Der Kölner Energiekonzern RheinEnergie hat eine deftige Preiserhöhung angekündigt. Die betroffenen Kund:innen müssen bald mehr als doppelt so viel zahlen.
Die Auswirkungen der Gaskrise werden seit Wochen diskutiert. Nun stellen erste Energieversorger ihre Preise um. Der Kölner Konzern RheinEnergie erklärte in einer Pressemitteilung: Ab dem 1. Oktober steigt der Brutto-Arbeitspreis für die verbrauchte Kilowattstunde Erdgas von 7,87 Cent um 10,43 Cent auf 18,30 Cent pro Kilowattstunde.
Der Anstieg entspricht somit 133 Prozent. Die Auswirkungen hängen auch von der Wohnungsgröße ab. In einer Kölner Stadtwohnung mit 10.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch erhöhen sich die Jahreskosten laut RheinEnergie von rund 960 Euro auf 2.002 Euro, hier beträgt die Steigerung also etwa 108 Prozent.
Auch bei RheinEnergie: Russischer Angriffskrieg wirkt sich auf Gaspreise aus
RheinEnergie begründet die Preiserhöhung für Erdgas mit gestiegenen Beschaffungskosten. Diese sei im Vergleich der Beschaffungsperiode 2021/22 um 450 Prozent gestiegen. Die Preisentwicklung hänge von mehreren Faktoren ab.
„Zunächst sorgte eine weltweit steigende Nachfrage für Erdgas infolge der wiedererstarkenden Wirtschaft nach der Coronakrise für stark steigende Preise“, so der Konzern. „Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat sich die Situation auf dem Erdgasmarkt nochmals deutlich verschärft.“ Die Lage sei aktuell äußerst volatil, zumal nicht klar sei, wie viel Erdgas in Zukunft noch aus Russland kommt. Alternative Beschaffung aus anderen Quellen, etwa sogenanntes LNG (verflüssigtes Erdgas) sei zudem deutlich teurer als der bisherige Erdgasbezug über Pipelines.
Die Bundesregierung hatte Ende Juli zwei Umlagen beschlossen, um Mehrkosten der Gasbeschaffung von Großhandelsunternehmen auf Endkund:innen zu verteilen. Sie werden zum 1. Oktober oder 1. November in Kraft treten, weitere Umlagen könnten noch folgen. Diese Mehrkosten sind laut Pressemitteilung noch nicht berücksichtigt.
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