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Ottobahn: In Gondeln nach Berlin schweben

Die Ottobahn soll von München nach Berlin nur 2,5 Stunden brauchen.
Foto: © Ottobahn

U-Bahn, S-Bahn, Tram – alles nichts Neues. Die Ottobahn dagegen schon. Personen oder Frachten sollen in schicken Kabinen transportiert werden. So der Plan des gleichnamigen Münchner Start-ups.

Sie könnte die neue Art der Verkehrsgestaltung sein: die Ottobahn. Dabei handelt es sich um Schienen in fünf bis zehn Metern Höhe, an denen Kabinen hängen. Diese Kabinen gibt es in drei unterschiedlichen Größen: Für Einzelpersonen, für vier Personen oder für Güter.

Die Ottobahn kann Personen oder Güter transportieren.
Die Ottobahn kann Personen oder Güter transportieren. (Foto: © Ottobahn)

Angetrieben wird die Bahn zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien; auf den Dächern werden hierfür Solarzellen angebracht. Dadurch, dass die Gondeln in der Luft schweben, kann die Fläche unterhalb anderweitig genutzt werden oder der Natur überlassen werden. Die Bahn wird mit Radschallabsorbern und einer schallabsorbierenden Verkleidung ausgestattet sein.

Fahrgäste können mit einer App die Fahrt bestimmen und an jeder beliebigen Stelle entlang des Streckennetzes aussteigen. Die Gondeln werden dann automatisch zu Boden gelassen. Es werden also keine Bahnhöfe benötigt. Zunächst könnten dafür Parkplätze umfunktioniert werden. Unfälle dürften nicht passieren: Die Kabinen haben eine Sensorik eingebaut, die Objekte nach unten erkennen.

Mitfahrende können individuell bestimmen, wo die Gondel halten soll.
Mitfahrende können individuell bestimmen, wo die Gondel halten soll. (Foto: © Ottobahn)

Die Kabinen kommunizieren untereinander durch eine KI. Dadurch verspricht sich das Unternehmen freie Fahrt und eine pünktliche Ankunft. Mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h sollen die Gondeln fahren können.

Ein Ziel des Unternehmens ist unter anderem, eine Strecke von München nach Berlin zu bauen, die es ermöglichen soll die Entfernung ohne Umsteigen in 2,5 Stunden zurückzulegen.

Eine kleine Teststrecke der Ottobahn gibt es in den Büroräumen des Unternehmens.
Eine kleine Teststrecke der Ottobahn gibt es in den Büroräumen des Unternehmens. (Foto: © Ottobahn)

Noch ist die Ottobahn in Planung. Große Teile der Teststrecke im Süden von München sollen aber noch im Jahr 2021 gebaut werden. Die Strecke wird 900 Meter lang sein und von Taufkirchen nach Ottobrunn führen. Eine Erweiterung der Strecke stadteinwärts kann sich das Unternehmen vorstellen.

Ottobrunn ist jedoch nicht der Namensgeber der Bahn, sondern Otto I. von Bayern. Weil sich die Gründer mit Bayern verbunden fühlen. Der andere Grund für den Namen: Englischsprachige Menschen sprechen das Wort „Autobahn“ generell schon eher wie Ottobahn aus.

Das Start-up hat sich 2019 mit Sitz in München gegründet.
Das Start-up hat sich 2019 mit Sitz in München gegründet. (Foto: © Ottobahn)

Gegründet wurde die Ottobahn GmbH im Jahr 2019, mit Sitz in München. Das Team besteht aus Softwareentwickler:innen und Maschinenbauingenieur:innen, die ihre Bahn bereits ausprobieren können. Denn: Seit 2020 ist in den Werkstätten des Unternehmens schon eine kleine Teststrecke in Betrieb.

Utopia meint: Noch ist das Projekt Ottobahn Zukunftsmusik. Aber vielleicht könnte das unsere neue Reisemöglichkeit sein. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Bahn schnell ist und trotzdem dabei keinen CO2-Ausstoß verursacht. Dann könnte sie Flugzeuge und Autos in vielen Fällen ablösen.

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