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Toxischer Stoff in der Oder: Das müssen Badegäste jetzt beachten

Brandenburg, Lebus: Ein toter Fisch liegt am Ufer vom deutsch-polnischen Grenzfluss Oder.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Ein giftiger Stoff lässt tonnenweise Fische in der Oder sterben. An hiervon beeinflussten Gewässern gilt nun besondere Vorsicht. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern rät zu Kontakt mit Wasser an mehreren Badestellen ab.

Nach dem massiven Fischsterben in der Oder rät die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern für mehrere Badestellen des Stettiner Haffs vom Baden ab. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, sagte am Montag eine Sprecherin des Schweriner Gesundheitsministeriums. Bereits im Vorfeld hatten Behörden die Warnung ausgesprochen, Kontakt mit dem Wasser aus der Oder zu meiden.

„Zum jetzigen Zeitpunkt können wir gesundheitliche Risiken beim Kontakt mit dem Wasser nicht ausschließen. Deshalb empfiehlt es sich, dass Menschen und Tiere auf das Baden an den ausgewiesenen Stellen verzichten, bis weitere Erkenntnisse vorliegen“, erklärte die zuständige Landesministerin Stefanie Drese (SPD). „Die Situation ist sehr beunruhigend.“

Bei Kontakt Körperstellen gründlich reinigen

In Brandenburg wurden in den vergangenen Tagen größere Mengen Fischkadaver aus der Oder geborgen. Der deutsch-polnische Grenzfluss mündet in das Stettiner Haff; der kleinere, östliche Teil gehört zu Deutschland. Was hinter dem Fischsterben steckt, war am Montagnachmittag weiter unklar. Polnische Behörden hatten nach Regierungsangaben schon Ende Juli erste Hinweise, dass in dem Fluss massenweise verendete Fische treiben. Klar ist: Es muss sich um einen toxischen Stoff handeln. Die polnische Regierung vermutet „riesige Menge an chemischen Abfällen“, die möglicherweise in den Fluss gekippt wurden.

„Aufgrund der Gewässerverunreinigung der Oder wird, solange keine genauen Informationen vorliegen, für Badegewässer in Mecklenburg Vorpommern, die von Oderwasser beeinflusst sein können, aus Vorsorgegründen vom Baden abgeraten“, heißt es in den Warnhinweisen, die auf der Website www.badewasser-mv.de eingesehen werden können. Vermieden werden soll demnach der direkte Kontakt mit dem Wasser.

Betroffene Körperstellen sollten nach einem möglichen Kontakt gründlich gereinigt werden. “Wassersportler sind zur besonderen Vorsicht aufgerufen.“ Haus- und Nutztiere sollen nicht aus dem Gewässer trinken oder in ihm baden.

Warnung für diese Badestellen

Die Warnung galt den Angaben zufolge für die Badestellen Altwarp Dorf, Altwarp Siedlung, Bellin, Grambin, Mönkebude, Ueckermünde und Vogelsang, aber auch Rieth am Neuwarper See.

Sobald gesicherte Informationen vorlägen, würden die Meldungen aktualisiert oder Entwarnung gegeben. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald sowie das Landesumweltministerium hatten schon zuvor empfohlen, auf Angeln und Fischen oder die Entnahme von Wasser zu verzichten.

Landesregierung gibt Hinweise auf Badewasserkarte

Ueckermünde liegt auf dem Festland vor Usedom am Stettiner Haff, in das die Oder mündet und das mit der Ostsee verbunden ist. Für die Ostseeküste auf Usedom gibt der Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack, jedoch auf Anfrage des Spiegels am Montag Entwarnung: „Die Ostseeküste der Insel ist nicht betroffen, hier herrschen beste Badebedingungen“, wird der Landrat zitiert.

Aktuelle Warnhinweisen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern werden auf dieser Badewasserkarte regelmäßig aktualisiert.

Mit Material der dpa

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