sonnensprays bereits verboten und darf ab Mitte 2022 aufgrund gesundheitlicher Bedenken auch nicht mehr in Lebensmitteln eingesetzt werden.

Zudem kommt Titandioxid in Sonnencremes in aller Regel in Nanoform vor – was Fragen über die Wirkung von Nanopartikeln im menschlichen Körper aufwirft: eine Debatte, die ebenfalls noch nicht abgeschlossen ist. Da ist es unerfreulich, dass Hersteller wie Lavera und Eco Cosmetics laut Öko-Test zurzeit nicht kenntlich machen, dass sie Titandioxid in Nanogröße in ihren Sonnenschutz-Produkten verwenden.

Vor dem Hintergrund der neueren Debatten hat Öko-Test seine Haltung angepasst: Während die Verbraucherschützer:innen sich noch 2021 in ihren Ratgebern vor allem für Produkte mit mineralischen UV-Filtern (wie Titandioxid oder Zinkoxid) aussprachen, empfiehlt Öko-Test inzwischen gleichermaßen Sonnenschutz mit chemischen Filtern – sofern diese chemischen Filtern auch wirklich als gesundheitlich unbedenklich gelten.

Trotz der andauernden Diskussionen um die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen UV-Filter sollte aber klar sein: „Jede der Sonnencremes ist definitiv besser als ein Sonnenbrand„, so Öko-Test.

Sonnencreme für Kinder: Das sind die Testsieger 2022

Unter den zertifizierten Naturkosmetik-Cremes (auch: Bio-Sonnencremes) waren diese zwei „sehr guten“ Produkte Testsieger:

Unter den konventionellen Sonnencremes konnten sogar sieben Produkte mit „sehr gut“ überzeugen, darunter:

  • Avène Kinder-Sonnenspray SPF 50+, erhältlich u.a. bei DocMorris, Shop Apotheke oder Amazon
  • Hipp Babysanft Sonnenmilch Ultra Sensitiv 50+
  • Ladival Für Kinder Sonnenschutz Milch 50+, erhältlich u.a. bei DocMorris, Shop Apotheke oder Amazon
  • Paediprotect Sonnenspray 50+
  • Weitere Testsieger ohne Naturkosmetik-Siegel waren Eigenmarken-Produkte von Rossmann und dm.

Sonnencreme für Kinder: Das waren die Verlierer

Unter den fünf Produkten, von denen Öko-Test ausdrücklich abrät, waren Cremes, die wegen bedenklicher chemischer UV-Filter auffielen und/oder andere kritische Inhaltsstoffe wie Paraffine, Silikone, PEG(-Derivate), Mikroplastik oder Benzophenon enthielten, die aus unterschiedlichen Gründen kritisiert werden.

Ein „mangelhaft“ erhielten unter anderem:

  • Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+ (Titelbild rechts)
  • La Roche-Posay Anthelios Dermo-Pediatrics 50+ Lotion (Titelbild Mitte)

Mit der schlechtesten Bewertung „ungenügend“ fiel die Rossmann-Creme Sunozon Kids Sonnenmilch 50+ (Titelbild links) durch. Der Grund: Das Produkt – das immerhin als Kinder-Sonnencreme beworben wird – enthält laut Labor den Stoff Silberchlorid, der nach der Kosmetikverordnung gar nicht in Mitteln für Kinder unter drei Jahren eingesetzt werden darf. Denn: Der Stoff kann die Haut von Babys grau färben. Durchgefallen.

Alle Ergebnisse: Den vollständigen Kinder-Sonnencreme-Test findest du in Öko-Test 06/2022 (am Kiosk ab 19. Mai 2022) oder direkt hier auf oekotest.de.

Öko-Test Kinder-Sonnencreme: Test-Ergebnisse im E-Paper kaufen

Weitere Sonnencreme-Tests

Sonnencreme für die ganze Familie gesucht? Natürlich haben wir auch im Blick behalten, was Stiftung Warentest und Öko-Test zuletzt zu Sonnencremes für die ganze Familie zu sagen hatten. Die letzten Tests dazu stammen aus dem Jahr 2021. Du findest unsere Zusammenfassung der Ergebnisse hier (klick dazu auf einen der folgenden Kästen):

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