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Neue Phase der Pandemie? Experte spricht Warnung aus

London: Krankenschwestern versorgen Patient:innen mit einer Corona-Infektion auf der Intensivstation im St. Georges Krankenhaus.
Foto: Victoria Jones/PA Wire/dpa

Der Epidemiologe Jeremy Farrar erklärt in einem Interview, dass die Corona-Pandemie nie vorbei sein werde. „Jetzt sind die Dinge viel komplexer. Wir treten gerade in eine neue Phase der Pandemie ein“, so der Experte.

Jeremy Farrar war Anfang 2020 einer der Ersten, die auf die Gefahr einer Pandemie durch das Coronavirus hingewiesen haben. In einem Interview mit dem Spiegel warnt er nun vor Leichtsinn im Umgang mit der Pandemie. Er sagt: „Die Pandemie wird nie vorbei sein, Corona wird für immer bei uns bleiben.“

Der Epidemiologe betont, dass man nicht von einer Stabilisierung der Lage sprechen könne. Im Gegenteil: „Jetzt sind die Dinge viel komplexer. Wir treten gerade in eine neue Phase der Pandemie ein.“ Zwei Entwicklungen sind laut Farrar nun anders. Zum einen seien die Viren „so leicht übertragbar, dass sie ständig in der Bevölkerung zirkulieren“. Zum anderen gebe nicht mehr den einen dominanten Virustyp. Farrar spricht von einer „ganzen Suppe von Varianten“.

Aus dieser Erkenntnis leitet der Experte ab, dass die Menschen sich – etwa durch das Tragen einer Maske – weiterhin vor einer Coronainfektion schützen sollten. Das gelte insbesondere für die Dauer des Winters auf der Nordhalbkugel.

Coronavirus: „Abermilliarden von Kopien in Millionen von Menschen“

„Sonst lassen wir es zu, dass dieses Virus weiterhin Milliarden und Abermilliarden von Kopien in Millionen von Menschen hervorbringt. Und jedes einzelne neue Virus hat die Möglichkeit, gegen unsere Impfstoffe und unsere Immunabwehr seinerseits immun zu werden“, wird Farrar zitiert.

Er weiß: Das Virus sucht sich „Nischen“, um sich weiterzuentwickeln. Konkret bedeutet das: Es trifft nicht mehr auf Menschen, die noch nicht mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen sind. Stattdessen treffe das Virus auf Milliarden von Menschen mit unterschiedlichen Immunantworten. „Die Leute sind mit unterschiedlichen Vakzinen zu unterschiedlichen Zeiten geimpft worden, manche haben sich zwischendurch angesteckt, mit jeweils unterschiedlichen Varianten.“ And diese Vielfalt passe sich das Virus sich an.

Farrar: Es braucht Impfstoffe, die Infektionen verhindern

Für den Experten steht fest, dass es Impfstoffe braucht, die eine Infektion verhindern. Ansonsten, so Farrar, würden die Menschen in einem „Kreislauf von Angst und Streit“ verharren. Dabei ginge es nicht mehr um Lockdowns, sondern vielmehr um Fragen wie: „Soll das Oktoberfest stattfinden, können wir die Schulen nach den Herbstferien sicher öffnen, müssen wir in öffentlichen Verkehrsmitteln Masken tragen?“

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