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Rewe, Aldi und Netto werfen russische Waren aus ihren Märkten

Rewe, Aldi und Netto werfen russische Waren aus ihren Märkten
Foto: © Rewe / CC0 Public Domain / Pixabay - Pinacol /

Wodka, Süßwaren und Fertiggerichte nehmen einige Lebensmittelhändler in Deutschland nun aus dem Sortiment. Sie wollen damit ein Zeichen setzen. Ergibt das Sinn?

Viele internationale Unternehmen reagieren derzeit mit Boykotten auf die russische Invasion der Ukraine. Mehrere Supermärkte in Deutschland nehmen jetzt russische Produkte aus ihrem Sortiment.

Der Knackpunkt an der Sache: Das ist kein Krieg von „den Russen“, sondern von Putins Regime. Und nicht alle russischen Hersteller stehen hinter Putin und dem Krieg, leiden aber unter dem Nachfragestopp. Dennoch wollen die Märkte offenbar ein Zeichen setzen.

Diese Lebensmittelhändler nehmen Produkte aus dem Sortiment

Rewe kündigte an, in seinen Märkten und in Penny-Märkten Lebensmittel, die in Russland produziert werden, auszulisten. Vorhandene Bestände werden derzeit noch verkauft oder an Tafeln und ähnliche Initiativen gespendet. Für die Zukunft werden jedoch keine weiteren Produkte bestellt.

Die Discounter Aldi Süd und Aldi Nord nehmen ihr einziges russisches Produkt auf unbestimmte Zeit aus dem Sortiment: Wodka.

Aldi Nord, Aldi Süd, Rewe und Penny werfen Wodka aus dem Sortiment.
Aldi Nord, Aldi Süd, Rewe und Penny werfen russischen Wodka aus dem Sortiment. (Maria Orlova )

Bereits zuvor hatte die Discounterkette Netto einen Boykott russischer Waren angekündigt. Die Tochtergesellschaft der dänischen Salling Group folgt damit dem Mutterkonzern. Die Netto-Kette mit dem gelb-schwarzen Logo und Hund als Symbol ist vor allem im Norden von Deutschland ansässig. Aus Protest gegen den Krieg in der Ukraine werden alle Produkte aus den Regalen verbannt, die in Russland hergestellt wurden. Dies betreffe etwa 15 Artikel, darunter Süßwaren, Fertiggerichte und Spirituosen wie Wodka.

Edeka hat angekündigt, zu prüfen, ob und in welchem Umfang Produkte aus Russland beziehungsweise von Unternehmen, die in Händen russischer Oligarchen sind, aus dem Sortiment genommen werden können.

Utopia meint: Es ist schön, wenn Supermärkte Flagge bekennen. Ob das Auslisten russischer Waren jedoch das richtige Mittel ist, um gegen den Ukraine-Krieg zu protestieren, ob es Verantwortliche wirklich trifft oder möglicherweise sogar anti-russische Vorurteile schürt, das darf man durchaus in Frage stellen.

Es wäre jedenfalls wünschenswert, dass große Einzelhändler auch in anderen Bereichen Haltung zeigen – und beispielsweise Produkte von Herstellern meiden, die für Kinderarbeit, Ausbeutung oder Umweltzerstörung verantwortlich sind. Hier könnte der Effekt zumindest mehr als nur symbolisch sein.

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