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Rewe und Co. verschenken Alternative zu Plastiktüten

Rewe und Co.: Verschenken Alternative zu Plastiktüten
Foto: Fotos: Unsplash - MichaelFörtsch / Pexels - AnnaShvets

Die Supermärkte REWE, Penny und Nahkauf verschenken 14 Millionen Mehrwegfrischenetze an Kund:innen. Mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie sollen die bisherigen „Knotenbeutel“ aus Plastik ersetzt werden.

Ab dem 01. August 2022 macht die genossenschaftliche REWE Group einen weiteren Schritt in Sachen Nachhaltigkeit. Wie das Unternehmen in einer eigenen Presseerklärung bekannt gibt, möchte es im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie namens „Vermeiden. Verringern. Verbessern“ die beliebten Mehrwegfrischenetze an Kund:innen weitergeben. Ziel sei es, noch mehr Konsument:innen dazu zu bewegen, bei ihren Einkäufen auf Einweg-Plastik zu verzichten und stattdessen Mehrwegfrischenetze zu verwenden. Das Angebot gilt in allen Märkten und solange der Vorrat reicht.

Wichtiger Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz

Die REWE-Aktion soll Konsument:innen animieren, im Alltag keine Plastikbeutel mehr zu verwenden.
Die REWE-Aktion soll Konsument:innen animieren, im Alltag keine Plastikbeutel mehr zu verwenden.
(Foto: CC0 / Pixabay / 947051)

Auch der Discounter Penny schließt sich der Initiative an, wie Sprecherin Patricia Hirsch erklärt. Parallel würde das Unternehmen daran arbeiten, „das Angebot an regionalem, saisonalem und losem Obst und Gemüse weiter auszubauen“. Das Thema Food Waste nehme dabei einen wichtigen Stellenwert ein.

Diesen Gedanken folgt auch Stephan Weist, der REWE-Bereichsleiter Ultrafrische und erklärt in einem Statement des Unternehmens: „Wir wissen, wie schwierig es ist, sich neue Gewohnheiten anzueignen. Deshalb hoffen wir, mit dieser Aktion unsere Kunden zur stetigen Nutzung der Mehrwegfrischenetze im Alltag zu animieren. Wiederverwendung ist die beste Form, Ressourcen zu schonen“. 

Auch zukünftig plant das Unternehmen neue Nachhaltigkeitskampagnen, wie jüngst etwa unter dem Hashtag „#umdenkbar“ gemeinsam mit der Kreativagentur Saatchi & Saatchi. Diese Kampagne möchte die eigenen Regional- und Bioprodukte noch stärker mit der eigenen Marke verknüpfen und gleichzeitig den Naturschutzbund (NABU) und dessen Klimafonds mit mindestens 25 Millionen Euro finanziell unterstützen. Hierbei tragen die Eigenmarke-Produkte von REWE künftig ein Etikett, das auf den Klimafonds aufmerksam macht.

Frischenetze: Eine bessere Alternative?

Schon im Jahr 2016 wagten REWE und Penny erste Schritte zu mehr Nachhaltigkeit, indem sie die Plastiktüte abschafften und sich damit für mehr Klima- und Ressourcenschutz und gegen den Gebrauch von Plastik aussprachen. Bis heute versuchen die Märkte, verbesserte Verpackungen anzubieten oder aber Folienstärken zu reduzieren. So gehört loses Obst und Gemüse aus regionaler Erzeugung zum festen Angebot der Märkte.

Mit den Mehrwegfrischenetzen, die ab August kostenfrei an die Konsument:innen weitergegeben werden, schaffen REWE und Penny einen dauerhaften Anreiz, um auf umweltschädliche Kunststoff-Knotenbeutel zu verzichten. Als Alternative zum Plastikbeutel ist das Frischenetz waschbar und somit wiederverwendbar. Alles, was Verbraucher:innen tun müssen, ist, das Netz vor dem nächsten Gang in den Supermarkt mitzunehmen.

Die Mehrwegnetze bestehen selbst jedoch auch aus Plastik, genauer: stabilem Polyester. Der Deutschen Welle (DW) gegenüber sagt dazu Frederik Wurm vom Max-Planck-Institut: „Auch das Mehrwegnetz ist aus Plastik hergestellt. Außerdem gibt es noch zahlreiche andere Dinge, die im Supermarkt in zu viel Plastik verpackt sind.“

Mehrwegalternativen zu den bereits sehr dünnen und ressourcenschonend hergestellten Plastiktüten, die derzeit viel im Einsatz sind, sind generell aufwändiger in der Herstellung. Das gilt übrigens auch für Baumwolltaschen. Auch Papiertüten sind nicht unbedingt besser als Plastiktüten.

Wichtiger als das Material, aus dem die Tragetasche besteht, ist in fast jedem Fall, wie oft sie benutzt wird. Wenn die Mehrwegfrischenetze daher mehrere dutzend Male benutzt werden, sind sie ein ökologisch sinnvoller Ersatz für die dünnen Plastiktüten – die oft bereits nach einem Mal zerreißen. Außerdem wichtig ist nach der Benutzung eine fachgerechte Entsorgung, sodass sowohl Plastik als auch Papier recycelt werden können.

Katharina Istel vom NABU findet: „Über das Material kann man streiten. Aber darum geht es ja auch erst einmal nicht. Es ist erst einmal toll, dass ein Unternehmen eine Mehrwegalternative in den normalen Einkaufsprozess integriert.“

Egal, welches Material: Wenn sich Konsument:innen einmal angewöhnt haben, die Tragetasche so lange wie möglich zu verwenden, dann fällt sicher die Übertragung zu anderen Arten Taschen und Konsumprodukten generell leichter. Und das macht definitiv einen Unterschied in unserer Müllproduktion.

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