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„One Love“-Eklat: ZDF-Reporterin mit Regenbogen-Binde – weiteres Trikot verboten

"One Love"-Eklat: ZDF-Reporterin protestiert mit Regenbogen-Binde - weiteres Trikot verboten
Screenshot: ZDF-Mediathek

Am zweiten Spieltag der Fußball-WM in Katar setzte ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann mit ihrer Kleidung ein Zeichen. Damit reagiert sie auf vorangegangene Verbote der FIFA.

ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann setzte am Montag beim WM-Spiel zwischen Wales und den USA in der Debatte über die verbotene „One Love“-Kapitänsbinde ein Zeichen. Im Ahmad bin Ali Stadion von ar-Rayyan kommentierte sie das Spiel in Katar mit einem schwarzen T-Shirt, auf dem ein Herz in Regenbogenfarben aufgedruckt war. Am Arm trug sie eine Armbinde, ebenfalls in den Farben des Regenbogens. Sie stehen für Toleranz und Vielfalt. Damit sagte Neumann offenbar der LGBTQ-Community ihre Unterstützung zu. Im Wüstenemirat Katar ist Homosexualität strafbar.

Die Zuschauer:innen begrüßte Neumann mit folgenden Worten: „Es hätte ein legendärer Spieltag werden können. So verbringen wir ihn alle mit den Diskussionen um die Solidaritätsbekundungen, die wir an einer Stelle gesehen haben – nämlich bei der Mannschaft des Iran.“

WM in Katar: Keine Binde aber stiller Protest

Mehrere Spieler hatten im Vorfeld der Spiele angekündigt, eine „One Love“-Armbinde zu tragen. Dazu gehörte Deutschlands Kapitän Manuel Neuer. Die FIFA drohte jedoch mit Strafen, woraufhin der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte, Neuer werde die Binde nicht tragen. Auch der WM-Kapitän Harry Kane (England) wollte diese Binde tragen, trat das Spiel am Montagmittag gegen den Iran mit einer von der FIFA vorgeschlagenen Ersatzbinde an – eine schwarze Armbinde mit der Aufschrift „No Discrimination“.

Die iranische Nationalmannschaft hatte im Spiel gegen England – während der Nationalhymne ertönte – nicht mitgesungen. Damit sendeten sie eine stumme Botschaft an ihr Heimatland. Der iranische Staatssender unterbrach als Reaktion daraufhin die Übertragung der Hymne. Wie die Sportschau berichtete, drohen den Spielern Konsequenzen, wie beispielsweise eine Sperrung.

Verbotene Trikots bei WM in Katar

Nicht nur gegen Binden geht die FIFA in diesen Tagen vor. Die belgische Nationalmannschaft trägt bei ihrem Auswärtstrikot das Wort „LOVE“ im Nacken. Damit dürfen die Spieler bei der WM in Katar nicht antreten. Peter Bossaert, Chef des belgischen Verbandes berichtete das der Zeitung Het Nieuwsblad. „Das Wort ,Love‘ muss verschwinden. Es ist traurig, aber die FIFA lässt uns keine Wahl. Im Übrigen bleibt die Ausrüstung unverändert“, so Bossaert. Den Schriftzug werde man für das Spiel überkleben.

Bereits eine Woche vor WM-Start lehnte die FIFA einen Antrag der dänischen Nationalmannschaft ab. Diese wollte während des Trainings in Katar Trikots mit der Aufschrift „Menschenrechte für alle“ tragen. Jakob Jensen, Chef des dänischen Fußballverbands sagte am vergangenen Donnerstag der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau: „Wir bedauern das, aber wir müssen es berücksichtigen.“ Um ein Zeichen gegen die dortigen Menschenrechtsverletzungen zu setzen, hatte die Mannschaft angekündigt „kritische Botschaften“ auf den Trikots zu präsentieren. Zwei Sponsoren hätten dem Bericht zufolge für solche Botschaften auf ihr Logo auf den Shirts verzichtet.

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