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Strompreise steigen: Analyse zeigt, was jetzt helfen würde

Ausbau erneuerbarer Energien
Foto © Dirk Wilhelmy / Green Planet Energy eG

Weil die Strompreise steigen, machen sich immer mehr mehr Menschen Sorgen um die Energiewende. Eine Analyse zeigt jetzt, was getan werden müsste, um auf Dauer die Preise stabil zu halten oder gar senken zu können.

Den Grund für die hohen Strompreise haben wir im Beitrag Faktencheck Ökostrompreis bereits näher betrachtet. „Die hohen Strompreise, die wir jetzt erleben, beruhen auch auf dem Versagen der scheidenden Bundesregierung, die den Erneuerbaren-Ausbau zu lange behindert hat“, so auch Sönke Tangermann, Vorstand beim Ökostromanbieter Green Planet Energy.

Die aktuelle Energiepreiskrise sei ein Weckruf, hierzulande noch stärker auf Erneuerbare Energien zu setzen, statt sich weiterhin an fossile Energieträger mit unkalkulierbaren Preisschwankungen zu ketten. Das Analyse-Institut Energy Brainpool hat das für den Energieversorger näher untersucht: Zusätzlich gebaute Wind- und Solaranlagen würden fossile Kohle- und Gaskraftwerke (vor allem letztere sind aktuell die Preistreiber) schneller aus dem Nachfrage-Markt drängen – und so den Strompreis sinken lassen.

Strompreis sinkt, wenn die Energiewende endlich Gas gibt

Per Computersimulation hat Energy Brainpool zwei Szenarien dafür berechnet, dass im Rahmen des Kohleausstiegs zusätzliche Ökostrom-Anlagen gebaut werden, die über den aktuellen Ausbaufahrplan laut EEG hinausgehen.

  • Für jeden Ausbauschritt von zusätzlich zehn Terawattstunden Erneuerbaren-Ausbau sinken im Szenario mit einem hohen Preisniveau für CO2-Verschmutzungsrechte (rund 100 Euro pro Tonne) die durchschnittlichen Strompreise bis 2038 um bis zu 1,49 Euro je Megawattstunde (MWh). Angesichts eines zugrunde gelegten Strompreiseses von 68,6 Euro je MWh würde die Reduktion hier 2,2 Prozent betragen.
  • Bewegen sich die CO2-Preise – wie im zweiten Szenario – auf ein niedrigeres Niveau von rund 30 Euro pro Tonne, so würde die Preisdämpfung mit 2,5 Prozent relativ gesehen sogar etwas größer ausfallen (1,29 Euro/MWh), weil die Megawattstunde Strom dann nur 51,8 Euro kosten würde. Zehn Terawattstunden zusätzlich entsprechen beispielsweise einem Zubau von in etwa zehn Gigawatt Solaranlagen oder fünf Gigawatt Onshore-Windanlagen und könnten rund 2,8 Millionen Durchschnitts-Haushalte ein Jahr lang versorgen.

Das PDF mit einem Factsheet findest du hier.

„Bis 2030 Kostensenkungen von bis zu zehn Prozent pro Jahr möglich“

„Nicht nur für Stromkund:innen, sondern insbesondere für stromintensive Unternehmen wirkt sich dieser Preiseffekt langfristig signifikant auf deren Stromrechnung aus“, sagt Michael Claußner von Energy Brainpool. Hier seien bei steigenden CO2-Preisen bis 2030 Kostensenkungen von bis zu zehn Prozent pro Jahr möglich – wenn bis dahin fünfzig Terawattstunden mehr Ökostrom produziert würden als bisher geplant.

Ohne zusätzliche Erneuerbaren-Anlagen allerdings würden abgeschaltete Kohlemeiler vor allem durch teure Gaskraftwerke ersetzt. Ein Kohleausstieg ohne gleichzeitigen Ökostromausbau würde die Preise dann also steigen lassen, genau so, wie das derzeit der Fall ist.

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