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Nach Olympia-Skandal: Diese Disziplin soll Springreiten im Modernen Fünfkampf ersetzen

Nach Olympia-Skandal: Diese Disziplin soll Springreiten im Modernen Fünfkampf ersetzen
Foto: CC0 Public Domain – Pixabay/ neelshakilov

„Hau mal richtig drauf!“ Diese Worte lösten bei den Olympischen Spielen 2021 einen Skandal aus. Inzwischen ist bekannt: Springreiten soll kein Teil des Modernen Fünfkampfs mehr sein. Jetzt hat der zuständige Verband angekündigt, welche Disziplin das Reiten voraussichtlich ersetzen soll.

Die Disziplinen für den Modernen Fünfkampf wurden 1912 festgelegt – über 100 Jahre lang lauteten sie wie folgt: Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten, Querfeldeinlauf. Erst ein Skandal bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sorgte für Veränderung: Die Athletin Annika Schleu schlug beim Springreiten mit der Gerte mehrfach auf das ihr zugeloste Pferd ein und wurde dabei von ihrer Trainerin angefeuert. Mehr dazu weiter unten im Text.

Statt Springreiten: Verband testet zwei Variationen des Hindernislaufs

Welche Disziplin das Reiten ersetzen sollte, war lange unklar – doch nun gibt es erste Ergebnisse. Wie der Weltverband für Modernen Fünfkampf (UIPM) in einer Pressemitteilung erklärte, werden zwei Variationen eines Hindernis-Laufs getestet. Diese wurden aus über 60 Vorschlägen ausgewählt – unter anderem deshalb, weil sie „kompatibel mit der DNA des Modernen Fünfkampfes“ seien, und „Kosten und Komplexität reduzieren“.

Erste Tests soll es nach Ende der diesjährigen Weltmeisterschaft im Fünfkampf Ende Juni geben. Dabei sollen beide Variationen der Hindernis-Laufs in Kombination getestet werden, zusammen mit den Disziplinen Fechten, Schwimmen und Laser-Lauf (einer Kombination aus Schießen und Laufen). Nach einer umfassenden Prüfung soll die endgültige Entscheidung bei einem Kongress des Verbandes fallen.

Wieso Springreiten keine olympische Disziplin mehr ist

Die Fünfkampf-Disziplin Springreiten war schon lange umstritten. Dass die Sportart gestrichen wurde, dazu trug ein Vorfall bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio maßgeblich bei: Die Berliner Athletin Annika Schleu verlor ihren Vorsprung im Modernen Fünfkampf, weil das ihr zugeloste Pferd blockte. Daraufhin schlug Schleu es immer wieder mit der Gerte und nutzte Sporen, um es wieder in den Parcours zu bringen. In der Fernsehübertragung waren Rufe von Schleus Trainerin zu hören, die sie anfeuerte: „Hau mal richtig drauf! Hau drauf!“  Die Trainerin soll dem Pferd auch einen Faustschlag verpasst haben.

Der Athletin wurde daraufhin ein unangemessener Umgang mit einem Pferd vorgeworfen. Der Disziplinarausschuss des Weltverbands sprach Schleu allerdings vom Vorwurf des übermäßigen Gebrauchs der Gerte und Sporen frei. Auch die Trainerin erhielt nur einen Verweis und musste ein Trainingsseminar besuchen.

Auch wenn es keine rechtlichen Konsequenzen für Reiterin und Trainerin gab, hat der Vorfall den Modernen Fünfkampf verändert. Auf Vorschlag des Deutschen Verbands (DVMF) strich der Weltverband  (UIPM) im November 2021 Reiten aus der Sportart. Die Änderung in der Zusammensetzung soll allerdings erst nach den Olympischen Spielen 2024 in Paris gelten.

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